Kapitel 6

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,,Rád bych tě teď políbit"

,,Dürfte ich jetzt endlich erfahren, wo es hingeht?" frage ich jetzt schon zum zigsten Mal. Wir fahren seit zehn Minuten die von Palmen umgebenen Landstraßen entlang und er hat mir immer noch nicht verraten, wo wir hinfahren. So langsam werde ich nervös und fange an, an der Haut neben meinem Daumennagel zu knabbern. Blake sieht nur weiterhin geradeaus, allerdings umspielt ein leichtes Lächeln seine Mundwinkel.
,,Verrat ich dir nicht." antwortet er dann schließlich und schaltet in einen anderen Gang. Er wirft einen Blick zu mir herüber und grinst.
,,Vertraust du mir?" will er dann wissen. Ich runzele die Stirn.
,,Äh nein." gebe ich zu.
Blake lacht. Dabei kommen zwei Grübchen auf seinen Wangen zum Vorschein. Wie süß..
,,Wieso nicht?" Seine Augen funkeln belustigt. Ich zögere.
,,Ich dachte eigentlich bis vorhin, du magst mich nicht besonders."
Vorsichtig sehe ich ihn von der Seite an. Ich rechne mit einer patzigen Antwort, doch alles was kommt, ist ein tiefes Seufzen. ,,Wie kommst du darauf?" fragt er, den Blick fest auf die Straße gerichtet.
Ich hebe eine Augenbraue und sehe ihn mit einem Dein-Ernst-Blick an.
,,Naja du hast mir nie das Gefühl gegeben, als wäre das Gegenteil der Fall." Blake verdreht die Augen.
,,Du hast mich nur mit deiner Verklemmtheit genervt, das ist alles."
Wow. Autsch.
Er runzelt die Stirn. ,,Aber das heißt nicht, dass ich dich nicht mag."
,,Wie beruhigend." murmele ich und sehe aus dem Fenster.
Ich stelle fest, dass wir mitten im Nirgendwo sind und, dass um uns herum nichts weiter ist, als Bäume und Hügel. Gerade als ich Blake fragen will, ob er sich nicht vielleicht doch verfahren hat, hält das Auto an.
Verwirrt drehe ich mich zu ihm um.
,,Was soll das? Wieso hältst du an?"
Blake wirft mir einen verständnislosen Blick zu.
,,Na wieso wohl." meint er und schüttelt den Kopf. ,,Wir sind da."
Mit diesen Worten öffnet er die Autotür und springt raus auf den Kies.
Dann läuft er mit langen Schritten vorne um den Sportwagen herum und öffnet die Beifahrertür.
,,Bitte aussteigen, die Dame."
Er hält die Tür auf und wartet
darauf, dass ich ebenfalls aussteige.
Doch ich bleibe nur ungläubig sitzen und starre ihn an. ,,Das kann nicht dein Ernst sein." sage ich und hebe eine Augenbraue. ,,Du willst mich in einen Wald verschleppen?" Blake rollt genervt mit den Augen und zieht mich am Handgelenk aus dem Auto.
,,Sei nicht albern." sagt er kopfschüttelnd und knallt die Autotür zu. ,,Komm schon, wir müssen da entlang." Mit dem Kopf deutet er auf einen schmalen Pfad, der den Hügel hinaufführt und kaum kann ich auch nur anfangen zu protestieren, läuft er auch schon los. Ich überlege tatsächlich für einen kurzen Moment, am Auto auf ihn zu warten, doch als er sich voller Vorfreude und Euphorie umdreht und mir zuruft, wo ich bleibe, gebe ich mich stöhnend geschlagen und hechte ihm hinterher. ,,Ich fürchte für eine Wanderung habe ich nicht die passenden Schuhe an." merke ich trotzdem an und deute auf meine rosa Birkenstock, für die ich mich heute morgen entschieden hatte.
Unbeeindruckt zuckt Blake mit den Schultern. ,,Selbst Schuld." meint er nur und springt locker über einen spitzen Stein. ,,Na herzlichen Dank auch.." murmele ich und pruste laut, als ich einen Ast Blätter ins Gesicht bekomme. Ächzend quäle ich mich den Pfad entlang und verdrehe jedes Mal genervt die Augen, wenn Blake mal wieder munter und leichtfüßig ein Stück vorrennt. ,,Wenn der Weg jetzt noch steiler wird, drehe ich um,
das machen meine Beine nicht mit!" rufe ich ihm zu. Blake hält an und wartet geduldig, bis ich zu ihm aufgeschlossen habe. ,,Jetzt stell dich nicht so an, Prinzessin. Wir sind gleich da." meint er und hält einen Ast auf die Seite damit ich ihn dieses Mal nicht ins Gesicht gedonnert kriege.
Ich schnaube genervt. ,,Das würde ich dir ja nur zu gerne glauben, hättest du das nicht vor einer halben Stunde schon dreimal behauptet." Ungeschickt versuche ich einem Baumstumpf auszuweichen, bleibe aber mit der Schuhspitze daran hängen und falle fast der Länge nach hin. ,,Ach und nochwas." füge ich hinzu, als sich Blakes Lachanfall gelegt hat. ,,Nenn mich nicht Prinzessin." Er sieht mich an, seine Augen blitzen. ,,Du magst es wohl nicht, wenn man dich Prinzessin nennt, was, Prinzessin?"
Ich schnaube erneut.
,,Nein. Ganz und gar nicht."
,,Also gut, Acey. Ich versichere dir, dass wir gleich da sind und sich der Weg, wenn wir angekommen sind auf jeden Fall gelohnt hat." Grinsend läuft er rückwärts, und hebt mir erneut einen dornenbesetzten Ast aus dem Gesicht. Jetzt hat er mich neugierig gemacht. ,,Wieso, wo gehen wir denn hin? Komm schon Blake, sei nicht so gemein, verrat es mir." flehe ich und blicke ihn mit großen Augen an.
Er sieht mir einige Sekunden amüsiert in die Augen. ,,Nope." verkündet er dann grinsend und dreht sich wieder nach vorne um.
Ich stöhne lautstark und stapfe augenrollend hinter ihm her.

The ChangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt