7. ..fällt es schwer so zu tun als wenn das nichts wär in mir drin

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Mila POV

Als ich ein paar Stunden später, gegen Mittag, wieder aufwachte saß Shirin schon fertig angezogen und zurecht gemacht neben mir und starrte mich an als hätte sie nur darauf gewartet, dass ich aufwache. Und das hatte sie auch. "Morgen." grinste sie mich an. "Morgen." gab ich müde zurück und setzte mich auf. "Ja, und?" fragte sie hibbelig. Ich verdrehte genervt die Augen. "Lass' mich doch erst mal wach werden." Sie wusste ganz genau, was für ein Morgenmuffel ich sein konnte. Ich stand auf und verschwand erstmal im Bad, um mich frisch zu machen. Ich stand gerade vorm Spiegel und kämte meine nassen Haare als Shirin an die Tür klopfte. "Wenn du jetzt nicht raus kommst, geh' ich zu Kai und frag' ihn." Dann ging sie vor der Tür weg. Und ich riss diese ruckartig auf, denn das würde sie wirklich bringen bevor sie vor Neugier platzen würde. "Du bist ne echte Pestbeule!" schrie ich sie an und fing an zu lachen. Shirin lachte auch und lies sich wieder aufs Bett fallen. Sie lehnte sich zurück, stützte sich auf ihren Ellenbogen ab und überschlug die Beine. "Also, ich höre?!" grinste sie frech zu mir hoch. "Können wir das auf dem Weg zum Frühstück besprechen, ich hab echt Hunger!" Ich warf noch einen kurzen Blick in den Spiegel, wuschelte meine nassen Haare einmal durch und dann machten wir uns auf den Weg. "Es gibt gar nicht so viel zu erzählen." fing ich an, als ich die Tür hinter mir zugezogen hatte. Shirin blickte mich ungläubig an. "Du warst die ganze Nacht weg.." sagte sie mit einem fordernden Unterton. "Wir haben uns halt ausgesprochen, über das was passiert ist. Ich hab ihn angeschrien und ihm alles mögliche an den Kopf geworfen, dann hat er  sich entschuldigt und gesagt, dass ich ihm fehle." Ich musste kurz schlucken, denn irgendwie konnte ich das doch nicht so locker wie gedacht erzählen. "Da konnte ich auch nicht mehr anders." brachte ich noch raus bevor meine Stimme versagte und Tränen über meine Wangen liefen. Shirin, die gerade die Tür nach draußen öffnen wollte, ließ den Griff wieder los und drehte sich zu mir um. "Hey." sagte sie beruhigend und nahm mich in den Arm. Als ich mich etwas beruhigt hatte setzten wir uns erstmal in die Lobby. Ich lies mich auf einen großen Sessel fallen und zog die Knie an. "Mir ist gestern einfach bewusst geworden, wie sehr er mir eigentlich gefehlt hat. Wir kennen uns seit wir 3 waren, ich hab quasi mein ganzes Leben mit dem Typen verbracht." sagte ich und lachte kurz auf. Shirin lächelte zu mir rüber. "Klar wird das nicht direkt so sein wie früher.. und ich will auch erstmal nicht mehr als Freundschaft, dass hab ich ihm auch gesagt.." "Hey, du musst dich vor mir nicht rechtfertigen dafür." unterbrach mich Shirin und stellte sich vor mich. "Ich will nur, dass du glücklich bist. Und dass er dir gefehlt hat, konnte wirklich jeder sehen, auch wenn du's ganz gut verdrängt hast. Sonst hätte ich das hier doch gar nicht zugelassen!" überzeugte sie mich mit einem Lächeln. Ich lächelte zurück und stand auf. "War das wirklich so offensichtlich?" hakte ich nach und lachte auf. "Ein Blinder hätte das gesehen." sagte Shirin lachend. Dann verliesen wir das Hotel, um draußen am Pool endlich frühstücken zu können. Kaum dort angekommen erblickte ich ein bekanntes Gesicht. "Tobi" rief ich fröhlich, rannte auf ihn zu und fiel ihm glücklich um den Hals. "Hi." Er lachte kurz auf und erwiderte dann meine Umarmung. "Wie geht's dir?" fragte ich über seine Schulter hinweg und erblickte Kai hinter ihm. Ich lächelte ihn an und sah die Enttäuschung in seinem Gesicht, dass ich ihn nicht direkt so freudig begrüßte. "Gut." gab Tobi lachend zurück und drückte mich etwas zurück um mich ansehen zu können. "Bei dir brauch ich ja gar nicht fragen, oder?" zwinkerte er mir zu. Ich grinste ihn nur an und verdrehte die Augen. Dann begrüßte ich auch Kai mit einer kurzen Umarmung und wir setzten uns zusammen an den Tisch.

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