4. Raus. Weit weg von hier. Weit weg von dir..

119 4 0
                                    

Mila POV

Am nächsten Morgen weckte Jan mich. Er hatte schon Frühstück vorbereitet und ins Wohnzimmer gebracht. "Eigentlich hätte ich Dir Frühstück machen müssen." sagte ich schuldbewusst. "Ach was. Geht's dir denn besser?" "Ja. Danke, dass du gestern da geblieben bist. Tut mir echt Leid." "Kein Problem." winkte Jan nur ab. Komisch, keine Predigt darüber, dass ich vielleicht doch mal mit Kai reden sollte oder was denn überhaupt los gewesen wäre. Aber gut, umso besser. Das dachte ich zu mindestens im ersten Moment.. Jan schien nun eine andere Strategie entwickelt zu haben. In den nächsten Wochen wisch er mir kaum noch von der Seite, jede freie Minute verbrachte er bei mir und erdrückte mich fast mit seiner Nähe. Es machte mich wahnsinnig, ich wollte ihm allerdings auch nicht vor den Kopf stoßen. Ich hatte wirklich keine Ahnung, was er damit bezwecken wollte, aber wenn das nicht bald aufhören würde, würde mir noch der Kopf explodieren. Da kam mir Shirin's Angebot, mit ihr in den Urlaub zu fliegen gerade recht. Endlich mal raus hier. Ich zählte schon die Tage bis es endlich losging. Und schließlich war es dann auch soweit wir standen mit gepackten Koffern am Flughafen und verabschiedeten uns von Jan, der mich natürlich bis zum Flughafen noch begleiteten musste. Als er bereits ein paar Schritte entfernt war atmete ich erleichtert aus und drehte mich zu Shirin um. "Puh, endlich.. Also bei aller Liebe, aber das hätte ich keine Minute länger mehr ausgehalten." "Sei' nicht so hart zu ihm, er meint's ja nur gut." erwiderte Shirin. "Schon klar, aber was er damit bezwecken will versteh' ich einfach nicht.. außer mich wahnsinnig zu machen.." "Er wird sich schon was dabei gedacht haben.." gab sie zurück. Aber sie sah mich dabei nicht an. Ich wusste genau, was das hieß, sie verheimlichte mir wieder was und ehe sie nicht selbst damit rausrücken würde, würde ich nichts, aber auch gar nichts, aus ihr raus bekommen. Grrrr. Scheinbar hatten sich alle verbündet, um mich wahnsinnig zu machen. Ich biss wütend die Zähne zusammen. "Jetzt guck' doch nicht so." riss Shirin mich aus meinen Gedanken. Ich grinste sie schief an und folgte ihr durch die Sicherheitskontrolle.
Während dem drei stündigen Flug besserte sich die Stimmung zwischen uns wieder. Und als wir schließlich auf Ibiza aus dem Flieger stiegen war alles andere sowieso wieder vergessen. Endlich einfach nur noch entspannen. Im Hotel flogen unsere Sachen einfach nur schnell ins Zimmer und für den Rest des Tages ging es an den Strand, das schöne Wetter genießen. Erst als die Sonne langsam unterging gingen wir an der Promenade entlang zurück zum Hotel. Und irgendwas war schon wieder komisch. Shirin schlich total angespannt neben mir her und atmete total nervös. Ich hielt es schließlich nicht mehr aus, blieb mit einem Ruck stehen und drehte mich zu ihr um. "Sag' mal was ist eigentlich los?" fragte ich sie angespannt, denn das ganze machte mich total hibbilg. "Mila, ich weiß du wirst uns dafür hassen und es tut mir wirklich leid, aber.. wir finden, dass es für dich wirklich das beste ist wenn.." sie stockte und sah an mir vorbei. Verwirrt drehte ich mich um, um zu sehen, wo sie hinstarrte.

2nd ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt