~17~

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„Okay, Baby wir sehen uns morgeeen!“
Sie verschwand um die Ecke und ich atmete erleichtert auf.
Gerade als ich gehen wollte hörte ich eine Stimme hinter mir.
„Was war das denn bitte?“
„Ah Felix-“
„Was hast du jetzt auf einmal mit dieser Bitch zu tun? Und wie redet die mit mir? Wtf...“
„Ich äh-“
„Und was ist mit Logan? Warum machst du das? Bist du mit der zusammen?“
„Also ich-“
„Wie la-“
„VERDAMMT NOCH MAL, LASS MICH DOCH MAL AUSREDEN!“
Er ging einen kleinen Schritt zurück und sah mich abwartend an.

„Also sie... sie hat unser Gespräch gestern gehört. Du weisst doch wie versessen sie ist. Auf fast alle Typen...
Das war ihre Chance ihren Willen durchzusetzen.“
„Das heißt sie erpresst dich? Weil du schw-“
„Ja genau deswegen...“
Ich sah ihn entnervt an, da er so laut darüber redete.
„Naja und ich will nicht, dass Logan irgendwie geärgert wird oder so.
Nicht wegen mir...“

Felix legte mir eine Hand auf die Schulter.
„Weißt du, du musst es aber Logan sagen. Es ist wie in so nem schlechten Film oder Buch;
Jemand verliebt sich, sie kommen zusammen, dann wird einer der Beiden erpresst und zu irgendwas gezwungen was dem Anderen nicht gefällt. Weil der Eine den Anderen vielleicht lieber schützen wollte, sagte er nichts und schlussendlich streiten sie sich und gehen auseinander.“
„Ach halt die Klappe. Das ist weder ein Film, noch sind wir in einem Buch.“

Ich verließ das Schulgebäude und machte mich auf den Weg nach Hause.

~

„Logan? Bist du da?“
„Neeiiin“
„Alles klaar...“

Ich zog die Schuhe aus und ging kurz in mein Zimmer.
Der Pullover hing auf der Wäscheleine, was ich aber zu spät bemerkte.
„Ähm Logan?“
Er sah von seinem Laptop auf zu mir und errötete, da ich kein Shirt trug.
„Kommst du mal her?“
Etwas unsicher stand er auf und kam auf die Tür und mich zu.
Ich zog ihm das Sweatshirt aus und etwas irritiert stand er im Türrahmen.
„Mh kaalt!“
Er ging sofort zu seinem Schrank und nahm sich ein Hellblaues heraus.
Während ich seinen Sweater anzog fragte ich: „Wie viele hast du denn jetzt bitte noch davon? Dir gefällt das wohl wirklich...“
„Hm ja.“

„Was machst du jetzt noch?“
Er setzte sich auf sein Bett und stützte sein Gesicht mit den Händen.
„Ähm keine Ahnung, was will denn mein Babyboy?“
„Mike, lass das! Ich mag den Namen nicht so...“
„Aber was dann? Du gehörst doch mir-“
„Wir sind nicht zusammen. Das hei-“
„Naja so meinte ich das auch gar nicht.“
Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich neben ihm auf das Bett.

„Sagst du mir was du jetzt machen möchtest?“
„Film?“
„Na dann komm mit.“
Ich stand auf und streckte meine Hand nach ihm aus, welche er ergriff.

~

Logan und ich lagen aneinander gekuschelt auf der Couch und ich strich ihm über den Kopf.
Nach einer Weile erhob er sich kurz und zog sich eine Decke über.
Ich drückte ihn näher an mich als er meinte ihm sei zu kalt.
Wenigstens kann Melanie mich nicht davon abhalten ihm hier nah zu sein.

Etwas war trotzdem komisch. Als ich vorhin sagte, es sei nicht so gemeint gewesen mit 'Du gehörst mir' hatte er so einen traurigen Gesichtsausdruck angenommen, den er schnell überspielte.

~

„Was essen wir eigentlich heute?“
„Och keine Lust, keinen Hunger.“, nuschelte er in den Stoff des Sweatshirts.
„Nagut dann egal.“
Ich wechselte die DVD und legte mich wieder unter Logan, der sofort wieder die Arme um mich schlang und wieder mit dem Gesicht an meine Halsbeuge lehnte.

„Ich bin morgen wahrscheinlich nicht da...“
Er hob sofort den Kopf und starrte mich überrascht an.
„W-wo gehst du denn hin?“
„Bin im Kino, weiss nicht was danach ist deswegen.“
„Und mit wem gehst du?“

'Was soll ich denn jetzt bitte sagen?'

„Mit Felix. Ist n Horrorfilm, also würd's dir nicht so gefallen...“
„Oh, ja...“
Er senkte den Kopf wieder.
„Wann gehst du da?“
„Keine Ahnung. Wir haben uns noch nicht für eine Vorstellung entschieden.“
Logan nickte nur und sah mir kurz zu mir hoch.

„Wir können ja auch irgendwann mal zusammen ins Kino gehen, okay?“
Er nickte wieder nur und ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
„Mike?“
„Hm?“
„Jetzt hab ich Hunger.“
„Ach Mensch entscheid dich doch mal!“
Ich lachte und piekste ihn in die Seite, woraufhin er zusammenzuckte.
'Aha'
Ich machte weiter und er versuchte mich lachend von sich wegzuschubsen, jedoch gelang es ihm nicht mal ansatzweise.
„Ah b-bitte! Hör endlich... auuf!“ Er konnte vor Lachen kaum sprechen und war total außer Atem.

Als ich es dann irgendwann für genug hielt, ließ ich von ihm ab und setzte mich auf ihn.
Wahrscheinlich ein Fehler aber naja.
Er lag schwer atmend auf der Couch, hatte die Augen geschlossen und hielt sich die Seiten.

„D-du bist ah- ge-gemein!“
„Gar nicht, ich hätte auch weiter machen können!“
Darauf sagte er nichts sondern keuchte nur kurz.

~Babyboy~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt