Kapitel 15

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Ich stelle mich vor den Spiegel in unserm Schlafzimmer, damit ich mich noch einmal ansehen kann, schauen, ob alles passt. Mit meiner Hand streiche ich den Stoff meines Kleides glatt und steige in meine hohen Schuhe, die ich neben mich platziert habe. Ich gebe ein schmerzliches Stöhnen von mir, als ich mit beiden Füßen in den Schuhen bin. Wie sehr ich dich Stöckelschuhe hasse. Sie drücken bei jedem Schritt und ich weiß jetzt schon, dass ich Blasen bekommen werde. Aber was tut man nicht alles, um schön zu sein, um das schöne Geräusch der Schuhe zu hören und ein wenig größer zu sein.

Kurz drehe ich mich in Kreis, damit ich testen kann, dass mein Kleid nicht zu hoch nach oben rutscht. Der dunkelblaue Stoff schmiegt sich an mich und unterhalb meiner Hüften breitet sich das Kleid ein wenig aus. Es reicht mir bis zu den Knien, nicht zu lang und auch nicht zu kurz. Durch meine Schuhe verlängern sich meine Beine optisch und stehen somit im Vordergrund.

Ein Klopfen an der Türe stört mich bei meinen Begutachtungen. Nathan kommt herein und hat ein Lächeln auf den Lippen. Er kommt auf mich zu, bleibt wenige Zentimeter vor mir stehen.

"Bist du soweit?", fragt er und gibt eine Hand in seine Hosentaschen.

"Ja."

"Was trägst du?", will er wissen und blickt starr in meine Augen. Ich selbst bin völlig von seinen Aussehen gefesselt. Er trägt einen schwarzen Anzug mit roter Fliege, was ihn unglaublich sexy aussehen lässt. Am liebsten würde ich ihn ausziehen und weitere Kinder mit ihm zeugen, ihm zu verstehen gebe, wie sehr ich ihn liebe und brauchen. Seine haselnussbraunen Haare sind perfekt zurecht gemacht. Oh Mann! Wie gerne ich zu Hause bleiben würde.

"Harper?", höre ich Nathans Stimme schmunzeln.

"Oh sorry.", plappere ich und rufe mir seine Frage in Erinnerung. "Ich trage ein dunkelblaues Kleid. Das, was ich mir letztens gekauft habe. Erinnerst du dich daran, wie ich es dir erzählt habe?"

"Das tue ich. Du musst wunderschön aussehen, Harper.", spricht Nathan und kommt mir näher, so nah, dass keine Luft mehr zwischen uns ist, uns nichts und niemand voneinander trennt.

Seine Lippen berühren meine und in binnen Sekunden wird ein stürmischer, leidenschaftlichen Kuss daraus. Gierig berühren sich unsere Zungen und vereinigen sich. Ich wünschte, solche Momente würden niemals enden. Mein Herz und mein Körper wollen sich in Nathan verlieren, ihn jede Sekunde meines Lebens lieben.

"Wir sollten los.", haucht Nathan in unseren Kuss, entzieht sich mir und nimmt mich bei der Hand, damit wir noch unsere Jacken überwerfen und uns danach auf den Weg nach draußen machen.

Hand in Hand stehen wir vor dem Haus unserer Wohnung und warten darauf, abgeholt zu werden. Ein frischer Wind überkommt unsere Haut und mit meiner freien Hand ziehe ich meine Jacke fest um mich, damit ich nicht zu zittern beginne. Zwar ist es schon Mitte Mai, aber die Kälte vom kalten Winter ist immer noch im Grundboden.

"Wer holt uns denn ab?", frage ich neugierig. Jedes Mal bin ich wieder gespannt darauf, was auf mich warten wird, was Nathan sich für unser Date ausgedacht hat.

"Ein Mensch, Süße." Nathan grinst mich schelmisch an. Ach, Mann!

"Davon bin ich ausgegangen, du Idiot!", lache ich und lehne mich leicht an Nathans Schulter. Trotz meiner Schuhe bin ich noch kleiner als Nathan, sogar ca. 5 Zentimeter.

"Dann erwartest du also keine Pferdekutsche?", fragt er gespielt empört. Ich gebe ihm einen leichten Klacks uns stimme in sein Lachen mit ein.

Plötzlich fährt ein Taxi an die Straßenseite und bleibt nur wenige Meter von uns entfernt. Ein Taxi also.

"Was parkt vor uns, Harper?", fragt Nathan, damit ich ihm bestätigen kann, dass uns ein Taxi abholt.

"Ein Taxi."

"Perfekt!" Nathan lächelt mich an und bittet mich, ihn zum Wagen hinzuführen. Wie ein Gentleman öffnet Nathan mir die Türe, nach der er tastend gesucht hatte und deutet mir mit einer vornehmen Handbewegung, dass ich mich setzten darf. Als Nathan die Türe zuschlägt, begibt er sich auf die andere Seite des Wagens. Fast möchte ich noch einmal aussteigen und ihm helfen, aber das würde er nicht wollen. Deswegen beschließe ich, sitzen zu bleiben und zu hoffen, dass ihm nichts passiert. Aber ich beruhige mich, als ich sehe, wie Nathan sich dicht an das Auto drängt und so herum geht, nach den Griff tastet und sich letztendlich neben mich plumpsen lässt. Gerade will ich nach seiner Hand greifen, doch da spüre ich schon seine an meiner. Automatisch muss ich lächeln. Gemütlich lehne ich mich in das Lederpolster und genieße den Moment.

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Das wäre dann das zweite und letzte Kapitel für heute. Ich hoffe, auch dieses Kapitel hat euch gefallen. Im nächsten Kapitel werdet ihr dann sehen, wohin das Date geht. Was glaubst ihr, hat Nathan für Harper ausgedacht? 🙈

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