Prolog

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Ich frage mich, warum man seine Zukunft so weit im Voraus plant.
Bei mir fing es mit 11 an. Mir war klar, was ich mit meinem Leben später anfangen wollte. Studieren, einen angesehenen Job bekommen, heiraten und Kinder kriegen. Das war immer noch mein Plan, als ich an das Stanford College kam.
Doch schon in meiner ersten Woche stellte sich heraus, dass ich mit völlig falschen Erwartungen nach Kalifornien kam. Es liefen nicht überall junge Menschen mit Brillen, Ordnern unter den Armen und Kaffeebechern in der Hand über den Campus. Die Kurse waren nicht leicht.
Und es erwähnte auch keiner die Partys, die jede Woche stattfanden. Oder, dass man sich das Zimmer mit jemandem teilen musste. Man bekam kein Einzelzimmer wenn man eine der besten Schülerinnen war, wie meine Mutter vor meiner Abreise behauptet hatte. Doch das alles ist nicht das Schlimmste. Es macht sogar Spaß, einfach mal überrascht zu werden. Nicht immer zu wissen, was passiert, sondern einfach mal darauf zu warten, was auf einen zukommt.
Das Schlimmste ist, dass sich Pläne ändern können. Einfach so. Während man gerade dabei ist, einen von diesen umzusetzen. Man kann noch so lange und genau planen und am Ende war alles umsonst. Weil sich alles ändern kann.
Und deswegen frage ich mich, ob die Leute zu viel planen. Warum plant man, wenn sich auf einen Schlag alles ändern kann.

Warum plant man, wenn nur ein einziger Mensch in dein Leben treten kann und deinen ach so penibel ausgetüftelten Plan einfach so in Schutt und Asche zerlegen kann...

The ChangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt