16.

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Pov Palle

Als Manu sich umgedreht hatte und nun wirklich gegangen war, schloss ich die Tür und ging die Treppen zu meiner Wohnung hoch. Fast an meiner Tür abgekommen hörte ich ein Schlüssel im Schloss. Mist. Wer könnte das sein und ist dieser jemand Manu über den Weg gelaufen? Hoffentlich nicht. Was mache ich jetzt? Schnell entschied ich mich dazu in meine Wohnung zu gehen. So leise es ging schloss ich die Tür und lehnte mich von innen dagegen. Hatte die Person mich gehört? Ich denke nicht. So leise war ich noch nie. Ob Manu wohl gut angekommen war? Warum mache ich mir Sorgen? Das Hotel ist ja nicht weit weg und er ist erwachsen. Er wird das schon hinbekommen. Trotzdem nahm ich mein Handy raus und schickte ihm eine Nachricht, ob er gut angekommen wäre.

Aus dem Treppenhaus hörte ich lautes Gestöhne und Gefluche. „Alta. Was soll der Mist?" Bergi! Er hatte anscheinend Probleme. Vielleicht sollte ich ihm helfen. Also öffnete ich meine Tür und trat ins Treppenhaus. Am Geländer lehnend sah ich nach unten. Dort stand Bergi mit einer großen Einkaufstüte und war total kaputt. „Na alter Mann!", rief ich grinsend. Er schaute nach oben und blickte grimmig drein. „Kannst du mir lieber helfen als dumme Sprüche abzugeben?" Lachend lief ich die Treppen runter und half ihm, die Tüte in seine Wohnung zu tragen. „Danke, Palle. Diese Tüte hat mich echt fertig gemacht! Willst du was trinken?" „Ach Bergi, du wirst halt alt, und ja ich würde gerne was trinken!" Er holte zwei Gläser und wir setzten uns auf sein Sofa. Irgendwann fing Bergi an zu reden. „Du Palle, weißt du wo Manu ist?" Ich erstarrte. „Ne, wieso?" Hoffentlich war ich ein guter Lügner. „Mich hat gerade ein junger Mann angerempelt, der sehr nach Manu klang und auch so aussah, wie man ihn beschreibt und er kam aus der Straße von unserem Haus!" Bergi sah mich an. Verdammt. Schön ruhig bleiben, Pdizzel. „Wieso sollte GLP nach Köln kommen? Die Gefahr jemanden von uns zu sehen ist doch hier extrem groß" Bergi nickte nachdenklich.

„Außerdem verpasst er keinen einzigen Aufnahmetermin und schon deswegen kann er ja nicht einfach hierherkommen. Und wenn dann würde er mir das doch sagen oder? Ich meine wir stehen uns doch in letzter Zeit so nahe!", fügte ich hinzu. Näher als er dachte. Schlechte Ausrede, aber Bergi schluckte sie. „Du hast recht. Vielleicht hab ich mir das auch alles zusammengereimt, weil ich ihn gerne mal treffen möchte" Er zwinkerte mir. zu. Ich schluckte, lächelte dann auch. „Ich geh dann mal wieder. Muss Freedom vorbereiten. Hab noch nen schönen Abend und grüß Marie!" Mit diesen Worten stand ich auf und ging wieder zurück in meine Wohnung. Mein ganzer Körper zitterte. Ich hatte gerade meinen Kumpel belogen, wegen einem anderen. Eigentlich müsste ich mich schlecht fühlen, aber es war richtiger Manu zu beschützen. Warum hatte ich eigentlich dieses Bedürfnis ihn zu beschützen?

Kürbistumor ~ Eine Liebe wie keine AndereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt