Der Biss

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Ich konnte nicht anders, ich flog wieder hinauf ins Schlafzimmer. Bianca musste unmittelbar eingeschlafen sein. Sie war ein hinreißender Anblick, gebettet auf roten Rosenblättern. Egon hatte wirklich übertrieben, wie kam der Faun nur darauf, dass ich mit Bianca eine romantische Nacht haben wollte. Aber was wollte ich eigentlich? Ich wollte schon immer die Welt verändern. Als kleiner Junge, der nicht fliegen konnte wollte ich das Regenbogental für Fußgänger begehbar machen. Als jugendlicher Prinz wollte ich alles anders machen als mein Vater, der König der Elfen. Ich diskutierte mit ihm hitzig über Bündnisse und Kriegsstrategien. Als Leiter der Spionage-Garde musste ich einen Drachen besiegen, was ich nur mit Glück überlebte. Wenn ich vor lauter Schmerzen die Hoffnung verlor, jemals wieder gesund zu werden oder fliegen zu können, dann sagte Egon immer zu mir, dass ich noch eine Aufgabe zu erfüllen hätte. Er wusste nicht, welche Aufgabe das war, aber wenn das Schicksal mich vor dem Tode bewahrt hatte, konnte es seiner Meinung nach nur so etwas bedeuten. Wenn ich Bianca jetzt ansah, so unschuldig und verdammt sexy in diesem Nachthemd, dann hatte ich nur den Wunsch sie zu beschützen. Sie war die rechtmäßige Herrscher von AmoraX. Ich habe schon einiges über sie gehört, niemand glaubte daran, dass sie sich gegen ihre Tante behaupten könnte. Viele glauben, sie sei schwach, aber ich hatte gesehen, wie flink und ausdauernd sie laufen kann, wie überlegt sie handelt und dass sie nicht mal einem geilen Zwerg etwas antut, selbst wenn dieser über sie herfällt. Sie war robust genug eine Vergewaltigung durch drei Orks zu überstehen und konnte einem Elfen vertrauen, der ihr seine Hilfe anbot, obwohl Amazonen Elfen nicht unbedingt mochten. Sie war begeistert vom Fliegen und hatte keine Angst, obwohl ich bis über die Wolken flog. Es hatte sich gut angefühlt sie im Arm zu halten und ich war überwältigt von ihrer Schönheit. Sie wirkte diplomatisch und klug auf mich und was am Wundervollsten war, sie ging mir nicht auf die Nerven, wie bisher jede Elfin mit der ich mal etwas Zeit verbracht habe. Obwohl sie tot müde war, beklagte sie sich nicht und konzentrierte sich auf das Gespräch mit mir über die Wikingerinvasion. Ich musste mir eingestehen, dass ich sie wollte. Körperlich eindeutig, sonst würde ich nicht so auf sie reagieren. Ein Blick an mir herunter, ließ da keinen Zweifel. Ich wollte sie auch als Partnerin oder Freundin oder was auch immer zwischen uns möglich war. Wenn sie Kinder wollte, würde ich der Vater sein wollen. Wenn sie kein Bündnis mit mir eingehen wollte, würde ich mich nur als Vater für ihre Kinder zur Verfügung stellen. Wäre sie bereit sich einem Elfen hinzugeben? Sie müsste mir vollkommen vertrauen, damit eine Zeugung möglich wird. Eine doppelte Penetration ist dabei wahrscheinlich das geringste Problem, aber der finale Biss und dass ich ihr Blut trinken werde, wird nur schwer von einer Amazone akzeptiert werden können. Beim Gedanken an ihr Blut lief mir das Wasser im Mund zusammen. Sie regte sich im Bett und präsentiert mir ihren Hals. Ich hätte mich am liebsten auf sie gestürzt.
Ich brauchte dringend eine Abkühlung und floh in die Grotte unter den Wasserfall. Doch wenig später tauchte sie auch dort auf. Sie hetzte hinter die Toilettenwand. Durchfall war das Letzte, was ich ihr wünschte.
Ich stellte mich unter den Wasserfall. Das kalte Wasser erlöste mich etwas von meiner Begierde. Ich breitete meine Flügel aus und ließ das Wasser meine Schultern massieren. Eine Wohltat. Ich streckte mich genüsslich und entspannte etwas. Als ich aus dem Wasserfall trat, schüttelte ich meine Flügel um sie zu trocknen. Ein Quieken machte mich darauf aufmerksam, dass ich beobachtet wurde. Bianca war völlig durchnässt. Das Nachthemd aus Elfenstoff klebte an ihrer Haut und ließ ihren sexy Körper wie nackt erscheinen. Ich habe noch nie etwas Schöneres gesehen. Schnell schnappte ich mir ein Handtuch und wickelte es mir um die Hüfte um zu bedecken, was sich gerade zwischen meinen Beinen regte. Sie stand in der Dunkelheit und glaubte wohl ich könnte sie nicht sehen, aber Elfen haben Nachtsicht. Ich hatte nur gedacht, sie hätte sich nach Ihrem Toilettengang wieder ins Bett gelegt. Sie streckte die Hände in meine Richtung und schritt vorsichtig näher heran.
Ich stand im Mondlicht, wo sie mich gut erkennen konnte. Sie steuerte direkt zu meinem linken Flügel, den ich noch ausgebreitet hielt und berührte die vernarbte Stelle in der Mitte mit dem Loch. Vorsichtig strich sie mit den Fingerspitzen um das Loch herum. Ihre Hand wanderte weiter zu dem Hornfortsatz auf der Oberkante und umfasste ihn forschend. Für jemanden, der keine Flügel hat, muss das unheimlich faszinierend sein. Langsam setzte sie ihre Erkundung bis zu meinen Flügelspitzen fort. Dort fächerte ich die Spitze für sie auf. Und sie trat herum auf die Rückseite, um den Fächer genauer zu betrachten. Ihre streichenden Hände auf der Flügelhaut zu spüren war eine Wohltat. Als sie bei meinen Schultern angelangt war blieb sie fasziniert stehen. Meine Muskeln waren angespannt. Ich habe wesentlich mehr Muskeln als andere Elfen und mit dem Loch im Flügel musste ich auch wesentlich mehr Kraft aufwenden um fliegen zu können als andere Elfen. Eine Elfenfrau hätte wohl keinen Gefallen an meinem ausgeprägtem Körper gefunden, aber eine Amazone sah das hoffentlich anders. Sie setzte ihren Kurs an meinem rechten Flügel fort. Auch da fand sie schnell die vernarbte Bruchstelle aus dem Drachenkampf und den abgebrochenen Hornfortsatz. An der Flügelspitze öffnete sie den Fächer und fand heraus, dass ich auf dieser Seite keine Kontrolle mehr darüber hatte. Deswegen konnte ich auch nicht mehr so virtuos fliegen wie andere Elfen. Bianca kam langsam auf der Innenseite meines rechten Flügel auf mich zu. Sie war noch immer durchnässt und wusste anscheinend nicht, dass ich alle Vorzüge ihres Körpers sehen konnte. Sie hatte keine Ahnung in welcher Gefahr sie sich befand und was ich am liebsten mit ihr anstellen würde.
Damit sie mir nicht entkommen kann, umschließe ich sie mit dem Flügel. Als sie vor mich tritt streift sie mit ihrer Hand über meine Schulter zu meinen Ohren und fährt die Spitzen meiner Ohren nach. Mittlerweile habe ich die Flügel um sie geschlossen wie eine Venusfalle, aber sie versuchte nicht mir zu entkommen. Ich wollte, dass sie weiß, wie sehr ich sie begehre. Ich umarme sie und hebe sie vom Boden hoch bis sie zu mir herabschaut. Ihre Finger fahren durch mein Haar im Nacken und sie sah mich gebannt an. Ich wollte ihr so viel sagen. Wie sehr ich sie wollte, was sie für mich bedeutet, aber ich fand keine Worte. Sie sollte wissen, dass sie "Meine Königin" ist. Die beiden Worte bringe ich nur im Flüsterton heraus. Ich lasse sie etwas herunter, um ihr einen Kuss zu geben. Ich wollte nur einen kleine zärtlichen Berührung, aber sie eroberte mich gleich stürmisch mit ihrem Mund, neckte mich mit ihrer Zunge und ließ kein Zögern zu. Mein Herz explodierte förmlich in meiner Brust als ich ihr Verlangen spürte und ich schmolz dahin, verschmolz mit ihr, wie noch mit niemandem zuvor. Sie umschlang mich mit ihren Beinen und machte so kleine kehlige Laute, die klangen als würde sie mich verschlingen wollen. Sie umspielte mit ihrer Zungenspitze meine Reißzähne, was mich rasend machte und als wir uns lösten um atemlos Luft zu holen, machte ich mich gierig über ihren Hals her. Sie warf den Kopf nach hinten und stöhnte, als ich mit meinen Reißzähne über ihre Haut kratze. "Azael!" flüstert sie voller Verlangen, als ich plötzlich Blut schmeckte. Erschrocken hielt ich inne und sie rutschte von mir herunter, stand vor mir, blickte mir in den Schritt und starrte mich entsetzt an. Blut läuft aus der Wunde an ihrem Hals in ihr Dekolté. Plötzlich drehte sie sich um und lief davon.

Fluch der Amazone (Geschichten aus AmoraX)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt