Kapitel 1 "Am Morgen vor der Abfahrt"

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'Sky'

Das nervige klingeln meines Weckers riss mich aus meinem Schlaf. Ich versuchte die Augen zu öffnen, scheiterte aber an Lustlosigkeit. Ich haute mit meiner Hand in der Luft rum bis ich auf etwas stieß, von dem ich vermutete, dass es mein Wecker war.

Als ich es dann endlich geschafft hatte den Ausknopf zu finden, bemerkte ich erst dieses unglaublich grelle Licht auf meinen Augen liedern. Widerwillig öffnete ich meine Augen und schloss sie genau so schnell wieder. Es war zu hell! Ein paar mal blinzeln und ich hatte mich an das helle Licht gewöhnt.

Es waren Sonnenstrahlen die sich ihren Weg zwischen den Gardinen und den Pflanzen auf der Fensterbank bahnten. Sie waren nicht genug um den ganzen Raum zu erhellen, aber genug dass man alles sehen konnte. Ich setzte mich auf und wollte gleich wieder zurück fallen, denn mein Kopf fühlte sich prompt 10 Kilo schwerer an!

Ich schwangte etwas hin und her und konnte mich dann balancieren. Plötzlich bewegte sich neben mir etwas!

,,Wie spät ist es?'' Kam es von einer männlichen bekannten Stimme.
Erschrocken fuhr ich zusammen. Ich schaute zu meiner rechten und sah, dass es Phillip war! Wir waren sehr gute Freunde aber etwas überrumpelt war ich schon.

,,Sky? Alles in Ordnung?" Er setzte sich auf. Das trübe Licht schien über seinen gut gebauten Oberkörper. Ich spürte wie ich rot im Gesicht anlief und schaute langsam an mir herunter. Erleichtert stellte ich fest dass ich meine Unterwäsche trug, zog mir aber trotzdem die Decke bis zum Hals hoch.

,,Phillip was hast du in meinem Bett zu suchen?" Ich konnte mich kaum an etwas erinnern. Mein Schädel fühlte sich an als würde er jede Sekunde platzen. ,,Du wolltest doch dass ich hier - warte mal, hast du 'n Blackout?" Leicht belüstigt unterdrückte er ein Lachen.

,,Was ist passiert? Ich weiß nur noch dass wir gestern telefonierten und abgemacht hatten dass wir zusammen zum Hafen fahren - warte mal, Hafen...HEUTE!!"
Panisch blickte ich auf die Uhr, halb Elf. - puh -

,,Wir müssen erst um zwei da sein.", sagte Phillip wärend er elegant und schwungvoll aus dem Bett sprang. Er trug nur seine shorts, weshalb ich etwas rot wurde. Mein Blick wanderte auf zu seinem Gesicht, dass mich grinsend ansah.

„Was?", fragte ich amüsiert. „ Was, fragst du? Ich wache ausgeschlafen an einem Montag morgen neben einer wunderschönen Frau auf, mit der ich sogar eine ganze Woche auf einer einsamen Insel verbringen darf, mal abgesehen von unseren Freunden."
Er warf mir ein charmantes Lächeln zu, während er sich eine Hose und ein T-Shirt anzog die auf dem Boden lagen.
Ich war etwas verblüfft. Phillip ist mein bester Freund, aber in den ganzen 13 Jahren die wir uns kennen hatte er noch nie so über mich geredet. Ich war definitiv auch noch nicht bereit eine neue Beziehung einzugehen. Und ganz besonders nicht mit Phillip!

Ich saß noch im Bett mit der Decke hoch gezogen und schaute ihn fragwürdig an. Er gab ein seufzen von sich: „Ach Sky,", gab er leicht enttäuscht aber mit einem schmunzeln von sich.

Er räusperte sich kurz. „Du erinnerst dich wirklich nicht dran was gestern passiert ist?" Ich nickte nur.

„Also nach dem ich bei dir angekommen bin haben wir einen Film angeschaut. Wir haben ein paar Bier getrunken und plötzlich hast du angefangen zu weinen. Du hast lauter Dinge gesagt die ich nicht verstanden habe und dann hast du immer mehr getrunken."

Ich stöhnte frustriert und ließ mein Kopf in meine Hände fallen „Und wie genau bist du in meinem Bett gelandet?"

„Also nach einer Weile meintest du dass du müde bist, also hab ich dich in dein Schlafzimmer gebracht. Dann meintest du, dass du nicht alleine sein willst also hab ich mich zu dir gelegt. Und sonst ist nichts passiert. Ehrenwort! "

Es war kurz still. Dann ging er Richtung Tür " Ich werde dann mal Frühstück machen.", sagte er auf dem weg zur Küche und schloss die Tür hinter sich.

Ich atmete tief aus und gab mir einen ruck. Ich zog die Decke weg und setze meine Füße ab. Taumelnd bahnte ich mir den Weg zu meinem Schrank, wobei mir auf viel dass meine Sachen vom gestrigen Abend auf dem Boden lagen. Und mir viel auf, dass er nicht erwähnt hatte, wie ich sie losgeworden war... Schnell schüttelte ich den Gedanken wieder ab und konzentrierte mich darauf was ich heute anziehen wollte.

Nach dem gestrigen Wetterbericht sollte es Heute sehr warm werden, also griff ich nach einer kurzen blauen Jeans und einem gelben Top. Ich machte mich auf den Weg ins Badezimmer, als mir ein betörender Duft in die Nase stieg: "Pfannkuchen!" Jetzt hatte ich nicht nur Kopfschmerzen sondern auch noch höllischen Hunger!

Ich sprang schnell unter die Dusche, föhnte mir mein viel zu langes blondes Haar, was das Haaretrocknen bedauernd in die Länge zog und schlüpfte in frische Klamotten. Dann rannte ich schnell in die Küche, damit Phillip nicht alles alleine Essen würde. Aber zu meinem Glück war er grade mit dem zubereiten des letzten Pfannkuchens fertig. Er hatte den kleinen weißen runden Tisch in meiner schmalen Küche gedeckt und die Sitzpolster auf die zwei weißen Stuhle gelegt. Wir setzten uns hin und ich schnappte mir schon den ersten Pfannkuchen. "Bon Appetit!", sagte Phillip.

Als wir mit dem Essen fertig waren machte ich den Abwasch und lies mich danach zu Phillip aufs Sofa fallen. "Hast du deine Sachen gepackt?" Er wusste an meinem Gesichtsausdruck dass ich es vergessen hatte und gab mir einen schnips an meine Stirn.

"Wenn du es jetzt nicht machst dann mach ich es für dich! Oder willst du eine Woche in den selben Sachen rumlaufen?" Bei dem Gedanken Phillip in meiner Unterwasche rumwühlen zu lassen wollte ich schreien! Ich stieß mich vom Sofa ab und holte meine Reisetasche aus dem Kabuff. Ich liebte es zu verreisen, aber wenn es etwas gab dass ich daran nicht mochte, dann war das Sachen packen.

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Ich schmiss meine Tasche hinten auf die Ladefläche von Phillips rotem  Transporter. Es war unglaublich warm draußen! 28° im Schatten! Der Himmel war wolkenlos blau. Nur wenig Leute waren in der Stadt. Sie fuhren alle an den Strand oder mussten arbeiten. Ich setzte mich neben Phillip ins Auto. Die Klimaanlage pustete mir geradewegs ins Gesicht, herrliches Gefühl! "Wir können!", und Phillip startete den Motor.

***

Hallo zusammen!

Ich freue mich sehr diese Geschichte zu teilen. Es steckt viel Zeit und Arbeit darin also bitte keine voreiligen Schlüsse ziehen :)

Ist am Anfang noch sehr ruhig aber das wird noch.

Soweit so gut.
Tschüss ~

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