•kräftige Funken•

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Astrid sah wie ihre -wohlgemerkt einzige- beste Freundin davon flog. Verstohlen wischte sie sich die Tränen aus den Augen. Eine Hand fasste ihr an die Schulter und noch bevor sie sich umsah, wusste sie wer hinter ihr stand.
Sie brauchte den Anblick dieser smaragdgrünen Augen einfach. Hicks lächelte sie schief an. Auch er sah traurig aus, hatte allerdings keine feuchten Augen. Astrid lehnte sich an seine Schulter. Ein lautes Schluchzen ließ sie dann aber hochschrecken. Fischbein heulte Rotz und Wasser. Hicks und Astrid sahen sich an.
Eins war klar: Sie verstanden sich nun ohne Worte und wussten wie sehr jeder von ihnen weiterhin so stehen geblieben wäre, doch sie mussten jetzt Fischbein trösten.
Also gesellten sie sich zu dem guten Freund und auch Fleischklops versuchte ihn zu trösten.
Astrid klopfte ihm auf die Schulter und sah dabei zu Rotzbakke. Dieser wirkte es verloren und warf fragende Blicke umher.  Anders wusste aber auch Astrid nicht zu helfen.

Hicks setzte sich einfach neben ihn. In dem Moment fiel der Wikingerin auf, dass er eigentlich noch nie jemanden von den Drachenreitern so richtig umarmt hatte. Meist umarmten sie ihn. Einige Male gab es auch Umarmungen zwischen Hicks und Astrid und vielleicht ein oder zweimal zwischen Heidrun und ihm, doch das wars. Oder?  Verstand er sich mit ihr etwa besser als mit den Jungs?
Bei Rotzbakke und Taffnuss ist das ja klar, aber sein guter Freund Fischbein? Sie schlug sich diese Gedanken aus dem Kopf und wandte sich wieder dem weinenden Fischbein zu.

Sie brauchten eine Weile um Fischbein zu beruhigen. Die Dämmerung brach herein und er zog sich in sein Zelt zurück. Hicks bemerkte noch wie Astrid auf Sturmpfeil stieg und Richtung Strand flog. Kurzerhand  entschloss er sich ihr zu folgen und rief Ohnezahn zu sich.  Am Strand angekommen, sah er seine beste Freundin ins Meer starren. Leise näherte er sich ihr. "Hey Astrid."

Sie fuhr herum und riss ihn zu Boden.    "Oh. Hallo Hicks." Sie reichte ihm die Hand und half dem einbeinigen Wikinger auf.
"Wie geht es dir? Ich weiß es ist schwer, aber du kannst immer auf mich zählen."
Mehr fiel Hicks einfach nicht ein.
Sie antwortete leise: "Ich weiß Hicks. Ich weiß... aber das Problem liegt eigentlich ganz woanders. Jetzt wo ich sehe, dass Oberhaupt sein sehr viel Zeit beansprucht, denke ich an später. Sobald du Oberhaupt bist; muss Ohnezahn lange auf spaßige Ausflüge warten, ich much alleine mit unseren verrückten Freunden rumschlagen und du wirst gar keine Zeit mehr für uns haben."
Ihr Kopf landete sanft auf seiner Schulter und Hicks schloss einen Arm um sie. "Du weißt ganz genau, dass ich immer Zeit für meine Freunde finden werde. Nichts wird mich davon abhalten. Doch noch bin ich nicht Oberhaupt."
Eine halbe Ewigkeit standen sie so da. Die ersten Sterne leuchteten am Himmel.
"Sie war die einzige Freundin mit der ich so viel teilen konnte. Und jetzt merke ich, dass ich meine beiden menschlichen besten Freunde durch einen Posten verlieren werde."

Astrid nahm ihren Kopf hoch und sah Hicks in die Augen. Sie spürte ihren Atem im Gesicht, schließlich standen sie nicht allzu weit voneinander.
Da registrierte sie, dass ihre Nasenspitzen sich beinahe berührten. Langsam kamen sie sich näher. Was geschah hier gerade?

Dragons-Ferien auf fernen InselnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt