Sprung ins Ungewisse

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Azael sah mich an und wartete geduldig. Ich konnte verstehen, was das Ritual bewirken sollte. Es kostete eine Menge Mut sich fallen zu lassen und enormes Vertrauen in den Partner. Warum zögerte ich? Man hat mir mein Leben lang erzählt, dass ich rechtmäßig die Königin von AmoraX bin, da ich die Tochter der Königin bin. Man hat mich mit allen Ehren behandelt wie eine Königin. Aber wenn ich mit Beatrice alleine war, hat sie mir unmissverständlich erklärt, dass sie alles dafür tun wird, ihre Position zu behalten. Als kleines Mädchen hatte ich Angst vor ihr, doch später wirkte es eher lächerlich, weil es für alle anderen feststand, dass ich einmal den Thron besteigen werde. Meine Erziehung und Ausbildung war zielgerichtet. Doch dann begann Beatrice mit Morddrohungen. Sie sagte, ich würde einen kleinen Unfall haben oder sie würde mich vergiften. Mein 18. Geburtstag habe ich kotzend in der Latrine verbracht, wie so viele Male. Du hast eben einen empfindlichen Magen, hatte Großmutter zu mir gesagt. Ich war mir sicher, dass mir jedesmal Gift untergeschoben wurde. Dann waren da die Orks im Zwergenwald. Ich hatte den Tod vor Augen und ich dachte sehr viel darüber nach. Manchmal dachte ich, es wäre besser ich wäre Tod, dann hatte das endlich ein Ende. Ich hatte keine Angst vor dem Tod.
Amazonia war nicht mehr meine Zukunft. Ich musste einen neuen Ort finden und nun stand ich auf diesem Felsvorsprung, um zu beweisen, dass ich vertraue und was noch wichtiger schien, dass dieser Mann mit dem weißen Haar und den Flügeln in der Lage war, mich vor dem Tod zu bewahren. Jenes Ereignis, dass mich davon abhielt Königin zu werden. Wenn es ihm nicht gelang, war es auch egal. Ich war mir sicher, dass Azael der Drachentöter der Richtige war, ob er auch meine Zukunft sein wird, wird dieses Ritual zeigen. Das Schicksal wird entscheiden. Ich musste nichts weiter tun, als springen.
"Okay, ich mach's!" Azael umarmte mich stürmisch und küsste mich voller Ehrfurcht. Er ließ mich gar nicht mehr los, wollte er ein Rückzieher machen? Ich drückte mich etwas von ihm weg und legte meine Stirn an seine: "Bist du bereit, Liebling?" fragte ich ihn. "Nein!" kam spontan von ihm. Sein ganzer Körper war ein fester angespannter Muskel. Ich musste lachen. "Hast du keine Angst? " "Nicht, wenn du bei mir bist." "Du musst das nicht machen." "Wir müssen das machen, Azael. Es wird unser Schicksal besiegeln." Er ließ mich langsam und zögernd frei. Ich zog ihn am langen Arm zur Kante und sah dabei in seine Augen. "Ich vertraue Dir, Azael! Wirst du mich auffangen?" "Ich liebe dich, Bianca!" Er ließ  mich nicht los, also gebe ich ihm noch einen Kuss.
Schließlich trennte er sich von mir und ich fiel in den Abgrund. In Bruchteilen von Sekunden zog mein Leben an mir vorbei. Ich spürte wie er mich am Bein zu fassen bekam, aber wir fielen weiter. Es ruckte und mein Fall verlangsamte sich, aber die Gischt des Wasserfalls kam immer näher. Mein Nachthemd rutschte mir vom Körper und war langsamer als ich. Schon spürte ich das Wasser auf der Haut als sich mein Weg in den Abgrund mit dem Wasserfall kreuzte. Dann fand ich mich plötzlich in den Fängen meines Elfen wieder. Er setzte mich am Ufer ab und ich fiel in den Sand, denn meine Beine trugen mich nicht mehr. Azael keuchte. Ich spürte langsam, dass er mich am Bein, Arm und Rücken gekratzt hatte, aber das spielte keine Rolle, denn der Mann, der über mir kauerte, zitterte am ganzen Leib und atmete schwer. Ich konnte ihn in der Dunkelheit kaum erkennen. Also nahm ich die Hände zu Hilfe. Er glühte und Schweiß tropfte von seiner Stirn. Sein schneller Atem ließ seinen Brustkorb pumpen. Ich versuchte ihn durch mein Streicheln zu beruhigen. "Ich bin wohl zu alt für sowas. Es sah immer so leicht aus." keuchte er schließlich. "An meiner Seite wird nichts leicht sein, Azael." Ich küsste ihn voller Überzeugung. Wer war besser geeignet dafür, als er. Langsam beruhigte er sich. "Meine Königin!" "Für immer Dein!"
Es dämmerte langsam der Morgen und ich war nackt, daher kehrten wir zurück ins Haus, obwohl mich Azael zu gern bereits am Fuße des Harmony-Wasserfalls verführt hätte. Er flog direkt durch das Haus ins Schlafzimmer ohne Zwischenlandung und legte mich auf das Bett mit den Rosenblättern. "Als hätte Egon es gewusst." sagte er und betrachtete mich. "Ich habe hier in diesem Bett viele Tage gelegen und mit dem Schicksal gehadert und jetzt liegst du hier." Ich stellte mir vor, wie Azael nach dem Kampf mit dem Drachen hier gelegen hat, mit Schmerzen und der Ungewissheit, je wieder fliegen zu können. "Das war sicherlich eine schwere Zeit für Dich." Er kniete sich zu mir auf das Bett und präsentierte mir seine Penisse, aber er machte zunächst nichts. Sein hungriger Blick genügte mich zu erregen. Meine Brüste fühlten sich prall an und die Nippel waren hart und sehnten sich nach Berührung. Zwischen meinen Beinen pulsierte es, wie in einem Vulkan. "Ich habe Dich übel zugerichtet." sagte er und strich über die Kratzer an meinem Arm. "Ich merke nichts davon." "Ich werde dich noch einmal beißen müssen." Mich erregt die Vorstellung noch mehr. "Schmeckt dir mein Blut so gut?" "Es ist köstlich, aber wir Elfen trinken nur, wenn wir Kinder zeugen wollen. Ohne das Blut der Partnerin würde es nicht funktionieren." Jetzt wurde mir auch klar, wieso die Elfen so ein kleines Völkchen waren. Ein Penis der nur erscheint, wenn scheinbar die Richtige gefunden wurde und dann dieses Blut trinken bei der Begattung, dazu gehörte eine enge Verbindung und sehr viel Vertrauen. Zwerge trieben es überall und sie hatten bis zu 10 Nachkommen. Wikinger und Menschen meist drei bis fünf. Wir Amazonen waren eigentlich nicht gewillt Partnerschaften einzugehen und somit auch kein schnell wachsendes Volk. Ich wollte mindestens zwei Kinder und das möglichst schnell. "Wird es funktionieren?" Azael lächelte sein Grübchenlächeln. "Elfen haben eigentlich eine 100%-ige Trefferquote, was das anbelangt. Aber wie es bei uns sein wird, kann man nicht wissen." "Ich bin mir sicher wir finden es heraus." Er beugte sich zu mir herunter und begann mich andächtig zu küssen. Er schien es nicht eilig zu haben, denn er schob meine Hand aus seinem Schritt als ich ihn dort streicheln wollte. Er löste sich von meinem Mund und ich dachte schon, er würde mich beißen wollen, als er meinen Hals küsste. "Nicht so ungeduldig." flüstert er. Ich stöhne missmutig. Dann spürte ich seine Klauen an meinen Brüsten. Er drückt sie sanft und beginnt mit der Zungenspitze meine Nippel zu necken. Ich greife sofort in seine Haare, um ihn zu animieren, aber er hört auf, fasst mir an die Handgelenk und drückt meine Arme sanft zurück ins Kissen. "Jetzt bin ich dran." Ich ergebe mich kurz, doch als er an meinen Brüste weiter macht und beginnt an meine Nippel zu küssen, sind meine Hände wieder an seinem traumhaften Körper. "Entspann dich!" Unmissverständlich drückte er meine Arme ins Kissen und verdonnerte mich zur Passivität, was so gar nicht mein Ding war. Seine Krallen streichelten meinen Bauch. Ich war bis in die Haarspitzen erregt und drückte den Rücken durch. Immerwieder reizte er meine Nippel und ich wurde immer ungeduldiger. Er kniete sich zwischen meine Beine und küsste meinen Bauch immer tiefer. Ich hatte die Hände schon hochgenommen, um nach ihm zu greifen, doch dann hörte er wieder auf. "Uh Azael, du machst mich wahnsinnig." "Lass uns nichts überstürzen. Du bist noch längst nicht so weit." Was meinte er damit? Ich war feucht das spürte ich doch und alles in mir flehte ihn an mir die Erlösung zu bringen. Wozu war ich noch nicht so weit?

Fluch der Amazone (Geschichten aus AmoraX)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt