Die Gems liefen durch den dichten Urwald und immer mal wieder schwang Pietersite die Axt, die ihr Pearl gegeben hatte und machte so den Weg frei. Alle unterhielten sich währenddessen gelassen, auch Sandstone und Tanzanite. ,,Du meinst also, du könntest deine Waffe nicht ziehen?",fragte Sandstone. ,,Naja, kämpfen will ich echt nicht aber ich meine etwas anderes." Sie überlegte wie sie ihre Gedanken aussprechen könnte. ,,Naja, ich hab das Gefühl, dass ich überhaupt keine Waffe habe und..."
Sandstone unterbrach sie und versuchte sie zu beruhigen. ,,Es ist nicht schlimm ob du eine Waffe hast oder nicht. Es zählt nur deine Fähigkeit, die wir gegen den Schneesturm brauchen!" Doch Tanzanite schüttelte den Kopf. ,,Das ist ja mein eigentliches Problem. Ich habe auch das Gefühl, dass ich auch keine Fähigkeit besitze." Sie seufzte traurig und Sandstone umarmte sie. ,,Darüber mach dir mal keine Sorgen, falls es so wäre, dann könnten wir auch so durch den Schneesturm. Es wäre nur etwas schwerer." Tanzanite sah beleidigt zu Boden. Sie fühlte sich nutzlos und dieses Gefühl mochte sie gar nicht. ,,Aber dann habt ihr mich ja ganz umsonst mit euch herumgeschleppt!"
Sandstone schüttelte den Kopf. ,,Umsonst? Nein, auch wenn du uns nicht helfen kannst, bin ich trotzdem froh dich getroffen zu haben. Du bist so gutherzig und ich hoffe dich meine Freundin nennen zu dürfen." Sie lächelte aufmunternd, was Tanzanite etwas half und trotzdem zweifelte sie noch an sich selbst. Auch sie lächelte dankend. ,,Willst du mit mir über noch mehr reden?", fragte Sandstone nun. Obwohl sie wusste das sie noch mehr auf dem Herzen hatte, konnte sie es nicht aussprechen und so schüttelte sie nur mit dem Kopf. ,,Nur, wie schon gesagt, über Pearl." Sie sah zu Pearl, die an scheinbar jeder Blume ihren Blick drauf warf.
,,Was ist die Aufgabe einer Pearl?", fragte sie. ,,Wie sollen sie sich verhalten?"
Sandstone fand diese Frage ungewöhnlich, doch es war logisch, dass sie nichts von den Aufgaben einer Pearl oder anderen wusste und das besonders eine Pearl interessant ist. Sie fasste sich mit Daumen und Zeigefinger ans Kinn. ,,Also, eine Pearl ist quasi eine Dienerin." Tanzanite nickte, so viel hatte sie schon mitbekommen. ,,Sie müssen die Befehle ihrer Meister befolgen. Meistens sind sie dafür da etwas herumzutragen oder auszuräumen. Wenn sie nicht hören, naja dann sind sie defekt und wenn sie ihrem Meister wiedersprechen, dann auch."
Sie wusste nichts weiteres, wie sie eine Pearl beschreiben sollte und auch Tanzanite war der Großteil der Informationen schon bekannt, da sie es an Pearl sah. Tanzanite hatte aber dennoch eine letze Frage.
,,Heißt das, sie haben keine Gefühle oder eigene Gedanken?" Sandstone schüttelte mit ihrem Kopf. ,,Doch, genau so wie wir, haben sie natürlich eigene Gedanken."
,,Dann finden sie es bestimmt ganz Schrecklich anderen zu dienen.", entgegnete Tanzanite entsetzt.
,,Sie wurden dafür geboren, dass ist ihre Bestimmung und damit sind sie zufrieden." Sandstone lachte leicht. Auf solche Gedanken wäre sie niemals gekommen.
Doch Tanzanite zog sie am Ärmel und zeigte auf Pearl.
,,Ich finde sie sieht glücklicher aus, jetzt nachdem Jade nicht mehr da ist." Sandstone nickte, ihr war es nun auch aufgefallen: Pearl lächelte ganz leicht.
,,Wir können sie ja fragen wie sie sich fühlt!" Ohne auf die Einwilligung von Tanzanite zu warten, die diese Idee überhaupt nicht gut fand, ging sie zu Pearl.
,,Hey.", sagte sie mit einem Lächeln. Pearl lächelte verlegen zurück, doch nahm dann einen ernsteren Gesichtsausdruck an. ,,Kann ich dir Behilflich sein?", fragte sie freundlich.
,,Ich wollte dich fragen, was du von Jade hälst." Pearl sah verlegen zur Seite. Sie überlegte wie sie diese Frage korrekt beantworten sollte.
,,Ähm, ich....", fing sie an, doch Sandstone unterbrach sie. ,,Du hast gezögert, dass sagt alles." Sie bekam ihre Bestätigung für Tanzanites Vermutung und ging wieder zu ihr. Hawky, die wie die anderen das Gespräch mitbekam, begutachtete Pearl mit einem misstrauischen Blick.
,,Findest du nicht auch sie hat sich komisch, fast schon ungewöhnlich verhalten?", flüsterte sie.
Rubellite schüttelte mit dem Kopf. ,,Ungewöhnliches Verhalten gibt es nicht, wir sind nicht mehr bei den Diamonds.",entgegnete sie in einer beleidigten Tonlage.
Auch Pietersite nahm Stellungnahme zu Pearl.
,,So war sie früher nicht.", stellte sie verwundert und gleichzeitig auch besorgt fest. Pietersite überlegte, wann sich Pearls Verhalten geändert hat und kam zu einem Entschluss. Kurz nachdem sie zu dieser Reise aufbrachen, verhielt sie sich anders. Doch letztenendes war es egal, denn Pearl tat ihre Pflicht. Vielleicht ist es es ja auch besser so, dachte Pietersite. Auch Rubelliete und Hawky versuchten Pearls Verhalten zu ignorieren und versuchten auf ein anderes Thema zu kommen. Zudem lief ja Pearl direkt neben ihnen und es wäre unangebracht gewesen, noch weiter über sie zu reden. Sie könnte es ja mitbekommen. ,,Wir sind bis jetzt gut durchgekommen, oder?",fragte Rubelliete und wechselte so das Thema. ,,Hätte besser gehen können", entgegnete Hawky. Sie hattte wirklich darauf gehofft etwas leichter ein neues Leben anzufangen. Ohne zu kämpfen, ohne Fallen und nur mit Rubelliete. Pietersite ermunterte sie. ,,Wir haben ja schon über die hälfte geschafft. Nur noch hier durch und dann sind wir schon bei den Bergen."
,,Das hört sich ja an als ob wir in 2 Tagen da wären.", murmelte Hawky. ,,Naja, auch wenn wir schnell sind, eine Woche oder länger wirds schon dauern.", entgegnete Pietersite. Sie war optimistisch, dass sie jetzt nur noch laufen müssten und keinen Gefahren mehr begegnen würden. So dachten viele, außer eine: Sandstone. Soeben hatte sie ein mulmiges Gefühl bekommen. Ein anderer hätte es ignoriert, jedoch war es bei ihr immer eine andere Sache, denn ihr Gefühl war immer richtig. Sie hatte ein guted Gespür für Gefahren.
Doch, nachdem sie die anderen darüber informierte und sie sich energisch umsahen, ließ sich nichts finden. Es war vielleicht doch die Aufregung und das befremdliche Gefühl, wenn man an einem unbekannten Ort ist. Mit der freudigen Ankündigung Pearls und Pietersite, dass sie die Lichtung erreicht hatten, wandelte sich ihr Gefühl in Erleichterung. Sie versammelten sich auf der kleinen, dennoch sehr hübschen Lichtung. Sie war so perfekt rund von den Bäumen abgeschnitten und nur Gras und Moos wuchsen auf ihr- keine Blumen. Alles war so ruhig und man konnte gut nachdenken. Doch zuerst müsste ein Plan her, was die Gems als nächstes tun sollten.
,,Wir bleiben nur eine Nacht hier!", forderte Sandstone. Mit Blick auf die Sonne gerichtet, die sie jedoch wegen den Bäumen nicht sehen konnten, stimmten die Gems zu. ,,Wie lange werden wir noch unterwegs sein?", fragte Hawky. ,,Halt bis wir uns trennen können." Sandstone überlegte, doch wusste keine Rechte Antwort. ,, Zwei Tage!", antwortete Pearl ihr nun. ,,Ich habe es ausgerechnet." Hawky nickte dankend. Sandstone blickte nun fragend in die Runde, ob noch jemand Fragen hätte und dabei blieb ihr Blick auf Tanzanite haften. Tanzanite schüttelte den Kopf. ,,Gut..." ,fing Pietersite an. ,,Aber ich habe eine Frage!" Sandstone bat sie es einfach auszusprechen und Pietersite wandte sich an Pearl. ,,Kannst du nun unsere Herrin frei lassen?"
Sandstone schüttelte mit dem Kopf. ,,Dies hättet ihr auch privat klären können aber bitte, Pearl lass Jade frei, dass sie sich neu formen kann!" Dies tat Pearl auch.
Jade jedoch kam nicht aus ihrem Gem, sie brauchte länger als andere und so behielt Pearl sie erstmal in der Hand. Sie einigten sich nun darüber, dass jeder machen durfte was er wollte: reden, ausruhen, nachdenken etc.
Pearl, Pietersite, sowie die neugierige Tanzanite saßen um Jades Gem und unterhielten sich. Sandstone saß mit Rubelliete und Hawky, jedoch beteiligte sie sich kaum an deren Gespräch und sah lieber zum Himmel hinauf. ,,Du hast dich verändert.", fing Rubelliete an. ,,Wie meinst du das?" ,,Früher hättest du, so vor einer Woche noch, nur über Regeln geredet." Hawky schüttelte resignierend den Kopf. ,,Und du hättest versucht mir alles auszureden, und endlich hast du es geschafft." Rubelliete sah sie lächelnt an, doch sie hatte trotzdem einen traurigen Blick in den Augen. Die Zeit in der Stadt war doch irgendwo schön gewesen. ,,Ja das stimmt, aber ich hab mir unser neues Leben anders vorgestellt. Das hier war nicht mit eingeplant." und sie sah zu den anderen Gems. ,,Unser neues Leben fängt hinter den Bergen an und Wunder was uns dort erwatet!" So motiviert wie jetzt hatte sie Hawky noch nie sprechen hören, doch es erfreute sie.
,,Denkst du wirklich wir kommen unbeschadet hier raus?" Hawky schüttelte mit dem Kopf. ,,Auf ein paar wilde Tiere werden wir wohl treffen." Selbst Sandstone benickte dies. Doch sie befürchtete das sie bei ihrem Glück auf etwas noch gefährlicheres als ein wildes Tier stoßen würden. ,,Wir sollten aufpassen." Sie stimmten Sandstone zu und unterhielten sich noch weiter über die verschiedensten Dinge, bis die Sonne endlich unterging.
Pietersite und die anderen gingen rüber zu Sandstone, da sie über ihren weiteren Plan reden wollten. Tanzanite grüßte Sandstone freudig mit einer winkenden Handbewegung, die ihre Geste erwiederte. Auf Wunsch von Pietersite holte Pearl erneut ihre Karte raus, die sie schon auswendig kannten. ,,Hier..." Pietersite zeigte auf das Feld zwischen dem Dschungel und den Bergen. ,,Hier wirds am schwersten sein durchzukommen!" Rubelliete und die anderen blickten sie verwirrt an. ,,Tut mir leid ich hätte anders anfangen sollen. Also, dort ist ja eigentlich nur ein weites Feld: Gräser, Steine und nichts weiter." ,,Ja und es wird nur lange dauern, bis wir durchkommen aber wir sind ja schnell, also alles halbsowild.",unterbrach sie Hawky, doch Rubelliete schob sie leicht zur Seite, um ihr zu signalisieren, dass sie Pietersite weiter zuhören sollte. ,,Es ist nur eine Vermutung...",fing Pietersite nun erneut an. ,,Aber wir denken, dass dort Kämpfe ausgeübt werden. Nicht von unseren Truppen, die gegen die Kristall Gems kämpfen, nein dieses Schlachtfeld ist woanders, aber von den Kristall Gems selbst. Fürs Training halt." Es war logisch das die Kristall Gems ein paar Übungsplätze hatten, doch irgendwie fand Sandstone die Sache unlogisch. Auch alle anderen überlegten, ob es dort wirklich einen Übungsplatz gibt und kamen zu dem Entschluss das es so sein muss. Sandstone hingegen hatte immer noch ihre Bedenken. ,,Die Basis ist doch irgendwo auf dem Berg, also wieso sollten sie den ganzen Weg runter zum Tal gehen, dass wäre viel zu aufwendig." Pietersite nickte zustimmend, mit einem ernsten Gesichtsausdruck.
,,Wir können es nicht wissen, also müssen wir aufpassen!"
,,Also was ist der Plan?",unterbrach sie Hawky und nun antwortete ihr Pearl, die in den Himmel zeigte. ,,Sobald wir fast am Ende des Tals sind, am Anfang werden die Truppen nicht sein, gehen wir nur bei Nacht!" ,,Aber das heißt ja, dass wir einen Tag abwarten müssen, wenn es Tag ist."
,,Ja, aber nicht wenn wir es vorher planen!", entgegnete Pietersite. ,,Wir müssen gleich Sonnenaufgang los, dann so schnell wie möglich das sichere Gebiet überqueren und tja, im Grunde einfach das passende Timing abwarten. Es ist ein Glücksspiel...",gab sie zu.
Da die Gems keine bessere Idee hatten stimmte jeder zu.
Sie einigten sich darauf sich jetzt auszuruhen, denn obwohl Gems den schlaf nicht brauchten, gab er ihnen ungemein viel Lebensenergie.
Sandstone sah in den mit Sternen besetzen Himmel und überlegte wie sie einschlafen könnte.
Sie hatte immer noch dieses komische Gefühl im Bauch und es machte ihr angst.
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Verloren
FantasyDie Reise beginnt! Tektite wurde von den Rebellen gefangen genommen und Sandstone weiß einfach nicht weiter. Es ist nicht nur zu gefährlich ihre Partnerin zu retten, es wird ihr sogar verboten. Zum Glück will eine Gruppe von Gems aus der Stadt flieh...