2 ½
Ich stellte den Topf von der Herdplatte als ich ein dumpfes Geräusch wahrnehmen konnte. Es schien aus der Richtung der Eingangstür zu kommen. „Julez?“, rief ich während ich zur Tür lief. Auf halber Strecke sah ich sie auf dem Boden liegen und ein dunkel gekleideter Mann durchsuchte ihr Wohnzimmer. Er sah hoch und entdeckte mich. Ich wurde wütend und der Mann kam auf mich mit einem Messer zu. Ich griff eine Vase, die auf dem Tisch neben mir stand. Lilly versteckte sich hinter mir. Man könnte meinen ein halber Meter großer Golden Retriever könnte sich verteidigen, doch Lilly teilte meine Meinung nicht. Jedenfalls stand der Mann nur noch einen Meter von mir entfernt und ich wartete ab bis er versuchte mich anzugreifen. Er rannte dann den letzten Meter schreiend auf mich zu, was ich wirklich übertrieben fand, und ich schmiss ihm diese verdammte Vase auf den Kopf. Er flog auf den Boden und versuchte sich wieder aufzuraffen, doch ich hinderte ihn daran in dem ich ihn zwischen die Beine tritt. Ich fühlte ehrlich gesagt mit ihm, ich glaube das hätte jeder Mann in diesem Moment. Aber ich hatte kein Mitleid mit ihm und schlug ihn nochmal in sein Gesicht. Er stand wieder auf, Oh nein... Er schlug mitten in mein Magen und gab mir danach ein Schlag aufs Auge. Es pochte. Das gab mir den Rest. Ein Schlag und er lag am Boden. In solchen Situationen wünschte ich mir öfters ins Fitness Studio zu gehen. Ich lief zum Telefon und rief die Polizei an, danach lief ich zu Julez. Sie lag da so unschuldig und verletzlich. Sie hatte eine Platzwunde an der Stirn und ich versuchte die Blutung mit meinem T-Shirt zu stillen, da ich nichts anderes fand. Ich saß neben ihr und hoffte, dass sie bald aufwachte. Ich nahm ihre Hand und hörte von draußen langsam die Sirenen der Polizeiwagen. Sie kamen bewaffnet ins Haus und nahmen den bewusstlosen Vollidioten fest. Ein Sanitäter kümmerte sich um Julez und sie beförderten sie in den Krankenwagen. Ich blieb an ihrer Seite bis wir im Krankenhaus waren. Dort musste ich mich trennen, da die Ärzte sie untersuchten. Ich blieb im Wartezimmer. Die wohl längste Stunde in meinem ganzen Leben. Meine Hände waren ganz schwitzig und zitterten. Nach dieser besagten Stunde kam ein Arzt zu mir. Ich stand hoffnungsvoll auf und gab somit zu verstehen, dass er sprechen konnte. „Sind sie der Freund von Julez Brown?“ Ich nickte. „Sie hat eine leichte Gehirnerschütterung und eine Platzwunde an der Stirn, die wir unter Kontrolle gebracht haben.“ Ich nickte und hörte ihm zu. Ich wartete nur darauf dass er sagte, dass ich zu ihr könne. „Sie ist noch bewusstlos aber sie können zu ihr.“ Zum Glück, ich lief hastig hinter dem Arzt her und wir kamen in ihrem Zimmer an. Sie lag dort. Der Arzt lies mich alleine und ich setzte mich neben sie auf das Krankenhausbett. Ich nahm ihre Hand und und stützte vor Verzweiflung mein Kopf auf ihrem Bauch. Ich flüsterte ihr Sachen zu die ich ihr eigentlich noch gar nicht sagen wollte „Ich hab mich in dich verliebt, Julez, du musst aufwachen. Ich würde alles für dich tun. Bitte wach auf!“ Ich riss mich zusammen und biss mir auf die Lippe. Nach einer Weile schmerzte sie aber ich hörte nicht auf. Als ich Blut schmeckte, lies ich es. Langsam pochte mein Auge wieder, das würde wohl ein Feilchen geben. Es dämmerte draußen langsam und ich schlief ein. Im Schlaf lies ich ihre Hand nicht los. In der Nacht wachte ich auf, da im Flur ein Notfall reinkam. Ich raffte mich schlaftrunken auf und fühlte Julez Hand. Sie war ganz kalt. Ich nahm sie mit beiden Händen und wärmte sie. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und flüsterte erneut sie solle doch bitte aufwachen, ich habe mich in sie verliebt. Ich sah in ihr Gesicht und merkte wie sie langsam ihre Augen öffnete. „James?“ hauchte sie erschöpft. „Oh Gott, du bist wach. Geht es dir gut?“ antwortete ich ihr schnell. „Ist das Essen angebrannt?“ sagte sie sehr leise mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich lächelte sie an und beugte mich über sie. Sie war so zart und wehrlos, nicht so wie sonst in der Schule oder in der Freizeit. Ich kam näher, bis sich meine Lippen zart auf ihre legten. Ich küsste sie und sie erwiderte ihn schwach, ihre Mundwinkel zogen sich nach oben. Sie lächelte. Der Kuss war nicht sehr lange, aber er fühlte sich lange an. Er war zart und so wundervoll. Als wir uns voneinander lösten lächelte sie und schloss ihre Augen. „Das hatte ich jetzt nicht gedacht. Ich bin müde.“. Mehr sagte sie nicht und schlief ein. Ich legte mich neben sie und keine zwei Minuten und schon war ich eingeschlafen. Am nächsten morgen, gegen sechs Uhr, wachte ich auf. Julez war bereits wach und umklammerte meinen Arm. Als sie bemerkte, dass ich wach war, sagte sie: „Danke James. Danke dass du da warst.“ Ich lächelte und drehte sie in meine Richtung. Sie sah mir in die Augen und erst jetzt merkte ich was für interessanten Augen sie hatte. Sie hatten keine besondere Farbe oder Muster. Sie waren einfach nur besonders. Sie raffte sich auf und saß auf dem Bett. Ich tat es ihr gleich und gab ihr ihre Kleidung. Sie saß im Krankenhauskittel da und hatte nichts außer ihre Unterwäsche drunter. Ich muss mich zusammenreißen um nicht den Kittel aus versehen aufzumachen. Sie merkte es und nahm ihre Kleidung, grinste mich an als ob sie meine Gedanken lesen könnte und zog sich an. Sie versuchte möglichst sich so anzuziehen dass man nichts von ihrer Unterwäsche sah. Danach saß sie sich direkt neben mich und sah zu mir hoch. Eine Krankenschwester kam hinein. „Oh wie ich sehe sind sie schon wach. Na dann hole ich ihre Papiere.“, sie ging zur Tür und kurz bevor sie draußen war drehte sie sich noch einmal um und sagte: „Sie sind wirklich ein süßes Paar.“ Sie lächelte und ging endgültig aus dem Zimmer. Ich errötete. Julez lachte und lehnte sich an meine Schulter. „Ein süßes Paar“, ahmte sie nach und lachte dabei. „Das sind wir doch, oder?“ Lachte ich sie an. Sie wollte antworten doch ich hielt sie ab indem ich sie küsste. Sie formte schon die Worte, doch meine Lippen hielten sie auf. Sie erwiderte meinen Kuss. Wir schauten uns nach dem Kuss wieder an und sie grinste etwas übermüdet. „Deine Grübchen“, sagte sie. „Was ist mit ihnen?“ fragte ich sie und lächelte, sodass meine Grübchen noch mehr zur Geltung kamen. Ich lachte kurz und schaute auf den Boden. Die Krankenschwester kam wieder mit den Papieren rein und wir konnten gehen. Ich hielt ihre Hand auf dem Weg zum Parkplatz als ich bemerkte, dass mein Auto noch bei ihr zu Hause stand. Sie schaute mich an und musste lachen. „Das kann auch nur dir passieren“ , sagte sie und grinste dabei. Oh das ließ ich nicht auf mir sitzen. Ich nahm sie und packte ihre Hände. Ich drehte sie ein paar mal bis ihr schwindelig war und bugsierte sie auf meinen Rücken. Sie lachte laut und ich lief los. Wir waren auf dem Weg zu ihr nach Hause. Das lag ungefähr zehn Minuten von hier entfernt. Auf dem Weg dorthin sang sie laut ein Lied. Ich hatte keine Ahnung, welches, aber sie hörte sich noch ziemlich müde an. „Sing doch mit! Ich liebe deine Stimme!“ Sie liebte meine Stimme? Naja sie war ziemlich tief geworden, seitdem ich aus dem Stimmbruch raus bin. Also schließlich versuchte ich den Text dieses unbekannten Liedes mitzusingen. Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter und lauschte mir zu. Als ich aufhörte, lauschte ICH ihren Atem. Als wir vor ihrer Tür standen lies ich sie herunter und sie schloss die Tür auf. Wir traten ein und sie legte ihre Schlüssel wieder in die Schale. „Ich geh jetzt duschen, wenn du willst kannst du Fernseh schauen oder so...“, sagte sie. „Schon in Ordnung ich geh jetzt auch mal wieder nach Hause.“ erwiderte ich ihr und ich schlang meine Arme um ihre Hüften und küsste sie noch ein letztes Mal bevor ich ging. Diesmal mit mehr Leidenschaft als am Vorabend. Ich hielt sie in den Armen und sie sah mir in die Augen. Sie gab mir noch einen Kuss auf meine Grübchen und dann ging ich. Im Auto schaltete ich mein Radio laut und sang ebenfalls laut mit. Zu Hause schmiss ich mich vor den Herd, denn gestern kam ich ja schließlich nicht zum essen.
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Bermuda Viereck
RomanceEmerald, Julez und Mina machen sich zusammen mit ihren Freunden auf die Suche nach ihrer verschollenen Freundin Hannah, die ohne ihren Abschluss einfach abgehauen war. Werden sie Hannah finden? Findet es selbst heraus!