Alle saßen wir auf den Sofas und schauten zu Mike, auf dass er uns erklärt was da im Wald passiert ist.
"Also, ich finde wir sollten das nicht jetzt besprechen. Wir sind alle viel zu müde und erschöpft um jetzt noch klar denken zu können. Außerdem hat Mia Recht. Ich muss den Generator anschalten damit wir auch alle etwas sehen können.", versuchte er sich raus zu reden.
"Schon wahr, ich bin echt müde..", stimmte Nele ihm im gähnend zu. Und auf einmal mussten wir alle Gähnen. Wir lachten kurz, bis Mike aufsprang und die Taschenlampe nahm. Er ging zur Tür, blieb vorher aber stehen und schien nachzudenken.
"Ähm, Mia würdest du mich begleiten?", fragte er vorsichtig und so lässig wie möglich. Ich wollte laut lachen, der große Mike hat Angst im dunkeln? Aber dann viel mir schnell wieder ein wie die fünf vorhin hier her gerannt sind, und wie erschrocken sie aussahen, also ließ ich es bleiben.
Mit einem Seufzen gab ich mir einen Ruck, stand auf und schnappte mir meine Jacke aus der Tasche von Mike. Ich musste ein paar Sachen von mir bei ihm rein packen, da sie bei mir nicht mehr gepasst haben.
Er schloss die Tür auf und wir gingen hinaus in die Dunkelheit. Es waren keine Sterne zu sehen, ich konnte nur gerade mal meine eigene Hand vor Augen sehen. "Danke dass du mit kommst. Es ist nicht so dass ich nicht alleine im dunkeln gehen kann. Nur die Sache vorhin.... Ach egal, jedenfalls danke.", beendete er schnell den Satz und bog um die Ecke, ab der wir dann dem langen Weg hinters Haus folgten.
"Kein Problem, aber was ihr da gesehen habt wirst du mir noch erklären müssen!", befahl ich ihm in einem starken ton.
Als wir hinterm Haus ankamen, sahen wir auch schon einen kleinen Schuppen. Mike nahm seine Schlüssel heraus und schloss die alte Holz Tür auf. Drinnen sahen wir einen großen metallischen Klotz, an dem Mike vorsichtig anfing irgendwelche Knöpfe zu drücken. Dann fing der Generator an laut zu brummen, und Mike betätigte den Lichtschalter an der Wand.
"Es werde Licht!", rief er, und eine kleine Glühbirne über uns fing knisternd an zu leuchten. Ich klatschte und lächelte ihn an. Er verbeugte sich und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
Wir gingen wieder raus und er schloss die Tür ab. Auf dem schmalen Kieselsteinweg zurück zum Haus, bemerkten wir dass im Haus in manchen Fenstern schon Licht brannte. Dass hieß, entweder die anderen sind schon in den Zimmern, oder damalige Gäste haben das Licht nicht ausgeschaltet als sie das Hotel verließen.
Wir kamen wieder an der Eingangstür an, und sahen jetzt auch das Licht in der Lobby hell von der Decke scheinen. Wir traten ein und sahen nur noch Sky und Phillip auf den Sofas sitzen.
" Die anderen sind schon hoch gerannt.", entgegnete Sky. "Na dann, lasst uns auch gehen.", erwiderte Mike fröhlich, während er seine Tasche holte und auch ein paar von meinen nahm. Phillip und Sky hatten ihr Gepäck bereits auf den Schultern, und so gingen wir die riesigen Treppen, aus dunklem Holz, hoch in den zweiten Stock.
Oben kahm uns auch schon Judy entgegen gelaufen.
"Miiiike, einige Zimmer sind schon offen aber viele sind noch verschlossen. Naja, so viele Zimmer hat dieses Haus auch gar nicht aber du müsstest den anderen trotzdem vielleicht noch welche aufschließen." Mike zog eine Augenbraue hoch. "...Und da vorne ist eine Tür verschlossen, die anders aussieht als die anderen und ich würde gerne wissen was dahinter ist.", mit großen Welpen Augen schaute sie ihn fordernd an. Mike seufzte und hielt ihr den Schlüsselbund hin. "JAY! Danke Mike du bist der beste!!", quietschte sie, und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange. Freudig nahm sie die Schlüssel, rannte den Flur um die Ecke und war wieder verschwunden.
Ich verschränkte die Arme und warf ihm ein genervten Blick zu. "Schau mich nicht so an! Sie ist nur eine Freundin! " Jetzt schaute ich ihn wütender an. "Im ernst?! Nur eine FREUNDIN??? So wie sie sich benimmt kommt das aber nicht so rüber!", schrie ich ihn halbwegs an.
Er stellte sich jetzt ganz nah vor mich und schaute zu mir runter. "Willst du das jetzt wirklich hier besprechen?", entgegnete er leise und deutete auf Sky und Phillip die uns mit großen Augen beobachteten.
"Du findest auch immer irgend eine Ausrede!", rief ich genervt und ging an ihnen vorbei den Flur runter. Ich hörte wie Mike sich bei Phillip und Sky entschuldigte, was mich nur noch wütender machte. Ich sah Judy und Josh am Ende des Flurs an einer alten schwarzen Tür stehen, die sehr viel älter aussah als die anderen.
Ich nahm das nächst beste Zimmer und schlug die Tür hinter mir zu. Ich kann es nicht glauben. Judy hatte ja oft schon so was gebracht aber nie direkt wenn ich dabei war....
Sky hatte mir erzählt was da zwischen denen anfing zu laufen, und um so mehr ich drüber nach dachte, um so wütender wurde ich. Es klopfte an der Tür und ein Kopf schaute hinein. Es war Mike der mit einem Bein in der Tür stand.
"Mia? Es ist doch alles in Ordnung oder?", fragte er stumpf. "Ob alles in Ordnung ist?! Bist du eigentlich völlig verblödet? Merkst du eigentlich was sie da macht, und es stört dich nicht einmal? Weißt du eigentlich wie das für mich ist?! Zuzusehen wie ihr euch näher kommt und du mich immer mehr vernachlässigst!", schrie ich ihn an, und konnte schwören dass man es im ganzen Haus hören konnte.
Er war stumm und glotzte mich an, während er immer noch in der Tür stand. "Ich...... Ich wusste nicht das dich das so sehr verletzt-" "Natürlich wusstest du es nicht!! Es interessiert dich ein scheiß wie es mir geht!!", schnauzte ich zurück. Damit stieß ich die Tür zu und schloss sie ab. Er stand immer noch vor der Tür.
"Mia, bitte lass uns darüber re-" "GEH EINFACH!", schrie ich durch die Tür. Er sagte nichts und ich hörte ihn weggehen. Jetzt war es still und ich drückte meinen Kopf gegen die Tür.
Jetzt ging ich die ganze Situation noch einmal durch. Es lief ja schon seit Monaten so zwischen den beiden, aber ich kam nie wirklich dazu etwas zu sagen.
Mich überkamen die Gefühle. Ich weine normalerweise nicht, aber dieses mal konnte ich nicht anders. Ich drehte mich um und rutschte mit dem Rücken die Tür herunter, bis ich am Boden ankam. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und spürte die Tränen laufen.
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