Kapitel 5

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Ich habe ein neues Kapitel für euch und freue mich über die Reads und Votes :D Kommentiert mal welchen Charakter ihr am besten findet! Viel Spaß beim Lesen! :D Lila

5

„Mina steh jetzt verdammt nochmal auf!“, hörte ich meine Mutter mal wieder genervt wie immer von unten aus dem Wohnzimmer schreien, nur wunderte es mich ,dass sie es schon um diese Uhrzeit war. Schließlich ergab ich mich und machte mich für die Schule fertig. Ein Tag ohne Hannah wird bestimmt lustig. Es wird wahrscheinlich Unmengen an Streits und Diskussionen geben, da Hannah die Person ist, weswegen sich niemand stritt. Ich lief die Treppe runter und wurde mit meiner Jacke bombardiert. „Beeil dich, sonst kommst du zu spät!“, sagte meine Mutter entnervt neben mir stehend. „Warum bist du um diese Uhrzeit überhaupt so genervt?“, fragte ich sie ahnungslos. Ich ging aus der Tür und als ich am Bahnhof angekommen war, denn ich musste morgens mit dem Zug fahren, sah ich eine Gruppe Jungs rumstehen. Ich ignorierte sie und stellte mich an einen Pfosten neben dem Gleis. Dann klingelte mein Telefon. Entweder war es meine Mum oder Ems, die mal wieder grinsend über Jakob schwärmte. Es war meine Mum... Ems wäre mir lieber gewesen, doch ich nahm ab, sonst hätte ich vermutlich noch mehr Ärger an der Backe. „Ja?“ fragte ich ins Telefon. Meine Mutter beklagte sich mal wieder über meine Unordentlichkeit und das ich alles herum fahren ließ. Als es mal wieder soweit war, das die Zimmerlautstärke überschritten wurde, schauten auf einmal diese Jungs zu mir rüber. Ich flüsterte ins Telefon, ich könne jetzt nicht und legte auf. Ich lief ein paar Schritte um aus den Augen dieser Jungs zu kommen und als ich wieder an etwas anderes gedacht hatte, hörte ich Stimmen. „Hey Süße! Bleib doch stehen.“ hörte ich von hinten schallen. Ich ignorierte das und lief weiter. „Du kannst uns nicht entkommen, komm Kleine, bleib stehen.“ Ich drehte mich selbstbewusst um und sah energisch zu ihnen. Plötzlich bin ich vollkommen aus der Fassung gekommen, als ich Ben unter diesen Jungs erkannte. „Ben?“,sagte ich verwundert und immer noch selbstbewusst und versuchte stark zu klingen. Ben sah zu seinen “Freunden“ herüber und kommandierte sie zu verschwinden. Er ließ mich nicht lange stehen und kam auf mich zugelaufen. Er nahm meine Hände in seine und sprach: „Tut mir leid. Ich sollte sie besser in Schacht halten.“ Er sah mich mit diesem Hundeblick an und er war mal wieder dunkel gekleidet wie immer. Jetzt meldete sich wieder mein Bad-Boy-Syndrom. Ich senkte mein Kopf und sah hinauf. So wirkten meine Augen immer besonders glänzend, laut der Meinung meiner Freundinnen. Es schien zu wirken, denn Ben nahm mein Kinn in die Hand und küsste mich sanft. Nicht lange, aber es reichte um mich völlig aus der Fassung zu bringen. „Ähmm...“ stammelte ich danach und lief auf meinen Zug zu, der gerade an dem Bahngleis anhielt. „ Sorry“, hörte ich von hinten Ben rufen.

„Sorry“ ahmte ich Ben vor Julez und Ems nach. Ems grinste wieder so wie meistens, doch seit Jakob noch mehr und Julez schaute verträumt in meine Augen und hörte mir zu. Ich erzählte ihnen von diesem Morgen und dem Kuss. „Kaum steckt dir ein Bad-Boy die Zunge in den Hals schon bist du geheilt.“ sagte sie nach einer Weile und Ems wachte aus ihrer Trans auf und ich schaute sie ebenfalls verdutzt an. „Stimmt, das hätten wir früher versuchen sollen.“ antwortete Ems daraufhin und schaute nun mich an. „Leute?!“ muffelte ich die beiden an und setzte mich auf einen Platz. Wir waren in der Stadt, da wir nur die ersten vier Stunden Unterricht hatten und die waren vorbei. Also beschlossen wir in die Stadt zu gehen, aber wenn ich wüsste das die beiden so reagieren würden, wäre ich wohl doch nach Hause zu meiner grummeligen Mutter gegangen. Wir liefen entlang der Straße, da Ems Hintern eingeschlafen war und wir unterhielten uns über dies und das. Ich vermisste Ben. Ich würde mich gerne in seinen Armen wiederfinden und mich einfach ganz fest an ihn kuscheln. Julez zog mich dann plötzlich aus meinen Gedanken und aus dem Weg. Ich wäre beinahe gegen einen Pfosten gelaufen, aber ich lief trotzdem einfach verträumt weiter. Nach einer Weile war Julez zu spät und ich lief gegen einen Mülleimer. Autsch. „Sag mal was ist denn mit dir los? Warum rennst du in jeden bereitstehenden Gegenstand?“, fragte mich Julez belustigt. Ems musste sich zusammenreißen nicht zu lachen und ich kicherte einfach vor mich hin. Ems und Julez unterhielten sich dann über irgendetwas, ich wusste nicht mehr was, weil ich mich an mein Handy schmiss und Ben eine SMS schrieb. Where R U? Ich steckte mein Handy wieder in meine Tasche und im darauffolgenden Moment klingelte es. Also kramte ich es wieder raus und schaute darauf. Hinter euch. Ich drehte mich um und blickte in Bens Augen, die ungefähr zwei Meter hinter mir waren. In seinen Händen waren bunt verpackte Bonbons, ich erkannte Süßigkeiten immer auf den ersten Blick. „Hey, Süße. Was Süßes?“ sprach er, während er auf mich zugelaufen kam und schmiss mir ein Bonbon zu. Es war rot. Mein Lieblingsgeschmack. Ich wickelte das Bonbon aus dem Papier und stopfte es mir in den Mund. Er nahm meine Hände wie heute morgen und küsste mich. „Kirsche?“, schaute er mich grinsend an und ich nickte. „Sollen wir uns verziehen?“, fragte er mich während er Julez und Ems hinterher schaute, die immer noch plaudernd weiterliefen. Ich musste nicht mehr antworten, denn er zog mich schon weiter um die Ecke. Dort stand ein Motorrad und zwei Helme. „Das ist doch nicht etwa dein Motorrad?“, fragte ich ihn erstaunt und stellte fest, das es eine Harley-Davidson war. „Oh doch! Mein Fleisch und Blut.“ antwortete er mir während er den zweiten Helm mir überreichte. „Und das hier? Was ist dann das?“ fragte ich ihn während ich ihn in die Rippen pickte. „Das auch!“, sagte er lachend und zog seinen Helm auf. Ich tat es ihm gleich und er setzte sich auf das Motorrad, doch ich zögerte noch leicht, denn das Teil sah ziemlich schwer aus und ich bin so etwas noch nie gefahren. Als er darauf saß schaute er mich wartend an. „Wird das heute noch etwas?“, fragte er mich und ich glaube er hat dabei unter dem Helm gegrinst. Also setzte ich mich schließlich auf dieses wackelige Gestell und klammerte mich an Ben fest. Als es los ging krallte ich meine Fingernägel in Ben hinein und er sagte, ich bräuchte keine Angst zu haben. Wir fuhren und fuhren und als es begann langsam zu dämmern fragte ich mich wo wir wohl hinfuhren und schließlich fragte ich ihn brüllend, denn der Fahrtwind war so laut, dasselbe. „Warte nur ab. Das wird eine Überraschung.“, antwortete er mir mit derselben Lautstärke. Und wieder fuhren und fuhren wir, bis wir an einen See kamen. Gerade noch rechtzeitig, denn die Sonne wollte gerade untergehen. Wir hielten an, ich stieg vom Motorrad und rannte auf das Wasser zu. Er kam mir hinterher und ich spritzte ihn mit Wasser ab. Ich rannte schnell vom Wasser weg um nicht von ihm hinein geworfen zu werden. Er rannte mir nach und schnappte mich. „Sag mal, was ist eigentlich mit dir passiert? Hat James dir Romantik-Nachhilfe gegeben?“, fragte ich ihn lachend, doch er schwieg. „Tschuldigung“, murmelte ich, denn ich schätze, ich habe einen wunden Punkt bei ihm getroffen. „War nur ein Scherz!“,schrie er jetzt wieder sehr aufgedreht und ich erschrak mich total. Nach meinem halben Herzinfarkt nahm er wieder meine Hände, so wie er es immer tut und schaute mir tief in die Augen. Zum ersten mal fiel mir auf das Ben glasklar blaue Augen hatte. Wow, solche Augen hatte ich noch nie gesehn, außer auf Hannah bearbeiteten Fotos, aber natürlich unnatürlich. Er küsste mich sanft und ich bemerkte etwas. „Ist das eine Zuckerstange in deiner Hose, oder freust du dich nur mich zu sehen?“, fragte ich ihn grinsend und er wendete sich peinlich berührt von mir ab. Oh nein das ist ihm peinlich, wie witzig. Ich lief auf ihn zu und schlug ihm gegen den Arm. „Das muss dir doch nicht peinlich sein! Hab ich früher auch immer gehabt.“, sagte ich ihn und lächelte ihn an. „Was?!“, starrte er mich mit großen, ungläubigen Augen an. Ich prostete los und krümmte mich vor lachen. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen!“, lachte ich. Nun stand Ben beleidigt da und musste ein Lachen verkneifen um nicht schwach zu wirken. Ich stupste ihn in den Bauch und dann lachte er auch. „Du darfst mich nicht verschaukeln!“, sagte er dann etwas ernster. „Hey, das war noch die Rache von vorhin, als ich einen halben Herzinfarkt hatte!“, antwortete ich ihm. Ich lehnte mich gegen sein Motorrad und versuchte cool zu wirken, doch ich verlor das Gleichgewicht und flog samt dem Motorrad um. „Alles OK?“, fragte Ben mich erschrocken, aber grinste dabei. „Autsch... Ja alles OK, aber ich glaube dein Fleisch und Blut hat jetzt etwas weniger von dem besagten Fleisch und auch von dem Blut.“ lachte ich während ich versuchte mich wieder hinzustellen. Natürlich, tollpatschig wie ich bin, haute es mich wieder auf den Boden. Ben hielt mir seine Hand hin um mir hoch zu helfen. Ich nahm sie und er zog mich hoch um gleich danach sein Motorrad wieder aufzurichten. „Ich glaube wir sollten uns wieder auf den Weg machen, sonst zickt meine Mum wieder herum.“ sagte ich während ich ihm zusah wie er das Motorrad wieder aufstellte. „So früh schon?“, fragte er mich und ich antwortete ihm, er kenne meine Mum nicht. Schließlich setzten wir beide uns wieder auf sein Motorrad und fuhren los in die Dämmerung. Nach einer Weile fröstelte es mich, deshalb grub ich mich noch mehr in Ben. Seine Lederjacke roch noch wie frisches Leder und war etwas kalt, aber nach einer Weile, in der ich meine Wange an sie drückte, erwärmte sie sich. Sie war schwarz und Ben sah ziemlich scharf darin aus, vermutlich dachte ich das, weil er so noch mehr wie ein Bad-Boy aussah. Die Wege ,auf denen wir fuhren, schmückten sich mit Bäumen, Steinen, Gebüschen und die letzte Aussicht auf den See, an dem wir waren. Ich dachte nach über dies und das, über Ben und mich. Ich kann es nicht fassen, sind wir nun ein Paar oder nicht? Ich schätze schon, aber Jungs sehen das ja immer anders als wir Mädchen. Ich dachte an Ems und Jakob, Julez und James und Hannah und , naja niemand. Ich hatte nun auch jemanden aber Hannah muss sich alleine durch das Leben schlagen. Und schlagen meine ich wortwörtlich, ich meine wenn man sich nur ansieht was in der letzten Zeit alles geschehen ist. Julez und Ems hatten ja kräftige Schläge, aber Hannah muss noch ins Training, wenn sie gehen würde, würde ich mitkommen, ich schätze eine starke Faust kann man immer gut gebrauchen. Apropos Faust: Bens Hand war zu keiner geballt, sie hielt meine rechte Hand, die sich um Ben klammert, fest. Sie war warm und füllte sich schön an. Er fuhr mit einer Hand, was mir in gewisser Hinsicht Angst machte, denn ich wusste nicht, wie gut Ben fahren konnte. Nach einer Weile nickte ich ein und wachte in meinem Bett wieder auf. Mir kamen blöde Gedanken. Hatte meine Mutter Ben gesehen? Ich lief nach unten um mich zu vergewissern, dass meine Mum auch da ist. „Mum?“ In der Küche brannte noch Licht. Meine Mum war da und machte noch den Abwasch. „Hey, bist du auch mal wach? Ich hatte vorhin eine nette Unterhaltung mit deinem kleinen Freund Ben. Sehr nett.“ sagte sie und bestätigte meine Vermutung. Na toll... Jetzt wird meine Mum nur noch von Ben plaudern, wenn mein Handy klingelt, oder wenn es an der Haustür klingelt oder sonst wann. Ich holte mir noch etwas zu trinken und ging dann wieder ins Bett, als mir einfiel das ich noch meine normalen Klamotten an hatte. Ich zog mich an, schüttete mir mein Glas Wasser den Hals runter und legte mich schlafen.

Bermuda ViereckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt