17. Kapitel

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Ambers Sicht

„Amber das ist mein Cousin Harry. Harry darf ich vorstellen Amber."

Ich stehe unter Schock. Es fühlt sich so an als ob mir der Malibu-Kirsch wieder hochkommt. Ich stolpere aus der tanzenden Menge raus und suche eilend die Toilette auf. Als ich sie betrete muss ich wieder zurückkehren, da ich meine Tasche vergessen habe. Mit zügigen Schritten gehe ich hinaus und stoße mit jemanden zusammen. Ich richte meinen Blick auf die Person, die meine Handtasche in die Höhe hält. Harry. Ich nehme sie entgegen und will wieder zurücklaufen, doch er hindert mich daran, indem er mich am Handgelenk festhält und zu sich zurückzieht. Ich pralle gegen seine straffe Brust.

„Du bist mir eine Erklärung schuldig." knurrt er.

„Ich bin dir überhaupt nichts schuldig und jetzt lass mich los." rufe ich wütend und bin selber über meinen lauten Ton überrascht.

Harry hebt die Brauen und schaut mich intensiv an. Seinen Griff um meine Arme lockert er kein bisschen, stattdessen stellt er mir weiter zornig Fragen.

Woher kennst du Ben? Und warum zur Hölle hattet ihr ein gemeinsames Fotoshooting?"

Einen Augenblick lang höre ich auf mich aus seinen Griffen zu befreien und schaue ihn verwirrt an, doch dann fange ich an zu kapieren was er meint. Das Fotoalbum.

„Was geht denn hier ab?" ertönt es hinter mir.

Prompt lässt mich Harry los. Ich drehe mich um und erblicke Mia.

Ich reagiere nicht auf ihre spöttische Frage und gehe monoton an ihr vorbei. Als ich die Damentoilette erreiche sperre ich mich in eine freie Kabine ein. Ich lasse meine Tasche zu Boden fallen und hämmere dreimal mit meinen Händen gegen die Tür, die ich vor zwei Sekunden verschlossen habe. Mit geschlossenen Augen hole ich tief Luft, doch es bringt nichts, denn meine Tränen überkommen mich. Eine nach der anderen kullert mir die Wangen runter. Eine Hand halte ich mir vor meinen Mund, um jegliches Schluchzen oder anderweitige Geräusche zu vermeiden. Das Letzte was ich jetzt brauche ist irgendein daher gekommenes, fremdes Mädchen welches versuchen will mir zu helfen, indem sie mich in den Arm nimmt um mich zu trösten und dann versucht über das Problem zu reden, welches mich so bedrückt, dass es mich schon zum Weinen bringt. Sie würde mich nicht verstehen. Keiner würde das und keiner tut es. Niemand weiß was ich damals durchmachen musste, um diesen Liebeskummer zu überleben und jetzt kommt es mir so vor als ob mich alles wieder einholen würde, nur diesmal im Doppelpack. Wie zur Hölle kann es sein, dass ich mich damals in Ben verliebt habe und einige Jahre drauf auf seinen Cousin zustoße und ebenfalls anfange solche Art von Gefühlen zu entwickeln, welche ich damals für Ben hatte?

Mir wird schlecht.

Ich muss ganz schnell von hier weg. So gut ich kann versuche ich meine Atemzüge zu kontrollieren um sie in einen regelmäßigen Rhythmus zu verleihen, doch das Zittern beim ausatmen bleibt, aber ich habe keine Nerven mehr und schließe die Kabinentür auf. Ich werfe einen Blick in den großen Toilettenspiegel und fahre mir mit zittrigen Fingern unter meine Augen, um mein Augenmakeup zu korrigieren.

Mit zügigen Schritten verlasse ich das Gebäude und überquere die Straße um mich irgendwie, irgendwo ein wenig zu decken bis ich diesen Ort verlassen kann. Ich zücke mein Handy raus und wähle zitternd ein Taxi.

„Bin in 5 Minuten bei Ihnen."

Ich lege auf und schreibe Mia eine Nachricht, dass ich mir ein Taxi geholt habe und auf dem Weg nach Hause bin.

Als ich zuhause die Haustür aufschließe ist stockdunkel. Ich hatte ganz vergessen dass meine Schwester heute nicht zuhause übernachtet und Dad heute Spätdienst hat. Ohne das Licht anzumachen begebe ich mich direkt hoch in mein Zimmer. Ich lasse mich aufs Bett fallen und spüre in der Zeit mein Handy vibrieren. Mit verweinten Augen erblicke ich Mias Nachricht auf meinem Display.

„Warum? Was ist Passiert?"

Ich überlege kurz ob ich ihr antworten soll, entscheide es aber sein zu lassen. Und dann vibriert es wieder. Harry. Ich öffne seine Nachricht.

„Wo zur Hölle steckst du?!"

Ich lasse seine Nachricht auf gesehen und gehe wieder offline. Daraufhin folgt ein Anruf von ihm den ich abweise. Ich bekomme eine weitere Nachricht von ihm in der steht

„Wage es nicht mich nochmal wegzudrücken."

Ich verdrehe meine Augen und schalte mein Handy aus. Mühsam ziehe ich mich in meine Schlafsachen um und schminke mich ab. Ich liege im Bett und bin kurz davor einzuschlafen, als ich von ein Hämmern an der Haustür höre. Ich schrecke auf doch mir wird gleich klar dass es Harry sein muss. Ich begebe mich nach unten und öffne mit leicht verschwitzten Händen die Haustür.




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