4.Apartment 305

876 44 6
                                    

Ja es ist ein langweiliger Sonntag Nachmittag. Ich saß an einem Schreibtisch und versuchte meine doofen Hausaufgaben zu erledigen und hörte dabei Musik. Ich tat das immer. Ohne Musik waren die Hausaufgaben so trocken und unüberwindbar. Ich hatte meinen Bleistift in den Mund genommen und kaute am Holz herum. Das tat ich immer. Ich hasste mich eigentlich dafür, aber es war eine Sucht. Ich konnte nicht aufhören daran zu kauen, aber das war nicht mein einziges Problem. Endlich mal das Wetter gut. Die letzten Wochen war das Wetter einfach nur schrecklich und jetzt schien die Sonne. Als würde sich die ganze Welt gegen mich verschwören. Es rief mich nach draußen zu gehen, aber mein Verstand hing an den doofen Hausaufgaben. Ich legte mich auf mein Bett und hielt mein Geschichtsbuch in der Hand. Es war nicht mehr viel. Gleich würde ich fertig sein. Mein Lehrer hatte aber auch übertrieben. Ich sollte wirklich vierzehn Seiten lesen. Das ist doch eigentlich illegal! Naja. Nach dem ich endlich fertig war, machte mich auf den Weg , um meinem bescheuerten Bruder zu helfen. Wir mussten in der Metzgerei für Montag Fleisch auftauen. 

,,Warum brauchst du eigentlich meine Hilfe? Du musst nur Fleisch rausstellen." sagte ich genervt bein ausräumen. 

,,Ich habe auch besseres tun, als hier jetzt Fleisch aufzutauen! Entweder machen wir das zusammen oder ich mach das nicht." Mason war so ein gemeiner Idiot. Ganz ehrlich. Nach einer halben Stunde verließen wir das Center. Naja. Mason ließ mich allein zurück. Seine Freunde hohlten ihn ab und sie machten sich auf dem Weg ein paar Mädchen kennen zu lernen.Ich ging zur Bushaltestelle. Langsam verdunkelte sich der Himmel und ich spürte einen hauch Wind an mich vorbei ziehen. Ich hatte nur meine Veste an. Vorhin war es noch angenehm. Es waren fast keine Menschen hier. Dann begann es zu regnen. Wie aus Eimern. Ich zog meine Knie an meinem Körper und betrachtete die grauen Wolken, die immer dunkler worden. Dann hielt ein Motorrad vor mir an.

,,Amanda?" hörte ich eine Stimme, die mir vertraut kam. Der Motorfahrer setzte seinen Helm ab und es war Tyler.

,,Aber was machst du hier?" fragte ich und stand auf. Er stieg ab und lief auf mich zu. 

,,Ich war was abhohlen und dann sah ich dich beim vorbei fahren. Was machst du den hier? Es regnet doch."

,,Es hat gerade angefangen. Vorhin war es noch warm." sagte ich und versuchte mit meinen Händen meinen Kopf zu Schützen. Ich sah aus wie eine hässliche Wasserratte, wenn ich nass war. 

,,Wartest du auf deinen Bus? Ich kann dich nach Hause fahren." 

,,Nein das ist gar nicht nötig." 

,,Ich bitte dich. Du wirst noch krank."

Er zog seine Jacke aus und legte sie mir um die Schulter. So wie in den romantischen Filmen immer. Dann ging er zu seinem Motorrad und hohlte aus dem Kofferraum einen zweiten Helm heraus. Er drückte es mir in die Hand und stülpte den anderen über seinen Kopf. Er sah schon ziemlich cool aus. Ich versuchte nicht über zu reagieren. Ich setzte mir meinen Helm auf und setzte mich hinter ihm. Ich traute mich gar nicht, meine Arme um seinen Körper zu legen.

,,Du musst dich ganz fest halten."sagte er. Ich krallte mich an ihn fest und er war so warm und stark. Ich wollte ihn einfach nur umarmen und meinen Kopf an seinen Rücken legen und seinen Herzschlag hören. Es klingt irgendwie komisch, wenn das ein Teenie sagt. 

Er startete das Motor und wir fuhren los. Es fühlte sich wunderbar an. Er fuhr so schnell und es sah so aus als habe er alles unter Kontrolle. 

Ich hatte ihm doch gar nicht erzählt wo ich überhaupt wohne.

,,Ich wohne in der Neubau-Gegend." schrie ich in der Hoffnung,er würde mich verstehen.

Er reagierte nicht. Ich glaube nicht dass er das Gehört hatte. Ich lehnte mich näher an ihm und meine Brust berührte seinen Rücken. Ich errötete. Warum war ich so schüchtern? Andere Mädchen flirten was das Zeug hält und ich erröte schon wenn er mich auch nur anschaut. 

Er bog in eine Gase. 

,,Ich bin so bescheuert. Ich habe dich gar nicht gefragt wo du wohnst und fahre einfach los." Ach nein. Du bist nicht bescheuert. Nur unheimlich süß.

,,Ja.Ich meine Nein! Ich meine ich wohne da hinten im Neubau-Gebiet. Da bei der neuen Bushaltestelle." Er drehte sich um und zu schauen was ich meinte.

,,Nein wirklich? Da wohne ich auch!" sagte er und mein Herz schlug plötzlich schneller.

,,Apartment 305!"sagten wir plötzlich gleichzeitig und unsere Augen funkelten. Dann fingen wir an zu lachen.

,,Was für ein Zufall! Stock 3?" fragte ich.

,,Nein Stock 4. Aber egal! Das ist ja klasse." sagte er und lächelte. Gott, schau mich nicht so an. Wieso freut er sich so? Findet er das etwa toll? 

,,Das ist cool." sagte ich un errötete. Gott sei Dank konnte er das nicht sehen, ich hatte ja meinen Helm auf. 

,,Ich kenne kaum jemanden hier. Das ist echt gut das du hier bist." sagte Tyler als wir das Motorrad vor dem Apartment abstellten. 

,,Echt? Dich werden sie bestimmt mögen." sagte ich und grinste wie ein Idiot. 

,,Meinst du? Ich muss ja auch noch zur High School und als neuer Schüler hat man das nie leicht." Wie bitte kann man mit so einem Aussehen an sich selbst zweifeln? Ich versuche das gerade nach zu vollziehen. Tyler war unglaublich heiß!

,,Welche High School?" fragte ich.

,,Die an der Ecke." Schon wieder musste ich los lachen.

,,Auf die gehe ich auch." sagte ich und hielt mich zurück um nicht zu explodieren. War ich den das einzige Mädchen, dass so am ausflippen war, wenn sie sich mit einem total tollen Jungen unterhielt?

Tyler lachte auch und legte seine Hand auf meine Schulter.

,,Hey dann wird der Start ja gar nicht so übel." sagte er. Das peinlich war: Ich hatte ja keine anderen Freunde. 

,,Ich muss jetzt hoch. Meine Mama wartet auf mich. Bis Morgen in der Schule!" sagte er und rannte die Treppen hinauf.

Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich jemanden in der Schule kennen und zum ersten Mal in meinem Leben freute ich mich überhaupt zur Schule zu gehen! Ich rannte hinauf auf meine Wohnung. Der Gedanke das Tyler auch in meinem Apartment wohnte, ließ mich nicht Still und ich musst die ganze Zeit grinsen. 

,,Was grinste so?" fragte mich Mason und setzte sich neben mir.

,,IHHHH geh weg mit deiner Boxer!" sagte ich und rutschte etwas weiter weg. Immer muss er halbnackt in der Wohnung herum laufen. 

,,Zicke nicht wieder!" sagte er und biss von seiner Wurst ab, die bestimmt wieder von der Metzgerei hatte mitgehen lassen.

Ich verdrehte nur die Augen. Papa kam von der Küche. Er hatte eine Schüssel Suppe in der Hand.

,,Ich hab auch Hunger." sagte ich und schnüffelte an seiner Suppe.

,,Auf dem Herd ist noch ein bisschen." sagte er. Dann drehte er sich zu Mason.

,,Die kostet $3." sagte er und reichte ihm seine Handfläche.

,,Papa? Dein Ernst? Soll ich dafür bezahlen?" 

Papa nickte nur. Mason seufzte und legte die angebissene Wurst auf seine Hand und verschwand in seinem Zimmer.

Butcher's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt