,,Ich finde ihn absolut zum Kotzen"
In den nächsten Tagen versuche ich wieder zu meinem alltäglichen Leben zurückzukehren. Das Leben, das ich hatte, bevor ich an die Stanford kam. Ein strukturiertes Leben, das aus Lernen, Schule und Lesen besteht, ohne jegliche Ablenkung von Jungs oder Partys. Mit Carven treffe ich mich nur noch gelegentlich, was ihm nicht zu sehr zuzusetzen scheint, da er versteht, dass ich mich in der nächsten Zeit mehr aufs Lernen konzentrieren möchte.
Heute ist wieder einer von diesen gut durchstrukturierten Morgen.
Alles läuft perfekt. Ich stehe zeitlich auf, gehe duschen und kann mich gerade noch schminken, bevor ich rechtzeitig aus der Tür eile. Draußen pralle ich jedoch mit jemandem zusammen und lasse meine Tasche fallen, was mir überhaupt nicht in den Kram passt.
,,Kannst du nicht aufpassen?" zicke ich und bücke mich, um meine Sachen wieder halbwegs geordnet in meine Tasche zu stopfen. Wenn ich jetzt zu spät komme, raste ich aus..
,,Ganz ruhig, Brauner." kommt es lachend zurück, und als ich wieder
hochkomme, blicke ich in ein Paar erstaunlich grüne Augen.
Auch sonst, ist der Kerl, der mir gegenüber an der Wand lehnt, äußerst attraktiv in seinen tiefsitzenden Jeans und seiner lässig sitzenden Sweatjacke. ,,Du wirst schon nicht zu spät kommen." meint er lächelnd, als könnte er meine Gedanken lesen.
Ich verdrehe seufzend die Augen.
,,Klar. Wenn ich wüsste, in welchen Raum ich jetzt muss."
Der Typ wirft mir einen fragenden Blick zu.
,,Welchen Kurs hast du denn jetzt?"
,,Lyrik bei Ilinska?" Meine Verunsicherung, lässt meine Antwort wie eine Frage klingen.
,,Ausgezeichnet. In dem bin ich auch." meint der Wuschelkopf, nimmt mich an der Hand und zieht mich hinter sich her. Auf dem Weg zum Kursraum erfahre ich, dass er Luke heißt, sowohl mit Sage und Violet, als auch mit dem Rest des kompletten Colleges befreundet ist und, dass er mit der zierlichen Brünette aus meinem Englischkurs zusammen ist. Letzteres lässt mich innerlich erleichtert aufatmen, da ich so sicher sein kann, dass er sich nicht bloß an mich ranmachen will.
Wir kommen direkt beim Klingeln an und setzen uns in die zweite Reihe des kleinen Raums, da außer dem einen leeren Platz in der letzten Reihe, alle Stühle belegt sind. Kaum haben wir uns gesetzt, betritt auch schon die Dozentin das Zimmer und donnert einen Stapel Blätter auf den Tisch eines Mädchens in der ersten Reihe. ,,Bitte immer eins nehmen und weitergeben. Zwischentest."
Mit diesen Worten wirft sie ihre violetten Haare zurück und lässt ihre scheinbar schwarzen Augen über die Schüler wandern. Ihr Blick bleibt den Bruchteil einer Sekunde an mir hängen, dann dreht sie sich um, und beginnt etwas an das Whiteboard zu schreiben. Anscheinend hat sie nicht bemerkt, dass ich neu in ihren Kurs gewechselt habe. Einige Schüler stöhnen, als sie ihr Blatt erhalten und das Gedicht sehen, das sie deuten sollen.
Luke eingeschlossen.
Er sieht verstohlen zu mir herüber und verdreht die Augen, als er sieht, dass ich triumphierend schon ein paar Zeilen geschrieben habe.
,,Du willst mir doch jetzt nicht ernsthaft weismachen, dass du diesen Scheiß hier verstehst.."
Ich grinse ihn an und schreibe eifrig weiter. Gedichte waren schon immer meine Stärke gewesen. Früher habe ich sie immer zusammen mit meinem Bruder gelesen. Danny..
Luke stöhnt erneut. ,,Ist das überhaupt unsere Sprache?"
Ich muss mir ein Lachen verkneifen, als ich sehe, wie er sich zurücklehnt, die Arme hinter seinem weißblonden Wuschelkopf verschränkt und auf seinem Blatt nichts Weiteres steht, als sein Name. Luke Flynt.
Ich bin ziemlich stolz, als ich die Erste bin, die ihr Blatt abgibt. Auch Ilinska scheint erfreut zu sein und schenkt mir ein warmes Lächeln.
Als ich wieder auf meinem Platz sitze und sehe, dass Luke seinen Kopf in die Arme gelegt hat und schläft, ist mir langweilig.
Ich blicke mich im Raum um und lasse meinen Blick über die noch schreibenden Schüler schweifen.
Als ich kein bekanntes Gesicht entdecken kann, will ich mich wieder umdrehen, doch mein Blick bleibt an Blake hängen, der nun auf dem Platz sitzt, der zuvor noch leer gewesen war. Wann ist er überhaupt reingekommen?
Ich erschrecke, als er aufblickt und mich mit seinen außerordentlich blauen Augen direkt anschaut.
Schnell drehe ich mich wieder nach vorne und ärgere mich darüber, dass mein Herz wie verrückt klopft.
Luke ist neben mir wieder aufgewacht, da ich ihn beim Umdrehen am Arm gestoßen habe.
Er sieht mich stirnrunzelnd an, dann dreht auch er sich um. ,,Typisch."
sagt er leise und sein Blick verfinstert sich. ,,Was?" Ich ziehe fragend eine Augenbraue hoch.
,,Dass er wieder unbemerkt hier rein kommt, nach fast vierzig Minuten Verspätung."
An seiner Stimme merke ich, dass er ihn nicht ausstehen kann.
,,Hast du etwas gegen ihn?" will ich wissen. Er starrt mich eine Weile an, bis er seine vollen Lippen öffnet, um mir zu antworten.
,,Ich finde ihn absolut zum Kotzen."
Mit diesen Worten steht er auf, gibt sein immer noch leeres Blatt ab und läuft mit dem Klingeln aus dem Raum.●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●
Soooo hier ist das angekündigte zweite Kapitel für heute🙊
Hoffe es gefällt euch, auch wenn es nicht wirklich ,,spannend" ist.😂😋
Lasst mich mal wissen, wie ihr Luke so findet😏❤~Pauline♡
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The Change
Teen FictionWie kann ein Mädchen wie ich, einen Jungen wie ihn lieben? Wenn er doch ganz einfach alles zerstört, was ich mir mein Leben lang aufgebaut habe? Es spielt keine Rolle. Denn egal, was dieser eine Junge alles zerstört hat, so hat er mir etwas viel bed...