,,Ich weiß, dass du ihn nicht liebst"
Für Caro♡
(weil sie die beste Freundin ist, die man sich vorstellen kann.),,Sag mal, muss das sein?" brumme ich genervt, als mir schon zum dritten Mal an diesem Abend jemand
aus Versehen an den Hintern grabscht. Wir befinden uns seit etwa zehn Minuten auf Logans Party und ich bin jetzt schon mehr als genervt.
Als ich gerade ernsthaft am Überlegen bin, wieder ins Wohnheim zurück zu kehren, drückt mir jemand einen roten Plastikbecher in die Hand, gefüllt mit Wodka-Orange.
Ich schaue auf und blicke in ein Paar eisblaue Augen.
,,Na los, Acey. Trink was." nuschelt er und stützt sich an der Wand ab, anscheinend hat er Mühe eigenständig zu stehen.
Oh Blake..
,,Du bist betrunken." stelle ich enttäuscht fest und schüttele den Kopf, um ihm zu verstehen zu geben, wie wenig ich von dieser Aktion halte. Da er aber offensichtlich ganz schön über die Stränge geschlagen hat, sind seine Sinne so vom Alkohol vernebelt, dass er mich nur mit blutunterlaufenen Augen angrinst.
,,Du hast Recht." meint er dann und nimmt einen großen Schluck von seinem Getränk.
Dann sieht er mich wieder an und wirkt plötzlich genervt.
,,Aber du hast ja immer Recht, nicht wahr?" lallt er und schwenkt die klare Flüssigkeit in seinem Plastikbecher.
Ich runzele die Stirn.
,,Was meinst du?"
Er grinst boßhaft und seine Augen blitzen. ,,Du weißt immer, was das Beste ist. Besonders für dich."
Aufgrund des Sarkasmus in seiner Stimme, befürchte ich, dass diese Unterhaltung bald aus dem Ruder laufen wird.
,,Weißt du was, Blake? Besauf dich doch einfach weiter, wo es dir doch so viel Spaß macht." fauche ich und wende mich ab.
,,Nicht so wild, Prinzessin." höhnt er und ich kann die pure Belustigung in seiner Stimme raushören.
Ich drehe mich wieder um.
Seine Augen funkeln amüsiert.
,,Woher die schlechte Laune, Süße?"
Das sag ich dir ganz bestimmt nicht.
,,Wo warst du heute Mittag?" frage ich stattdessen und hoffe, ein normales Gespräch mit ihm führen zu können.
Falsch gedacht.
Blake grinst. ,,Du meinst wohl eher, wo der hier heute Mittag war." verbessert er mich und deutet auf seine Hose.
Ich glaub mir wird schlecht.
Plötzlich spüre ich, wie Wut in mir hochkommt. Weil ich befürchte, dass ich ihn anschreien werde, wenn ich den Mund aufmache, halte ich ihn geschlossen und durchbohre ihn in Gedanken mit meinen Blicken.
,,Stört dich das?" fragt Blake und ein süffisantes Grinsen umspielt seine vollen Lippen.
Ich will ihm gerade energisch widersprechen, als ich neben der Belustigung noch etwas anderes in seinen Augen aufblitzen sehe.
Hoffnung.
Resigniert unterdrücke ich ein Seufzen und räuspere mich.
,,Vielleicht."
Blake zuckt fast unmerklich zusammen und seine Augen weiten sich überrascht. Dann scheint er sich allerdings wieder gefangen zu haben und verengt zornig seine Augen.
,,Tja du willst mich ja nicht, also kann dir das egal sein."
Mit diesen Worten lässt er mich ungläubig stehen und rauscht, so gut es in seinem Zustand eben geht, zum Garten hinaus.
Weil ich nicht glauben kann, dass unsere Unterhaltung so endet, folge ich ihm in die dunkle Nacht.
Er hat sich unter einen Baum gesetzt und lehnt sich lässig gegen den breiten Stamm. Ich überquere die Terasse und setzte mich ihm gegenüber auf den Boden.
Dass das Gras vom Regen noch feucht ist und sich wahrscheinlich ein Fleck auf meinem hellen Kleid bilden wird, ignoriere ich.
Nachdem wir uns eine Weile lang angeschwiegen haben, seufze ich.
,,Du trinkst zu viel, Blake." sage ich sanft und werfe ihm einen vorsichtigen Blick zu.
Er schüttelt den Kopf und lacht verächtlich. ,,Ach tue ich das, ja?"
Ich nicke bestimmt. ,,Ja."
Missmutig rupft Blake ein paar Grashalme raus und bildet daraus ein kleines Häufchen neben seinem Oberschenkel. ,,Und du denkst zu viel nach. Über Dinge, die dich nichts angehen."
Entnervt werfe ich die Arme in die Luft und fuchtelte damit vor seinem Gesicht herum. ,,Ist es so schwer vorstellbar für dich, dass ich mir tatsächlich Sorgen mache?"
Er schaut mich nicht an, sondern verschränkt bloß trotzig die Arme vor der Brust. Mit dieser Geste erinnert er mich an einen kleinen traurigen Jungen. Ich gebe erneut ein tiefes Seufzen von mir.
,,Hör zu, ich weiß nicht, warum du immer so viel trinkst. Vielleicht willst du irgendwelche Gefühle in Alkohol ertränken." Bei diesen Worten zuckt er zusammen und verengt die Augen, doch ich lasse mich davon nicht beirren und fahre fort.
,,Vielleicht willst du aber auch nur Spaß haben, ich weiß es wirklich nicht. Aber bei einer Sache bin ich mir sicher. Ich mag die Person nicht, die du bist, wenn du so viel trinkst.
Das bist nicht du."
Als ich fertig bin, versuche ich es mit einem schwachen Lächeln und als er mich nur schweigend anschaut, denke ich, dass ich womöglich gerade wirklich an seine Vernunft appelliert habe. Doch dann verändert sich der Ausdruck in seinen Augen zu einem wütenden Funkeln und er schnaubt verächtlich. ,,Nun, ich schätze du wirst dich damit abfinden müssen."
Dann lässt er mich einfach sitzen und geht schwankend und stolpernd zurück in Richtung Haus.
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The Change
Teen FictionWie kann ein Mädchen wie ich, einen Jungen wie ihn lieben? Wenn er doch ganz einfach alles zerstört, was ich mir mein Leben lang aufgebaut habe? Es spielt keine Rolle. Denn egal, was dieser eine Junge alles zerstört hat, so hat er mir etwas viel bed...