Kapitel 17

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Jellal's POV

Ich sah Enrique kritisch an. Schade, hatte er gesagt, mit seinem exotischen Akzent, und diesen dunklen Augen. Schade. Ist ja kein Wunder, schließlich ist sie bezaubernd, aber... Ich sah ihr an, dass sie sich geschmeichelt fühlte. In mir stieg irrationale Wut auf, die ich krampfhaft versuchte zu unterdrücken. In dem Moment sagte Erza es. Elisabeth Fernandes. Mir blieb fast das Herz stehen. Meinen Nachnamen aus ihrem Mund zu hören...

Der Professor musterte Erza interessiert. "Fernandes...? Wie Jellal Fernandes?", fragte er überrascht. Enrique drehte sich verwirrt zu Dunkhan um, dann zu Elisabeth. "Wer soll das sein?" Natürlich. Er kam aus dem Ausland. Er kannte mich nicht. Erza lächelte. "Jellal Fernandes ist ein... Staatsfeind, gewissermaßen. Aber ich versichere ihnen Professor, es ist Zufall, dass wir den gleichen Namen tragen. Ich stehe in keinerlei Verbindung mit ihm." Ein charmantes Lächeln zierte ihre roten Lippen als sie das sagte. Dunkhan nickte verstehend und ich seufzte erleichtert auf. Die nächsten Stunden verliefen recht angenehm, die Herren waren sehr gesprächig, und abgesehen von Enriques Andeutungen, auch sympathisch. Nach einer Weile schlug der Professor vor, den Essenswagon aufzusuchen, also verließen wir unsere Plätze und gingen zwei Wagen weiter. Eine lange, edle Theke lief auf der rechten Seite bis zum Ende des Wagons. Dahinter standen verschiedene Angestellte, die mit Essen und Getränken dienten. Im übrigen Raum standen einige Tische mit Bänken, beziehungsweise Stühlen. Enrique deutete auf einen der Plätze. "Wie wäre es, Professor, wenn Sie und Mr Miller sich schon einmal setzten, während wir etwas bestellen?", schlug er galant vor. Es dauerte einige Sekunden bis mir einfiel, dass mit Mr. Miller ich gemeint war. Schon wieder stieg die Eifersucht in mir auf. Ich lächelte Enrique abwinkend an. "Nicht doch, ich kann doch meine Verlobte nicht das Essen für mich holen lassen. Ich werde Sie begleiten, Enrique." Bei den Worten "meine Verlobte" musste ich mich krampfhaft bemühen nicht rot zu werden, und hoffte das Erza nicht unangenehm berührt war, von meiner Äußerung. Aber als ich Enrique's missbilligenden Ausdruck sah, machte es das die Sache wert. Mit einem aufgesetzten Lächeln nickte er. "Nein, wie dumm von mir, natürlich nicht." Dunkhan und Erza nahmen an dem Tisch Platz, während Enrique und ich - stillschweigend - das Essen holten. Die beiden Männer hatten perfekte Tischmanieren, und ich versuchte unauffällig, beim Professor anzugucken. Ich hatte keinen blassen Schimmer von Etiquette. Zumindest nicht mehr. Ich hatte mich seit Ewigkeiten nicht mehr in vornehmer Gesellschaft befunden, genau genommen seit ich kein Teil des magischen Rates mehr war, und über die Jahre vergisst man einiges. Hoch konzentriert, keine Fehler zu machen, konnte ich der Unterhaltung kaum folgen. Erza hingegen aß mit einer Eleganz die völlig mühelos wirkte, und schaffte es ohne Probleme während des Essens mit den beiden zu plaudern - wobei sie zu meinem Unbehagen immer ein bisschen mehr in Enrique's Richtung als in meine oder die des Professors.

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Yeeeey bald ist Ostern! Hoffe ihr habt alle schöne Ferien, falls ihr denn alle gerade Ferien habt. Danke fürs vorbeischauen und die Votes und die Kommentare. Ich freu mich immer unendlich über Rückmeldungen. ^-^)/

Rosen und Vergissmeinnicht (Fairy Tail, Jerza)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt