Das Ende

17 2 3
                                    

12

Fünf Jahre später...

„Lorry! Wir haben ihn gefunden! Dort ist er!! Der Baum!!“, rief ich ganz aufgeregt Lorry, meine treue Begleiterin zu. Wir haben fünf Jahre lang auf diesen Moment hingearbeitet. Sind sogar kurz mal durch Italien gefahren. Nur um ihn zu finden: Den Baum aus meinem Traum. Dabei haben wir viel erlebt. Die schlimmste Zeit war jedoch, als Lorry krank wurde und wir ein halbes Jahr nicht weiter konnten und in ihrem Campingwagen kann man auch nicht gerade jeden Keim verhindern und die besten Mittel um sie zu bekämpfen hatten wir nun mal auch nicht. Ich hatte mein drei Euro Männershirt an, das wir an einer Tankstelle dem schlafenden Typen geklaut hatten, den wir hatten kaum noch Kleidung, die noch ganz und sauber war. Doch das alles sollte sich lohnen dachte ich mir. So zu leben, am Limit nur um diesen Baum zu finden. Und nun sind wir hier. Lorry kam langsam auf den Hügel gelaufen und stellte sich neben mich. Die Sonne neigte langsam unterzugehen und Wir schauten zu wir sie sich von uns verabschieden wollte. Wir liefen näher an den Abgrund, den ich in meinem Traum runter fiel und schauten auf die unten stehenden Häuser: Sie waren nicht alle gleich. Ich schaute auf meine Hände um sicher zu gehen, dass es nicht schon wieder ein Traum ist. Nein war es nicht. Ich drehte mich zu dem Baum um und Lorry schaute noch dem Sonnenuntergang zu. Ich sah einen Grabstein und wunderte mich warum jemand hier jemanden vergräbt. Ich las den Grabstein: Julez Brown. Mein Hals wurde trocken. Nein, nein, nein das konnte nicht sein, das durfte nicht sein... Doch da war meine Absicherung: „You never know till you try!“ Das sagte sie tatsächlich immer. Ich kniete mich nieder und heulte. So erbärmlich. Ich war die ganze Zeit weg gewesen und habe den Tod einer geliebten Person von mir nicht verhindern können. Ich heulte und heulte, Lorry neben mir sitzend und sie versuchte mich zu trösten, als ich Autotüren knallen hörte. Ich schaute auf und blickte in vertraute Gesichter: Ems und Mina. Sie sahen mich und ihre Augen wurden groß. Ich richtete mich auf und lief auf sie zu. Wir nahmen uns in den Arm und nun weinte ich noch heftiger. Bis ich endlich begriff: Das, was ich immer zu suchen schien, war schon immer da gewesen...

Bermuda ViereckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt