Kapitel 18

1.6K 82 8
                                    

Erza's POV

Enrique und Professor Dunkhan erzählten uns von ihren Forschungen. Ich versuchte so höflich wie möglich mitzureden, obwohl ich nicht genau nachvollziehen konnte worum es bei ihrer Arbeit ging. Sie erforschten irgendetwas, dass Lacrima betraf aber ich verstand die Fachbegriffe nicht wirklich. Enrique versuchte mir möglichst einfach zu erklären, was ich nicht begriff, und die Art und Weise wie er redete imponierte mir. Mit einem Blick aus den Augenwinkeln nahm ich war, dass Jellal krampfhaft versuchte der Unterhaltung zu folgen. Er schaute immer wieder konzentriert zwischen dem Professor und Enrique hin und her, aber sagen tat er letztendlich nichts. Mir fiel auch keine Möglichkeit ein, ihn irgendwie in das Gespräch einzubinden, da ich ja selbst kaum mitkam, und nur höfliche Anmerkungen machte oder mit einem zustimmenden Nicken vorgab, zu verstehen was sie sagten. Trotzdem gab es mir ein unangenehmes Gefühl. Ich hatte irgendwie Mitleid mit Jellal, weil er sich so sehr bemühte einen guten Eindruck zu machen. Als wir aufgegessen hatten sah Enrique mich erwartungsvoll an. "Ich würde mich liebend gern noch weiter mit ihnen unterhalten, Mrs. Fernandes. Wie wäre es, wenn wir zurück in die Kabinen gehen?" Der Professor nickte lachend, und ich war kurz davor ja zu sagen, als ich merkte wie Jellal mich ansah. Doch als ich mich nach ihm umdrehte wandte er den Blick schnell ab und sah betreten zu Boden. Er sah geknickt aus oder enttäuscht oder vllt traurig, ich konnte es nicht sagen. Aber es verursachte ein Stechen in meiner Magenkuhle. Ich schüttelte abwehrend den Kopf. "Entschuldigen sie, Gentlemen. Aber ich fürchte Jel-.. George und ich haben noch zu arbeiten, bevor wir aussteigen, wissen sie? Wir wollen die lange Fahrt nutzen, weil wir bei unserer... Arbeit bald eine ... Deadline haben. Es tut uns wirklich Leid.", reimte ich möglichst seriös zusammen und stand auf um den Männern zum Abschied die Hand zu geben. "Es war mir eine Freude ihre Bekanntschaft gemacht zu haben", flüsterte Enrique charmant und beugte sich zu einem Handkuss vor. Ich merkte wie mir die Farbe ins Gesicht stieg, doch kurz bevor seine Lippen meine Hand berührten, sprang Jellal von seinem Stuhl auf und räusperte sich empört. Enrique zuckte zusammen und ließ meine Hand los. Dann nickte er George entschuldigend zu. War Jellal eifersüchtig? Auf Enrique? Meine Gedanken begannen wild zu kreisen und mein Herz zu flattern. Die ganze Situation ist völlig absurd. Wir sind blinde Passagiere in einem First Class Zug, von dem wir nicht einmal wissen wohin er überhaupt fährt, und wenn wir es gewusst hatten, habe ich es längst vergessen. Wir verabschieden uns gerade von zwei Männern, mit denen wir uns stundenlang unterhalten hatten, die wir behandelt hatten wie alte Bekannte, obwohl sie noch nicht mal unsere echten Namen kennen. Wir werden verfolgt. Und Jellal ist eifersüchtig. Oder eben auch nicht. Ich schüttelte den Kopf, als ob ich die Gedanken einfach abschütteln könnte, wie nervigen Balast. Aber sie schwirrten weiter in mir herum. Dieser ganze Tag war zu viel gewesen. Ich hatte Jellal verloren und wiedergefunden und wollte mit ihm zu Fairy Tail zurück, aber gleichzeitig wollte ich am liebsten irgendwo mit ihm hin, wo es nur ihn und mich gab. Wo meine ganze Welt aus ihm bestehen, und wo ich seine sein könnte. Plötzlich spürte ich, wie sich eine Hand in meine schob und sie fest drückte. Ich zuckte zusammen. Jellal stand nah bei mir, der Professor und Enrique hatten den Wagon schon verlassen - und ich hatte es nicht mal gemerkt. Vorsichtig blickte ich in Jellals Gesicht, dass so anders aussah, ohne das Tattoo, das von Make Up verdeckt war. Ich sah wie sich mein Gesicht in seinen Augen spiegelte, die hinter den dünnen Brillengläsern in meine schauten. Er lächelte. Ich legte verwirrt den Kopf schief. "Wa-Was denn?", murmelte ich leise, ohne meinen Blick von ihm zu nehmen. Er bewegte den Kopf kaummerklich nach links und rechts. "Mmh. Nichts. Ich bin nur froh dich zu haben" Seine Stimme war zaghaft. Mein Herz begann zu rasen wie verrückt und meine Wangen erhitzen sich. Wo kam das jetzt her? Warum sagt er das so plötzlich?! Ich boxte ihn in die Seite. "Hör auf sowas zu sagen", erwiderte ich mit hochrotem Kopf. Aber er lachte nur und zog mich mit sich durch einige Wagons, bis wir tatsächlich eine leere Kabine fanden, wo wir uns einander gegenüber hinsetzten. Wir hatten nichts zum reden, rein gar nichts, und ich vermisste den Professor und Enrique fast ein bisschen. Besonders Enrique, weil er dieses peinliche Schweigen nie aufkommen zu lassen schien. Ich seufzte und starrte eine halbe Ewigkeit aus dem Fenster, bis ich schläfrig wurde und mir die Lider immer wieder zu fielen. 

______________________________

Das wars erstmal für heute :)) Hat jemand von euch eigentlich Noragami gesehen? Ich will ja keine Werbung machen, aber ich hab's gestern zu Ende geschaut und der Anime ist so toll *-* Ein bisschen wie knk vielleicht. Naja, wollte das nur mal loswerden. Wie auch immer, danke fürs lesen und hoffentlich bis zum nächsten Mal, ihr Lieben. n____n

Rosen und Vergissmeinnicht (Fairy Tail, Jerza)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt