~Babyboy~

~12~

Bis zum Ende der Ferien redete Mike fast gar nicht mit mir und war auch größtenteils außer Haus.

Heute war wieder Schule doch auch heute morgen wollte er nicht mit mir sprechen.
Als wir an der Schule ankamen ging er zu seinen Freunden und als ich an ihm vorbei ging würdigte er mich nicht mal eines Blickes.
Nur Felix lächelte mir zu, doch veränderte sich dieses als er sah, dass mein Gesichtsausdruck so ähnlich wie der von Mike war.

~

Vier Stunden hatte ich schon überstanden. Jetzt nur noch zwei, aber davor noch Hofpause.
Ich ging auf die Toilette um den kalten Wetter zu entfliehen.
Plötzlich ging die Tür auf und Felix kam herein.

„Hier bist du! Ich hab dich gesucht. Was ist denn mit Mike los? Der benimmt sich wie der letzte Arsch!“
„Dafür kann ich doch nichts. Was willst du jetzt genau?“
„Du sollst mir sagen warum er so scheiße drauf ist!
Wir wissen alle was er für ein Badass ist okay? Aber sonst schlägt er auch keine kleinen 7. Klässler zusammen egal wie daneben sie sich benehmen.“

Ich zuckte mit den Schultern und wollte wieder gehen.
„So kommst du mir nicht davon!“
Er hielt mich am Handgelenk fest und zwang mich zum Stehenbleiben.
„Habt ihr euch gestritten?“
„Lass mich los!“
„Ich nehm das mal als ja. Wir reden später noch mal.“
Er verließ das Bad und schmiss die Tür hinter sich zu.

'Arsch. Er ignoriert mich! Nicht andersrum!' Wütend starrte ich in den Spiegel und Tränen stiegen in mir auf.
'Und nur für ihn hab ich mir die Haare gefärbt und diesen Pullover angezogen'

~

Mike's Sicht

„Wo kommst du denn her?“
Felix setzte sich neben mich und starrte mich an.
„Bist du jetzt wieder normal? Was war los mit dir?“
„Was soll sein?“, fragte ich gespielt unwissend.
„Tu nicht so! Hattest du Streit mit Logan?“
„Warum sollte ich- Wie kommst du denn bitte darauf?!“
Er verdrehte die Augen und verschränkte die Arme.

Nach dieser Stunde konnte ich endlich nach Hause gehen.
Viele Lehrer waren krank, weshalb ich eher Schluss hatte als Logan.
Felix hatte recht, Logan fehlte mir.
Sofort warf ich meine Sachen in die Ecke und ging in sein Zimmer, er würde erst später nach Hause kommen und bevor dies tat wollte ich mir etwas holen.

Ich öffnete leise die Tür und ließ meinen Blick zum Bett schweifen.
Der Pullover lag auf seinem Bett, es war der Rosane, den ich gekauft hatte.
Schnell nahm ich ihn mit raus und verschwand in meinem Zimmer.

'Hoffentlich merkt er es nicht so schnell'

Ich zog meinen aus und zog den von Logan an.
Da er ihm zu groß war, passte er mir ziemlich gut.
Etwas genervt legte ich mich in mein Bett und schloss die Augen.

~

Ich erwachte spät am Abend und meine Eltern waren gerade dabei das Haus zu verlassen.
Sie standen unten an der Tür und verabschiedeten sich von Logan.
Als sie aus der Tür gingen wich ich in mein Zimmer zurück.
Ich hatte ja immer noch seinen Pullover an.
Genervt und hungrig ging ich in die Küche.

„Kannst du mal aufhören mir aus dem Weg zu gehen?“
„Warum sollte ich?“
Ich schubste ihn beiseite und verschwand mit einem Joghurt und einem Löffel.

Von unten nahm ich ein leises Schluchzen wahr.
'Ach man wieso??'

Mit einem schlechten Gewissen ging ich ins Bad und stellte mich unter die Dusche.
'Einfach mal ein Moment der Ruhe, das ist alles was ich brauche...'

In ein Handtuch gehüllt verließ ich das Bad und betrat schließlich mein Zimmer.
Gerade als ich mir noch ein Shirt anziehen wollte fiel mir der Pullover wieder ein und wählte stattdessen lieber ihn.

In dem Wissen, dass er sauer auf mich war schlief ich wieder ein.
Jedoch nur kurz da ich durch eine leichte Erschütterung neben mir wach wurde.
„Den hab ich gesucht.“
Flüsterte mir Logan zu und legte einen Arm um mich.
„Logan verschw-“
„N-nein werd ich nicht.“
Er drückte mich fest an sich und schluchzte nochmals leise.
„Ich will doch nur, dass du mich auch magst...“
„Logan ich-
„Jaja ich weiß kitschig u-und iih.“
„Nein. Ich mag dich doch.“
„Aber? Ich bin dir peinlich.“
„Ach Logan, es ist spät, ich bin müde und wieso solltest du mir peinlich sein?“

Logan schwieg bevor er seine Lippen auf meine presste.
Ich legte ihm die Decke um und drückte ihn näher an mich.
„Hör auf mich zu ignorieren, bitte!“, hauchte er.
„Wenigstens zu Hause!“
Bevor ich etwas sagen konnte zwang er mir wieder einen Kuss auf, als ob sie mich umstimmen würden.

„Ich will dich doch gar nicht ignorieren. Du hast das falsch verstanden! Unsere Eltern sind so gut wie nie da, die 3 Tage im Monat wirst du doch mal so tun können.
Und in der Schule will ich nicht, dass du gemobbt wirst oder sonst was.
Ich übrigens auch nicht!“

Logan erhob sich vom Bett und verließ das Zimmer.
'Ist er jetzt wütend?'