Kapitel 18
Die Connors gingen erst spät am Abend. Allen Anschein nach hatte es gut funktioniert und sie würden mit Aldric zusammen arbeiten, um somit gegenseitig den Profit zu steigern. Dabei hatten sie beide doch schon genug Geld.
Aldric kam nachdem die Connors gegangen waren zu uns nach oben und beschwerte sich lautstark über seine neuen Geschäftspartner.
„Die sind beide total verzogen!", schimpfte er, während er uns unser Abendessen hoch brachte. „Glauben, sie seien etwas Besseres!" Er knallte die Teller vor uns laut auf den Tisch, dass es mich wunderte, dass sie nicht in ihre Einzelteile zersprangen.
Nun musste er immerhin nicht mehr so tun, als würde ihn die Anwesenheit der Connors erfreuen und er musste nicht mehr nett sein. Was Menschen nicht alles für Geld taten. Als würde es nur das Eine geben, für das es sich zu Leben lohnte.
Allerdings hatten Audra und Aldric im Gegensatz zu vielen anderen noch ein privat Leben, in dem sie nicht dem Geld hinterher rannte, was manch andere taten.
Viele Menschen wurden nur über ihr Geld beurteilt. Ätzend, dass Menschen sich selbst manchmal so diskriminierten und dafür war nicht immer nur das Geld schuld.
„Entschuldigung.", sagte Aldric und kratzte sich am Nacken. „Dass es so lange gedauert hat. Und auch für meinen kleinen Ausbruch vorhin."
„Kein Problem.", sagte Liam und schnappte sich sein mit Steak belegtes Brötchen. Ich tat es ihm gleich.
Aldric seufzte. „Natürlich haben die Connors von ihrer Mutantin gesprochen."
Ich sah von meinem Abendessen auf. „Was haben sie gesagt?", fragte ich, obwohl ich es mir eigentlich schon denken konnte.
Aldric fuhr sich mit der Hand seufzend durch das dichte dunkle Haar. „Was denkst du denn, was sie gesagt haben? Sie haben gesagt, was sie für ein Abschaum sei und sie bereits heute mehrere Strafen erhalten hatte, da sie nicht schnell genug gearbeitet hat."
„Unmenschlich ist so etwas!", sagte nun Audra, die im Türrahmen erschien. Mit verschränkten Armen lehnte sie am Türrahmen.
Ich lachte leise auf. „Was ist schon menschlich?"
Audra schmunzelte. „Da hast du auch wieder recht." Sie wandte sich zum Gehen, blieb dann aber noch mal stehen. „Ach ja, Frey, bevor ich es vergesse, könntest du morgen noch bitte den Müll nach draußen bringen? Der quillt schon wieder über."
„Ja, mach ich.", sagte ich und biss in mein Brötchen.
Audra wirkte erleichtert. „Danke Freya, du bist ein Schatz!" Sie verließ das Zimmer und ich hörte sie die Treppe hinunter gehen.
„Ja, Freya, du bist ein Schatz!", stichelte Liam und warf sich ohne eine Warnung auf mich drauf.
„Liam!", schrie ich, während er mich unter sich begrub.
Aldric lachte. „Ich lass euch dann mal allein. Gute Nacht." Sein Lachen konnte ich selbst noch hören, als er bereits unten war.
„Gibst du auf?", provozierte Liam mich, während er mich als Matratze benutzte. Ich lachte nur. „Nein!" Und ehe er sich versah, hatte ein eisiger Wind ihn von mir herunter geweht.
„Das ist fies.", sagte Liam, während er sich wieder sein Brötchen griff. Ich zuckte grinsend mit den Schultern. „Lieber fies als tot. Glaubst du in einem Kampf würde Ambrosia fair kämpfen?" Ich setzte mich auf sein Bett.
„Nein. Würden sie nicht.", stimmte Liam mir zu und setzte sich neben mich. Wir beide hingen unseren Gedanken nach, bis ich irgendwann in mein eigenem Zimmer verschwand.
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Freya Winter - Mutant
Science FictionMutanten. Genveränderte Menschen. Die neue Zukunft. Weltverbesserung. So sollte es zumindest laut Ambrosia sein, ehe das Experiment nach hinten losging. Sie sind schneller als normale Menschen, stärker und anders. Die perfekten (Nicht-)Menschen. Un...