Kapitel 8

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Erza's POV

Der Zug raste mit immenser Geschwindigkeit über die Gleise. An den meisten Bahnhöfen fuhr er vorüber, und ich hoffte nur ich würde ihn nicht verpassen. Ich hatte sowieso keinen blassen Schimmer, wie ich herausfinden sollte, wo er ausgestiegen war. Vielleicht würde ich es einfach im Gefühl haben. Für den viel wahrscheinlicheren Fall, dass dem nicht so wäre, würde ich bis zur Endstation fahren und das Beste hoffen. Draußen begann es zu regnen,

glänzend rannten die kleinen Wasserflüsse die Scheibe herunter und schimmerten dunkel vor den Wolken, die die Sonne verdeckten. Ich fuhr die Tropfen mit der Fingerspitze nach. Sie erinnerten mich an die Farbe von seinen geheimnisvollen Augen. Ich seufzte. Der Zug wurde langsamer. Ratternd fuhr er in irgendeinen Bahnhof ein, der irgendwo in irgendeiner Stadt lag, die sicherlich einen Namen hatte, der mir nichts sagte. Ich starrte Gedankenverloren an den Tropfen vorbei, an den Menschen vorbei ins nichts. Der Zug fuhr immer langsamer und blieb stehen. Menschen stiegen ein und aus. In meinem Kopf spielte sich das Einfahren in den Bahnhof immer wieder ab, wie eine kaputte Schallplatte. Irgendwas hatte ich gesehen. Oder gehört. Oder gefühlt. Irgendwas war anders als bei den Bahnhöfen zuvor. Ich zuckte zusammen. Er hatte da gesessen. In einer schwarzen Regenjacke, die blauen Haarspitzen unter der Kapuze hervor ragend. Ich sprang auf und rannte zur Tür. Sie war schon zu. Wie besessen hämmerte ich auf den Knopf ein. Öffne dich. Öffne dich schon. Warum gehst du nicht auf?! Ich war kurz davor, auf die Tür einzutreten, als sie endlich mit einem Zischen aufging. Mit rasendem Herzen rannte ich das Gleis entlang, den kalten Regen ignorierend. Der Zug fuhr mit einem Rattern weiter und verschwand dann mit hoher Geschwindigkeit am Horizont. Völlig aufgeregt blickte ich mich um. Hoffentlich war er nicht eingestiegen. Ich wollte nach ihm rufen, aber im letzten Moment fielen mir die Ratsmitglieder wieder ein und ich lief schweigend weiter. Als ich ihn sah blieb ich stehen. Er hockte da. Den Kopf niedergeschlagen in die Hände gelegt, eine kleine Reisetasche vor ihm und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Voller Erleichterung und Freude ging ich auf ihn zu. Erst langsam, dann immer schneller, ließ mich neben ihm auf den Boden fallen und umarmte ihn mit aller Kraft. Jellal. Jellal. Jellal.

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Haha omg ich sollte lieber an meiner Facharbeit schreiben aber ich war grad so in der Story drin :')

Rosen und Vergissmeinnicht (Fairy Tail, Jerza)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt