Verloren

Kapitel 13

Es war nicht schwer zu Übersehen das der Gem, es war eine Hematite, Spaß daran hatte sie im Raum gefangen zu halten. Das erste was Pietersite tat war den Gem anzuschreien. Sie war die einzigste die wusste, warum dieser Gem grade Jade gefangen genommen hatte, sagte aber erstmal nichts den anderen.
Tanzanite versuchte mit Sandstone die Tür wieder aufzubekommen. Ohne Erfolg. „Lass uns hier raus!", schrie Sandstone. Tanzanite klammerte sich fest an ihrem Arm, denn sie hatte Angst, Angst das dieser Gem zu White Diamond gehören könnte und sie wieder zur Stadt zurückkehren mussten. Zumindest hatte der graue Gem kein Zeichen von irgendeinem Diamanten, oder einem Stern auf seiner Uniform. Doch man konnte das schwarze, Bauchfreie Top, mit den weißen Rüschen am Kragen, nicht grade als Uniform bezeichnen. Die Schlussfolgerung für die Gems darauf war, das der Gem auch von hohem Wert war, wie Jade. Sie hatte einen schwarzen Undercut und schwarzen Liedschatten. Ihre Augen waren innen schwarz und die Pupille war gräulich.
Sie sah keinesfalls nett mit diesem Äußeren aus und das nahmen die Gems auch ernst. Um Tanzanite, die sich schon wieder darüber beschwerte in Schutz genommen zu werden, bildeten die zwei Gems einen Kreis. Da sie nur zu zweit waren half das zwar nicht viel, aber für diesen Moment musste es ausreichen.
Die Hematite zog sich ihre grauen Armstrümpfe zurecht und stand von ihrem "Trohn" auf. Erst jetzt sah man das sie nur eine schwarze Strumpfhose an hatte, und keine Schuhe trug. Sie hatte graue Shorts an und ihr schwarzer Gem befand sich auf ihrer rechten Wange. „War ja klar das diese Jade ihre eigenen Wächter hat!",zischte sie wütend. Sie zeigte auf Pietersite und gab ihr den Befehl näher zu kommen. „Sofort!" schrie sie in einem gebieterischem Ton. Pietersite zögerte etwas, doch kam dann mit wackeligen Schritten auf sie zu. Sandstone musste nun alleine Tanzanite beschützen, die sich ängstlich an die Wand lehnte. Eigentlich war sie ganz klar in der Unterzahl, aber der Gem verströhmte eine sonderbare Aura. Sandstone fühlte sich schwach und nicht mehr f
Fähig zum kämpfen. Pietersite hingegen verspürte die pure Angst, und dabei war sie einen Kopf größer als der Gem. „Gut,  was willst du von uns? " Tanzanite,  die sich ganz normal fühlte,  was daran lag das sie eh nicht kämpfen wollte und sowieso Angst gehabt hätte, versuchte eine Konversation zu starten. „Ich will doch nichts von euch! ", lachte Hematite und zeigte auf Jade.
„Ich will mir mit ihr nur ein bisschen Geld einbringen, mehr nicht. "
Während Sandstone und Tanzanite so taten, als wenn sie nicht wüssten warum Jade so wertvoll war,  sah Pietersite ihre Chance zum Angriff.
Sie sah sich erst noch einmal genauer im Raum um,  und diesmal schaute sie auch an die Decke. Das rötlich schimmernde Gestein zeigte auch hier mystische Zeichen und Gestalten mit Tiermasken. Was ist wenn dort auch ein Ausgang war?, überlegte sich Pietersite, die an die Wandmalerei an dem einem, richtigen, Ausgang dachte.
Es war zwar nur eine Vermutung,  aber vielleicht zeigten diese Malereien an wo ein Ausgang war.
Doch Pietersite hatte leider Pech, denn wenn dieser Eingang einst existierte,  war er nun von einer dicken Sandschicht bedeckt. Der Ausgang war verschüttet worden,  da war sich Pietersite sicher,  vermutlich schon vor vielen Jahren.  Doch ihr viel ein kleines Detail  auf: Wie kam die Hematite in den Raum rein?
Sie konnte doch unmöglich den gleichen Weg genommen haben wie die Gems, das wäre doch dumm von ihr.  Sie wischte den Sand, der von der Decke herab rieselte, von ihren Haaren weg und schaute zu Tanzanite und Sandstone.  Beide befanden sich in einer hitzigen Diskussion mit Hematite, in der es scheinbar darum ging wie nervig,  und deswegen auch wertlos Jade war.  Das sie dafür so lange brauchten war nicht vorhergesehen,  aber es war besser so. Da Pietersite nicht den richtigen Weg finden konnte,  musste sie nun nach einer anderen Lösung suchen. Sie schaute nochmals zu der Decke,  von der nun auch kleine Steinchen abfielen. Das kann doch nicht einstürzen,  oder?, fragte sie sich während sie leicht panisch zu der Decke und dann wieder zu den anderen Gems blickte.  Sie konnte nicht einschätzen ob das laute Pochen und Hämmern von außen kam,  oder ob sie sich das alles Einbildete. Das Geräusch wurde lauter, dann krachte es. Ein in der Mitte halbiertes Brett,  aus Holz, fiel ihr mit voller Wucht auf den Kopf. Sie schaute verdutzt nach oben, grade rechtzeitig um zu sehen das ein zweites und ein drittes hinunter fiel. Sandstone und Tanzanite sahen zu ihr, dann hoch zum Loch, durch dem nun der Mond schien. Ein Fluchtweg war gefunden worden,  doch leider bemerkte auch Hematite was los war. „Ihr könnt diese Idee gleich wieder vergessen! Diese Jade bleibt hier, und ihr auch! "
Sie hob ihre Hand um einen schwarzen,  Feuerartigen Ball auf sie zu werfen.  Beinah hätte sie Sandstone getroffen, die grade noch rechtzeitig ihren Speer nahm und die Feuerkugel damit durchstach. Hematite hob abermals die Hand zum Angriff. Doch sie stopte.  Sie versuchte krampfhaft ihre Hand wieder runter zunehmen, die von einer unsichtbaren Macht festgehalten wurde.  „Aufhören!", kreischte sie und der Geist schien ihre bitte zu erhöhren.  Mit Schwung kam ihre Hand direkt auf ihr Gesicht zu,  wo ihr Gem war. Da sie kein robuster Gem war verpuffte sie sofort und ihr Gem viel auf den verstaubten Boden. 
„Hey,  wer bist du? Zeig dich!" Befahl Sandstone, die angespannt auf die nächste Aktion des Gems wartete. Eine vertraute Stimme kam aus dem entstanden Loch von oben.  „Gut gemacht Rub, du kannst dich jetzt zeigen." Mit einem "ja,ja" wurde Rubellite wieder Sichtbar. Sie hatte die Fähigkeit sich unsichtbar zu machen, wie ein Kamelion das sich seiner Umgebung anpasst. Alle klatschen begeistert in ihre Hände.
„Danke,  ihr habt uns echt den Arsch gerettet!", sagte Sandstone und umarmte prompt Rubellite. Sie antwortete mit einem verlegenen Lachen. Nun kam auch Hawky runter,  die sich gleich verbeugte. „Danke,  war alles meine Idee!" Pietersite,  die sich Jades Gem geholt hatte fing an zu lachen. „Welche Idee? d
Die mir ein Brett auf den Kopf zu hauen? " Hawky schaute beleidigt weg, schon wieder wurde sie von jemanden bloßgestellt und ausgelacht. Pietersiete klopfte ihr leicht gegen den Rücken. „Hey,  war doch nur ein Scherz!" Mit Jade in der Hand sprang sie hoch in die Luft und raus aus den Überresten der Pyramide. Die anderen Gems taten es ihr gleich,  selbst Tanzanite. Nur Hawky,  die die letzte war,  kam nicht. „Was ist los?" fragte Rubellite besorgt.
Hawky deutete auf den Gem von Hematite.  „Was machen wir mit ihr?"
Ohne auf eine Idee von den anderen zu warten ergriff Sandstone das Wort. „Lass sie hier,  es würde uns verraten und zerstören können wir sie auch nicht." Die anderen Gem stimmten ihr zu, Zeit zum diskutieren hatten sie eh nicht.
„Na gut,  dann los!" Hawky sprang nun auch aus dem Loch und gesellte sich zu Rubellite. Jade war, zum Bedauern der anderen, schon wieder frei und stützte sich wehleidig auf ihre Pearl. Natürlich sagte diese wie immer nichts,  man hätte ja auch vorhin an ihrer Existenz zweifeln können,  da sie still an der Seite stand und zusah. Sie war eine Stille Beobachterin. Anders als Jade,die sehr viel Redete. „Noch nie,  niemals,  hat sich eine Jade von einer einfachen, defekten Hematite besiegen lassen!", weinte sie. Mit der Hand an ihrem Kopf sank sie jammernd zu Boden,  wie eine schlechte Schauspielerin. Sie sah zu Pietersite und hoffte auf aufmunternde Worte. Pietersite seufzte und reichte ihrer Jade die Hand. „Komm,  steh auf!" Mit einem murren bedankte sie sich bei ihr und ließ sich hochziehen. „Können wir jetzt bitte weiter?",fragte Sandstone ungeduldig. „Wenn wir das nicht nochmal durchmachen müssen,  gerne. Ansonsten gehe ich zurück!" scherzte Rubellite und Hawky stimmte ihr lachend zu.
Alle sieben Gems schauten in die Ferne, um ein Anzeichen,  sei es noch so klein, vom Ende der Wüste zu erkennen. Der dunkle Nachthimmel wurde schon erkennbar heller am Horizont aber das Meer leider nicht.
Tanzanite seufzte „Das wird noch ein langer Weg,  bestimmt brauchen wir noch mindestens 2 Tage!" „Nein.", antwortete Pearl. Es war wie ein Wunder für die anderen. Pearl sah Entschuldigend zu Jade, da sie unaufgefordert gesprochen hatte.
Diese nickte nur mit dem Kopf. „Komm, rede weiter! Du hast nun die Erlaubnis von mir, in jeder wichtigen Situation,  frei zu sprechen. " Pearl bedankte sich, indem sie sich Verbeugte. „Ich rieche Meeresluft, es kann also nicht mehr weit sein!" Die anderen stimmten ihr nacheinander zu.  Der salzige, frische Geruch und die damit verbundene Vorstellung von herumfliegenden Vögeln, kleinen Krabben und der Fakt das sie ihrem Ziel einen Schritt näher kamen, machte allen neue  Hoffnung.