18. Der neue Mädchenschwarm

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Ich hatte einen unerträglichen Kater, obwohl ich gar nicht viel getrunken hatte. Ich legte mich zur Seite und sah wie die Sonne langsam mir einen Guten Morgen wünschte. Ich zwang mich aus dem Bett und ging auf die Toilette. Ich hatte heute zwar keine Schule, aber trotzdem musste ich heute meinen Vater helfen, das gestrige Chaos wieder in Ordnung zu bringen. Wir alle mussten das. Ich dachte nun an Yin Li. Sie tat mir so unendlich Leid. Sie hatte ihre Liebe gestern verloren und ich kann da gegen nichts unternehmen. Auch ich war nicht besser dran. Tyler war gestern Abend einfach verschwunden, ohne mir etwas zu sagen. Ich war natürlich enttäuscht, ich meine wer wäre das nicht? Man hat einmal die Gelegenheit mit dem Schwarm alleine zu sein. Naja. Ich war auf dem Weg zur Bushaltestelle.Irgendwie war ich etwas schlecht gelaunt. Ich weiß nicht an was es liegen könnte. Es war angenehm kühl und irgendwas in mir wärmte mich aber auf. War es Aufregung? Oder war ich immer noch angetan von dem gestrigen Kuss. Ich konnte kaum schlafen. Der Kuss entwachte ein Feuer in mir und ich konnte an kaum etwas anderes denken. So intensiv und wild, doch zärtlich und voller...ich wollte liebevoll nicht verwenden. Dafür ist das zu stark. Liebe.Das war keine Liebe. Wie konnte man einen Lieben, denn man nicht mal gesehen hat? Ich lehnt mich im Bus etwas nach hinten und genoss die wenigen Sonnenstrahlen. Es hatte kaum geschneit und der Boden war fast schon wieder aufgetaut.Das Kings Center hatte heute noch geschlossen. Man musste ja erste den Schaden beseitigen bevor die Kunden wieder kommen konnten. Mason hatte einen schlimmen Kater und musste zu Hause bleiben. Papa hatte unerträgliche Kopfschmerzen. Nur ich stand hinter der Theke und putze sie gründlich. Ab und zu half ich draußen etwas mit und putze die Treppen. Tyler war nicht gekommen. Sein Laden blieb zu. Wo trieb er sich nur herum? Ich verstand das nicht.

Plötzlich hörte ich Mädchen kreischen und rennen. Die Angestellten versammelten sich vor dem Aufzug und hielten Kameras in den Händen. Die Aufzug Türen öffneten sich und ...Seth trat hervor. Er trug wieder einen Anzug und marschierte nach draußen. Die Mädchen folgtem ihm. Ich meine er sah schon gut aus, aber man muss ja nicht gleich übertreiben. Das ist doch peinlich. Der will doch bestimmt keine von denen, weil sie ihn sowieso nur anhimmeln würden. Aber darauf stand der bestimmt. Angehimmelt zu werden. Er kann jede haben und jede will ihn. Naja nicht ganz. Ich wollte ihn ja nicht. Mein Herz gehörte ja jemand anderem. Seth war verschwunden und ruhe kehrte ein. Ich war schnell fertig und ging nach unten zu Yin Li. Mrs.Lee teilte mir mit, dass sie nicht gekommen sei. Ich ging es immer noch schlecht und sie traute  sich nicht aus dem Haus. Sie hatte ja eigentlich nicht peinliches getan. Sie war nur betrunken. Ich ging enttäuscht nach oben und dann sah ich ihn. Gerade öffnete Tyler die Tür seines Ladens. Er trug einen Trainingsanzug. Wahrscheinlich kam er gerade vom joggen. Ich wollte nicht lästig sein und ging wieder zurück in die Metzgerei, in der Hoffnung er würde mal vorbei schauen, aber irgendwie tauchte er nicht mehr auf. Keine Lichter berennten, nur seine Türe war offen. Suchte er irgendwas? Nach putzen sah das jedenfalls nicht aus. Nach einer geschlagenen halben Stunde, machte ich mich auf dem Weg, nach ihm zu schauen.

,,Tyler? Bist du hier drin? Die Türe ist offen und ..." Ich hörte laute, hallende Schritte, als komme er von einem anderen Zimmer. Er tauchte hinter der Theke wieder auf. Was hatte er den da gemacht? Man kann isch doch nur hochbücken und muss nicht mal laufen.

,,Nein nein. Ich bin hier." sagte er lachend und ich hörte Schlüsseln klirren. Er beugte sich noch einmal und dann tauchte er genau vor mir auf.

,,Sorry das ich gestern einfach so gegangen bin." sagte er mir auf dem Weg zum Apartment.

,,Nicht Schlimm." sagte ich und meinte es natürlich nicht so. Ich war wütend, aber was konnte ich den schon sagen? Ich bedeutete ihm nichts. Ich war einfach seine Kollegin oder sowas. Ach ja und seine Schulkameradin.

,,Was hast du den noch so dort gemacht?" fragte er mich und steckte seine Händen in die Hosentasche und sah dabei unendlich cool aus. 

,,Nichts besonders." den Kuss erwähnte ich natürlich nicht. Immerhin ...Immerhin würde es ihm sowieso nichts ausmachen, aber wenn ich ihm etwas bedeuten würde, würde er dann nicht eifersüchtig werden und das wiederum ist ein beweiß das er an mir etwas hat!

,,Naja..eine Sache wäre da schon." sagte ich und versuchte nicht zu grinsen.

,,Ja?"

,,Ja. Also ich ging nach draußen um einfach meine Ruhe zu haben und dann saß da so ein Junge. Alleine und rauchte. Nach einem unangehnem Gespräch bügt er sich einfach über mich und küsste mich. Einfach so. Ohne Vermahnung oder sonst irgendwas.

,,Wie?Einfach so?"

,,Ja." sagte ich. Er zeigte keine deutliche Reaktion. Er lief einfach weiter. Also war ich ihm egal. 

,,War es dieser Seth?" plötzlich nahm die ganze Sache ein Wendung. Wieso wollte er wissen ob das Seth war? 

,,Ich weiß nicht...gut möglich." sagte ich und versuchte mich wirklich zu Beherrschern.

,,W..war der Kuss gut?" fragte er etwas zögernd.

,,Ja also ich will nicht jetzt überreagieren oder so, aber der beste den ich jemals hatte." Tyler zeigte dazu keine Reaktion. Wir kamen an und er schaute mich noch einmal an.

,,Und wenn es Seth war?" fragte er mich. ,,Würdest du es noch mal tun?" Ich zuckte mit den Schultern.

,,Naja weißt du er ist schon cool, aber ...da gibt es jemanden den ich toller finde." Ich starrte ihn so vertraut an.

,,Ahja wirklich? Süß." sagte er. Er verabschiedete sich von mir und ging. Er hätte ja ruhig fragen können, wer den dieser Jemand war.  Aber seine Reaktion zu Seth hinterließ Spuren. Hatte er etwa was gegen ihn? Ich meine er war nach dem Seth aufgetaucht war, verschwunden. Ich sag das ja nur ungern, aber Seth ist die perfekte Waffe, um Tyler Eifersüchtig zu machen. Dann hält er das nicht mehr aus und macht mir einen Antrag...naja so schnell muss es dann doch nicht gehen.

Ich weiß es ist nicht in Ordnung Menschen auszunutzen, aber Seth konnte ich sowieso nicht leiden von daher machte mir das nichts aus. Ich brauchte nur Seth in meiner nähe und Tyler müsste das dann sehen. Ich schaute mich ein wenig um, wo er sein könnte. Seth war sehr beschäftigt zur Zeit. Journalisten kamen um ihn zu interviewen. Als der einzige Sohn vom Chef und er bekam schon Einladung in allen wichtigen Events. Wie schön muss das Leben sein, wenn man Seth heißt. Er lief immer mit Anzug herum. Das sah schon cool aus aber er war ja erst neunzehn. Da stehen ihm Jeans und T-shirt um einiges besser. Es wäre toll wenn er einfach ein ganz gewöhnlicher Junge wäre. So wie Tyler. Ich putzte zu Ende und ging nach draußen. Ich lief gelangweilt und völlig fertig zur Bushaltestelle. Yin Li vermisste ich unheimlich. Ich hatte vorhin Mario gesehen. Er entfernte das Weihnachtsschmuck am Eingangsbereich.  Ich seufzte. Idiot. Ja ich weiß er konnte ja nichts dafür, aber er hätte ja nicht gleich sein Chica mit nehmen müssen. Alle Männer waren doch gleich. Aber jetzt war ich an der Reihe die Männer dieser Welt zu meinen Sklaven zu machen. Manchmal übertreibe ich dinge vielleicht zu sehr.Aber Tyler ,ja der gehört mir.

Butcher's daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt