,,Warum denkst du immer so schlecht von mir?"
,,Blake, warte!" Eilig renne ich aus dem Raum und versuche ihn einzuholen.
Er dreht sich erst um, als ich schon fast direkt vor ihm stehe. Seine Augenbrauen sind grimmig zusammengezogen und seine sonst so vollen Lippen bilden eine schmale Linie. Er blickt mich erwartungsvoll an. Nervös räuspere ich mich.
,,Ich möchte mitkommen." sage ich. ,,Wo..auch immer du hingehen wolltest."
Als er nichts darauf erwidert, spüre ich wie sich Enttäuschung in mir breit macht. ,,Vielleicht möchtest du aber auch gar nicht mehr." murmele ich und will mich abwenden. Blake hält mich am Arm zurück. Seine Miene ist weicher geworden. ,,Doch. Ich will, dass du mitkommst." meint er und schenkt mir ein leichtes Lächeln.
,,Ich hab nur.." Er legt den Kopf schief und sieht mir in die Augen. ,,Was hat deine Meinung geändert?"
Du.
Ich zögere und blicke auf meine weißen Riemchensandalen.
,,Schon okay. Du musst es mir nicht erzählen." Blake zuckt die Schultern.
Dann nimmt er meine Hand und zieht mich vorwärts. ,,Auf geht's, Prinzessin. Wir wollen dort sein, bevor es voll wird."
Mein Kopf schnellt nach oben und ich blicke in seine funkelnden Augen.
,,Wir wollen wo sein, bevor es voll wird?" Daraufhin grinst er nur.
,,Wirst du schon sehen.",,Ace, würdest du bitte aussteigen?"
Ich schüttele energisch den Kopf.
,,Nein. Nein, ich werde nicht aussteigen, Blake."
Er lehnt sich mit verschränkten Armen gegen die geöffnete Autotür und seufzt. ,,Und wieso nicht, wenn ich fragen darf?"
Ich werfe meine langen Haare nach hinten.
,,Weil das da..",zische ich und zeige mit meinem Finger auf das heruntergekommene Backsteingebäude hinter ihm, ,,definitiv keine normale Bar ist. Also nein, ich werde nicht aussteigen und da drinnen bei Neonlichtern mit dir tanzen."
Blake blickt mich ein paar Sekunden erstaunt an, bevor er den Kopf in den Nacken wirft und lauthals anfängt zu lachen.
,,Das ist kein Club, Süße." presst er zwischen zwei Lachern hervor und klatscht wie ein Vollidiot in die Hände.
Ich kneife die Augen zusammen.
,,Ach, nein?"
Er schüttelt grinsend den Kopf.
,,Nein."
Als ich immer noch keine Anstalten mache, mich in irgendeiner Form aus dem Auto zu bewegen, streckt Blake den Arm aus und zieht mich an der Hand zu sich heran. Bevor ich die Situation überhaupt erahnen kann, zieht er mich an seine Brust, den Arm und meine Taille gelegt. Seine eisblauen Augen wandern über mein Gesicht.
,,Du würdest also nicht mit mir tanzen. Hab ich das richtig verstanden?"
Ich will ihm zustimmen, doch aus meiner trockenen Kehle scheint kein Laut kommen zu wollen. Blake scheint mit der Antwort, die ich ihm im Grunde genommen gar nicht gegeben habe, zufrieden zu sein und lässt mich grinsend wieder los, um auf das Gebäude zuzugehen. Anstatt ihm zu folgen, bleibe ich stehen und versuche meine Atemzüge zu kontrollieren. Als er merkt dass ich immer noch wie angewurzelt an der selben Stelle stehe, stoppt er und dreht sich um. An dem wissenden Funkeln in seinen Augen, sehe ich, wie sehr ihm das Ganze gefällt.
Mich so aus der Fassung zu bringen.
Weil ich ihm diese Genugtuung aber nicht geben will, atme ich einmal tief durch, recke das Kinn und laufe schnurstracks an ihm vorbei, auf den Eingang zu. Hinter mir höre ich ihn leise lachen. Als ich an der Tür angekommen bin, bleibe ich stehen, um auf ihn zu warten. Als er zu mir aufgeschlossen hat, will ich nach dem Türknauf greifen, doch Blake ist schneller und so landet meine Hand auf seiner.
Er sieht mich an, fast als hätte er es mit Absicht gemacht, damit mein Blick seinen findet.
,,Vertraust du mir?"
Ich bin mir nicht sicher, also antworte ich mit der einzigen Möglichkeit, bei der ich mir sicher sein kann, dass ich nicht enttäuscht werde. ,,Nein."
Ich ziehe seine Hand vom Knauf und öffne die schwere Holztür.
Aber ich wende mich zu langsam ab, um die Verletztheit in seinen Augen übersehen zu können.
,,Wie oft werde ich das noch hören, bevor du deine Meinung änderst?"
fragt er leise. Ich schließe kurz die Augen und unterdrücke den Drang, mich wieder zu ihm umzudrehen.
Doch dann erinnere ich mich wieder daran, dass ich mit Carven zusammen bin und mir um einen Idioten, wie Blake nicht so viele Gedanken machen sollte und trete in den dämmrigen Raum ein.
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The Change
Teen FictionWie kann ein Mädchen wie ich, einen Jungen wie ihn lieben? Wenn er doch ganz einfach alles zerstört, was ich mir mein Leben lang aufgebaut habe? Es spielt keine Rolle. Denn egal, was dieser eine Junge alles zerstört hat, so hat er mir etwas viel bed...