»Du verfluchter Elf, bist du noch da, du feiger Hund?« brüllte sie zu mir hoch. Wow, sie ist ziemlich sauer! Als die Orks plötzlich kamen, hatte ich das Weite gesucht. Ja, ich war ein feiger Hund, aber ich konnte nicht so gut mit dem Schwert umgehen, wie sie. Die Waffe der Elfen war Pfeil und Bogen. Das ist nichts für den Nahkampf. Ich war früher nicht so feige gewesen, aber nun weiß ich, was es bedeutete, wenn man nicht mehr fliegen konnte. Als kleiner Elfenjunge musste ich schon die Häme ertragen, weil ich so spät fliegen gelernt hatte. Ich war aber der schnellste Läufer von allen und konnte hervorragend auf Bäume klettern, trotzdem war ich für sie der Behinderte. Dann dieser Kampf mit einem Drachen, bei dem ich mir beide Flügel brach. Die Genesung hatte fast zwei Jahre gedauert und das Elfental ist nun mal nicht für Fußgänger konzipiert. So musste ich bei anderen mitfliegen oder blieb da wo ich war. Kein Wunder, dass man dann nicht mehr der gut gelaunte, lachende und charmante Prinz war.
Ich hätte nicht gedacht, dass die Orks immer noch ihre Verfolgung fortsetzten. Es war ganz untypisch für ihre Art. Als ich ihr Gegröhle hörte, da waren sie schon zu nah, um der Amazone alles zu erklären und ihr zur Flucht zu verhelfen. Erst als die Orks sie umringten wurde deutlich wie körperlich unterlegen die Amazone ihnen war. Die bulligen Wesen mit ihren hässlichen Fratzen überragten sie um einen Kopf. Seit wann sind Amazonen so klein? Ich bin leider zu weit weg, um jedes Wort zu verstehen, aber dass sie um den Fick verhandelten, bekam ich mit. Die Amazone wehrte sich mit ihrem Schwert, schlitze sie und stach, aber ihre Angreifer waren derart fixiert auf das Ficken, dass sie den Schmerz nicht merkten. Ich schoß sogar einen Pfeil auf einen von ihnen ab, aber der blieb völlig unberücksichtigt in seiner Schulter stecken. Irgendwann ließ die Frau ermattet das Schwert sinken und wurde gepackt. Ich wusste nicht so recht, wieso sie sich ergab. War es so wie bei den Zwergen? Dass ihre eigene Lust sie überwältigte? Auf Schläge schien sie zumindest nicht besonders zu stehen und irgendwann hörte man auch nichts mehr von ihr. Ich konnte nicht mehr ertragen hin zusehen, muss ich zugeben und meine Libido regte sich auch kein bisschen. Nun hatte sie es hinter sich gebracht und stand zwischen drei zusammen gebrochenen Orks. Sie war völlig unversehrt, was mir wie ein Wunder vorkam. Ich flog zu ihr herunter und zog den Pfeil aus der Schulter des Orks, reinigte die Spitze und steckte ihn zurück in meinen Köcher. Erst dann fiel mir auf, dass sie mich anstarrte. Sie hatte leicht geschwollene Lippen, ihre großen Augen waren feucht und ihr Gesicht gerötet. Ihr zerzaustes Haar wehte leicht im Wind. Sie sah nicht wütend aus, eher etwas verloren und verdammt sexy. Meine Männlichkeit regte sich wieder doppelt. »Du... Du...?« stotterte sie »Du hast auf die Orks geschossen?« Sie sah mich ungläubig an. Ich räusperte mich: »Es hatte keine Wirkung, genauso wenig wie die Verletzungen, die du ihnen mit dem Schwert zugefügt hast.« Ich zeigte auf die klaffende Wunde, die einer der Orks am Arm hatte. »Es tut mir leid, dass ich dich einen feigen Hund genannt habe.« Eine Amazone die sich entschuldigt? Wo gibt es denn sowas? Amazonen waren gefühllos und kalt. Ich war verwirrt und sehr angetan von ihrer Art. »Ich bin im Nahkampf nicht sehr talentiert und gehe lieber auf Abstand.« erklärte ich unbeholfen. Sie sah mich weiter durchdringend an. Ich ging näher an sie heran, damit sie nicht gleich die Beule in meiner Hose sehen konnte. Ich hätte sie am liebsten in die Arme geschlossen, so sehr rührte ihr Anblick mein Herz. »Konntest du herausfinden, warum sie dir gefolgt sind?« Ihre Miene versteinerte sich und sie wich vor mir zurück: »Ja« sagte sie nur, mehr aber nicht. Mich fröstelte es bei ihrer Zurückweisung. Sie bückte sich um ihr Schwert aufzuheben, säuberte es und steckte es in die Scheide an ihrem Gürtel. »Ich muss nach Felstal!« stellte sie klar und ging eilig los. Scheinbar orientierte sie sich an dem kleinen Bach. Ich folgte ihr mit schnellen Schritten. »Das ist die falsche Richtung!« teilte ich ihr mit. Sie stoppte sofort. »Wir sind doch im südlichen Zwergenwald« fragte sie unsicher. Sie war von Süden her in den Wald gelaufen. Wir waren mittlerweile mittendrin. »Ja, es ist auch die richtige Himmelsrichtung. Doch wirst du auf diesem Wege mitten in eine Zwergensiedlung kommen.« Sie nickte und ging in eine andere Richtung. Ich begleitete sie weiter zu Fuß. Ich hatte keinen Grund zu fliegen, denn ich musste mich nicht mehr vor ihr verstecken. Aber ich hätte sie gerne aufgehalten, ihr gesagt, dass sie mit mir kommen soll und von dem Problem mit den Wikingern erzählt. Wie sollte ich das nur anfangen? Das Gleichgewicht von Geben und Nehmen war noch nicht hergestellt. Was hatte ich schon für sie getan? Ein Tuch gegeben, damit sie sich reinigen konnte, einen unnützen Pfeil auf einen Ork geschossen und ihr den richtigen Weg gewiesen. War das schon genug, um sie um so etwas zu bitten? Jetzt lief ich nur neben ihr her mit zwei Erektionen in der Hose. Sie sah mich ein paar mal von der Seite an. »Hast du nicht irgend jemand anderen, den du nerven kannst, Elf!« zischte sie mich an. Ich zuckte zusammen und flog ein kleines Stück hoch. Sie blieb stehen und sah mir mit einem triumphierenden Lächeln nach. »Es wird gleich dunkel. Ich könnte dich an einen Ort bringen, an dem du schlafen kannst und wo es etwas zu Essen gibt.« Ich landete wieder, ging auf sie zu und sie sah mir in den Schritt. Leider bewirkte das keinesfalls ein Abflauen meiner Erregung. »So, so, ein Ort.« amüsierte sie sich. Wow, dieses Lächeln und diese Augen. Ich war verloren! Doch bevor irgendetwas zwischen uns passieren konnte, störten Zwerge unsere Zweisamkeit. Sie kamen aus allen Richtungen auf uns zu gelaufen. Ich nahm das Objekt meiner Begierde auf den Arm und flog weg. Sie schrie erschrocken auf, als wir abhoben und schlang ihre Armen um meinen Hals. Ängstlich sah sie über die Schulter hinunter. Ihr Körper lag warm in meinen Armen und ihr köstlicher Duft bewirkte Ungeahntes. Wenn sie eine Elfe wäre, hätten wir uns im Flug vereinigt, wie es nur Elfen konnten und wären im Liebestanz durch die Luft gewirbelt. Allein die Vorstellung ließ mich aufstöhnen. »Bin ich zu schwer?« fragte sie besorgt. »Nein, du riechst einfach zu gut.« Ich versuchte sie nicht anzusehen, aber spürte ihren Blick. »Wenn ich an dem Ort... zu dem du mich bringst, auch eine Möglichkeit habe mich zu waschen, wird es aufhören.« »Was wird aufhören?« »Das Mogdul bewirkt diesen Geruch, der alle um mich herum geil macht. Ich...«
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Fluch der Amazone (Geschichten aus AmoraX)
FantasyDie Geschichte von der Amazone, die sich in einen Elf verliebt. Hier geht es ordentlich zur Sache, nix für schwache Nerven!