Kapitel 41

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Jellal's POV

Als ich wieder zu mir kam lag ein Kissen unter meinem Kopf und für einen Moment glaubte ich Erza wäre da, weil ich ihren Geruch wahrnahm. Doch dann realisierte ich, in welcher SItuation ich mich befand. Kelly lehnte an der Wand neben den Balkontüren. Mit der Fußspitze tippte sie ungeduldig auf dem Boden, und als sie bemerkte, dass ich wach war kam sie sofort auf mich zu. "Gut, dass ich früher hier war. Aber wirklich, ich hätte nicht gedacht, dass dich das Zeug für mehr als eine Stunde umhaut." Sie streckte ihren Arm aus und half mir auf. Dann zog sie mir die Kapuze tief ins Gesicht und schob mich Richtung Tür. "Lass uns gehen", drängte sie und ging dann schnellen Schrittes durch den Flur. Ich fühlte mich immer noch etwas schwummerig und tapste unbeholfen hinter ihr her. Gereizt drehte sie sich zu mir um. "Wenn du so langsam bist, werden wir nicht rechtzeitig am Treffpunkt sein, also beeil dich!", sagte sie streng und griff nach meiner Hand. Mit festem Griff zog sie mich mit sich. Meine Wahrnehmung war etwas verschwommen, etwas unscharf, etwas unvollständig. Plötzlich standen wir draußen vor dem Hotel, ich sah die Straße unter meinen Füßen. Der Boden schwankte und drehte sich, plötzlich war da Licht, vielleicht eine Laterne, ich wusste es nicht. Ich starrte nur auf meine Schuhe, achtete auf meine Schritte um nicht zu fallen. Es war als wäre ich betrunken nur schlimmer, denn der pochende Schmerz in meinen Adern war noch immer nicht gänzlich verebbt. Ich fror trotz des Stoffumhangs und konnte das Zittern meiner schwachen Glieder nicht unterdrücken. Kelly sagte etwas, und sie sah mich an, zog an meinem Arm. Ich nickte oder vielleicht schüttelte ich auch den Kopf, ich war mir nicht sicher. Ihre Stimme kam bei mir wie durch Watte an, unverständlich und leise. Meine Zeiteinschätzung war katastrophal, es kam mir vor wie eine Ewigkeit, die wir liefen, andererseits hatte ich auch das Gefühl, als hätte ich gerade erst das Hotel verlassen. Die Straße unter meinen Füßen verschwand, Gras tauchte auf und Laub und Erde. Ich atmete schwer und mir wurde immer schwindeliger, die Bewegung war zu anstrengend. Ich merkte wie zwei Hände mit kühlen, dünnen Fingern mich an den Wangen berührten, dann sah ich wie der Boden näher kam, es war eine Wiese oder vielleicht ein Waldboden. Der Duft von Regen und feuchtem Laub stieg mir in die Nase und die Geräusche und die Landschaft wichen langsam einer kalten, bedrohlich schweigsamen Dunkelheit. 

Erza's POV

Ich wartete am Bahnhof, mit roter Nase und trockenem Hals. 20:45 Uhr. Der Wind des einfahrenden Zuges brannte in meinen verquollenen Augen. Mit einem Zischen öffneten sich die Türen des Zuges, einge Menschen stiegen aus, einige ein. Dann wieder ein Zischen. Die Türen schlossen sich. Der Zug fuhr los. Wieder schnitt mir der beißende Fahrtwind in die Haut, nagte an meinen kalten Fingern. Wie in einem Fiebertraum stand ich da, starrte gebannt auf die schimmernd braunen Gleise, die von dunklen, faustgroßen Steinen umgeben waren. Ich sah auf die Bahnhofsuhr. 21:45. Eine Durchsage: 3 Minuten Verspätung auf Grund von Schienenarbeiten. 21:48. Der Zug fuhr ein. Niemand stieg aus. Ein Mann mit Zylinder und schwarzem Koffer stieg ein. Ich blieb stehen. Es war der dritte Zug, in den ich nicht eingestiegen war. Er fuhr nach Magnolia, nach Hause. Ich wusste, dass es nichts nützte, stehen zu bleiben. Schließlich konnte ich nicht einfach zum Hotel zurück gehen, ich hatte Balsam Village verlassen und musste hier umsteigen. Aber mein ganzer Körper streikte, weigerte sich weiter zu fahren. Es war mir unmöglich zu verschwinden. Irgendendwann berührte mich jeamnd an der Schulter, ein vorsichtiges Tippen. Dann heftiger, ein leichtes Rütteln, ein Ruckeln. Ich zuckte zusammen und mit einem Mal platzte die Seifenblase, ich wachte auf, der Trance-artige Zustand verschwand. Ich hörte plötzlich alles so laut und klar, als hätte jemand den Ton wieder angestellt, ich realisierte plötzlich, was ich seit drei Stunden hier tat. Ich drehte mich um und vor mir stand eine kleine, gebeugte Frau. Besorgt sah mich an. "Junge Dame? Guten Tag? Junge Dame, hören Sie mich?" Ich nickte. "Ja, ja ich- tut mir Leid!", erwiderte ich hastig. Sie fasste mich am Arm, und es hatte irgendwie etwas beschützendes an sich. "Sie werden doch nicht über's springen nachdenken, oder?" Über's Springen nachdenken... Hatte ich über's Springen nachgedacht? Ich schüttelte den Kopf. "Nein." Sie nickte beruhigt, zog mich aber dennoch ein Stückchen von der Kannte des Bahnsteigs weg. "Trotzdem, irgendwas stimmt doch nicht, fühlen sie sich schlecht?" Ich schluckte und merkte wie wieder die Tränen in mir hochstiegen. Sofort griff die Dame in ihre Jackentasche und tupfte mir mit einem gerüschten Stofftaschentuch über die Wangen. "Aber, aber, mein Kind. Was ist denn los?" Behutsam fasste sie nach einer meiner Hände und drückte mich dann auf eine der Bänke am Bahnsteig. Ich begann zu schluchzen. "Jemandem... sehr, sehr wichtigen wird etwas ganz, ganz... fürchterliches passieren", brachte ich stockend hervor. Verständnisvoll nickte die runzlige Dame. Schniefend blickte ich sie an. "Ich kann nichts machen. Ich kann ihn nie wiedersehen. Aber ich will doch nur, dass er bei mir ist." Die Frau lächelte und gab mir einen Klaps auf die Schulter. "Wenn er so unentbehrlich für dich ist, mein Kind, dann wirst du einen Weg finden ihm zu helfen, da bin ich mir sicher." Ich sah perplex in das faltige, freundliche Gesicht mit den dunklen Augen. Sie hat Recht. Sie hat Recht! Ich muss es versuchen! Wie vom Teufel bessesen sprang ich auf und rannte quer durch das Bahnhofsgebäude, zurück zum Gleis wo ich angekommen war. Ich hatte Glück, denn der Zug stand da wie gerufen, kurz vorm losfahren. Ich hechtete in den Wagon und setzte mich erschöpft auf eine der vielen Sitzbänke. Die ganze Zugfahrt über konnte ich die Füße nicht still halten, und als die Türen sich am Bahnsteig von Balsam Village öffneten, sprang ich sofort heraus. Obwohl ich vorhin auf dem Weg zum Bahnhof schon schnell gewesen war, brauchte ich diesmal nur knapp zwei Drittel der Zeit um zum Hotel zurück zu gelangen. Als ich völlig außer Puste die Straße herunter stolperte, überkam mich ein mulmiges Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht. Hätte Kelly den Rat informiert wäre hier alles voller Uniformierter, die die Umgebung nach Komplizen oder Ähnlichem absuchten. Doch da war nichts. Das Gebäude stand einsam und ruhig am Ende der Straße ohne eine einzige Spur von Jellal's Verhaftung. Das kann nicht sein. Vielleicht... Vielleicht ist er noch hier?

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Er lebt noch. Quelle surprise. Hahaha. Gut lassen wir das. Ich muss echt für Französisch lernen aber uh schreiben wir stattdessen eine Fanfiction weil wegen und so. Und nicht dass es wen interessiert, aber da ich ja Antworten auf meine Fragen bekommen hab, dachte ich ich beantworte sie selbst auch. Alsoo meine Lieblingsfarbe ist lila (oder rosa ich weiß nicht ._.) und mein Lieblingsanime, Jesus, keine Ahnung. Attack on Titan oder Kyoukai no Kanata oder Karneval n__n Gut, das wars an überflüssigen Informationen. À plus, mes amis ♥

Rosen und Vergissmeinnicht (Fairy Tail, Jerza)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt