Cry(5)

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Ich saß da. Machte nichts. Aber dafür machten meine Gedanken Parade.

Ich bin allein. Wegen ihn. Hab nichts falsch gemacht. Ok vielleicht eeettwwwaaaasss. Aber im Ernst. Sie wissen ich hasse ihn und es war nur eine Frage der Zeit bis ich ihn angiften würde. Es musste raus. Es herrscht hier doch Meinungsfreiheit oder nicht. 

Ok, ich geb es zu ich hätte ihn nicht so angreifen sollen. Aber der Fakt, dass ich jetzt ohne Freunde bin und Thomas sie alle hat, das macht mich wütend. Was fällt Janina eigentlich ein, mich vor allen anzuschreien wie ein kleines Kind. Und das vor ihm. Wollte sie das extra? Ist das ihre Art mich zu bestrafen?

Aber mich aufzuregen ändert nichts an der Tatsache. 

Mit langsamen Schritten machte ich mich auf zum Esssaal. Es war schon 18:23 Uhr. Um 18 fängt das Abendessen an. Auf dem Weg wurde ich schon schräg angeschaut. '' Was ist?!'' giftete ich die mir unbekannten Personen an und lief zügig weiter. 

Ich wusste warum sie mich anschauten. Meine Auseinandersetzung mit Thomas ging ja viraler als irgendetwas auf der Welt. 

Im Esssaal angekommen, nahm ich ein Tablett und legte mir etwas zu Essen drauf. Mein Blick schweifte durch den Saal und blieb bei meinen Freunden hängen. Ich hoffte zumindest das wir das noch waren. Aber deswegen die Freundschaft aufzulösen war schon etwas zu viel.

Logischerweise saß der Depp mit am Tisch. Aber lieber... entschuldige ich mich bei ihm, auch wenn ich lieber in die Hölle und zurück laufen würde, als wenn ich alleine wie ein Außenseiter sitze. Ich hab mich nämlich immer alleine gefühlt und erst als ich hierher kam fühlte ich mich willkommen und akzeptiert. Ich will mich nicht wieder einsam und verlassen fühlen.

Mit sicheren Schritten ging ich auf den Tisch zu. Das noch lachende Tisch verstummte als ich davor stand. 

'' Äh hey'' sagte ich. Ich hatte kein Plan was ich sagen sollte. Auch wenn sie meine engsten Freunde seit Jahren waren, kamen sie mir in diesen Augenblick so fremd vor. Als ob ich die Neue wäre. '' Was willst du? Dein Maul wieder aufreißen? Wenn ja, verpiss dich.'' sagte Janina harsch.

Janina und ich redeten früher immer so unfreundlich. Aber das natürlich nur aus Spaß. Doch dieses mal traf es mich. 

Ich merkte das andere Tische ruhig wurden und das Geschehen beobachteten. Toll. Wieder werde ich angestarrt.

'' Kann ich mit dir reden? Allein?'' fragte ich Janina und sah sie flehend an. Was ist in ihr gefahren? Sie weiß doch das ich es hasse im Mittelpunkt zu stehen. Und ich wollte Janina mitteilen das ich mich bei ihm entschuldigen will. 

'' Traust du dich jetzt nicht mehr allein zu reden?'' fragte sich und manche fingen an zu lachen. '' Das ist doch albern. Kommst du jetzt oder nicht?'' fragte ich mit den Nerven am Ende. Darauf hab ich echt kein Bock. '' Von dir lass ich mich erst recht nicht kommandieren.'' sagte sie schnippisch und bekam ein triumphierendes Lächeln als manche anfingen zu schmunzeln. Ich sah zu Thomas der auf sein Teller sah. Er hatte ein leichtes Grinsen. Ach, ihm gefällt das also. Jaja ist klar. Ich hab doch gewusst wie er tickt. Janina hat mein Blick gemerkt, denn sie sagte '' Fang bloß nicht an. Lass ihn in Ruhe. Er ist immerhin eine bessere Gesellschaft als du.'' Das saß. Mal wieder. Die anderen Schüler die es mitverfolgten, so gut wie jeder, feuerten an oder jubelten. Manche schreiten ' Bitch-fight'. Verwirrt sah er hoch und schaute mich an. Sein Blick verriet weder Trauer, Wut, Mitleid oder das er diese ganze Chose amüsant findet.

Ok, das reicht. '' Dann nicht'' sagte ich pissig und knallte das Tablett auf den Tisch. Ich ging mit schnellen Schritten davon. Ich hörte manche etwas sagen wie '' Das hat sie verdient'' oder '' Schlampe'' oder sowas wie '' Endlich ist sie weg''.

Mit jeden Schritt wurde der Kloß im Hals größer und die Tränen stauten sich und warteten nur darauf, freien Lauf zu bekommen. Als ich die Tür öffnete um raus zu gehen und ich hörte wie sie sich hinter mir schloss, rollten schon die ersten Tränen meine Wangen runter. Ohne jegliche Mühe.

Draußen war es schon kühler geworden und dunkel. Ich sah auf die Uhr. 19:01 Uhr. Mit grummelnden Magen rannte ich in mein Zimmer und flog förmlich in mein Bett. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf.

Nach ungefähr einer Stunde ging ich ins Bad um mich Bett fertig zu machen. Mein Blick fiel sofort auf den Spiegel. Ich sah aus wie ein Monster. Ich bin auch einer. Was wundere ich mich noch. Meine Mascara war total verschmiert und mein Lippenstift ebenso. Meine Haare zerzaust. 

Nach einem langen Bad, ging es mir etwas besser. Als ich raus ging, waren die anderen zum Glück noch nicht da. Ich zog mein Pyjama an und legte mich ins Bett. Normalerweise lasse ich mich nicht so klein kriegen aber ich weiß auch nicht wieso ich so schwach bin. 

Ich war noch geschockt wie sie mit mir geredet hat. Janinas Blick war so voller Hass und wie die anderen, also meine Freunde, manchmal gelacht haben und nur da gesessen sind. Keiner hat mir geholfen. Ich war... allein.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ich tat so als ob ich schlafen würde.

Gleichmäßige Atmung und bloß nicht mit den Lidern zucken. 

'' Schläft die böse Königin schon?'' rief Alice und kam näher. Ich hörte zumindest wie ihre Schritte lauter wurden. Ich fokussierte mich nicht aufzufliegen aber das Alice da mitmacht, traf mich auch.

'' Ich dachte sie würde heulen'' sagte jemand anderes. Alina. '' Nein. Sie hat ein Herz aus Eis. Sie kennt sowas wie Gefühle nicht'' sagte Janinas Stimme. '' Sie hat nicht mal ein Herz'' lachte Alice wieder und die drei stimmten mit ein. 

Auf einmal kam jemand anderes rein und schloss die Tür. '' Wo warst du? Du hast das Beste verpasst.'' fragte Alina Felicity. '' Dylan O'Brien war hier?'' fragte sie.

Ganz mein Mädchen.

'' Neiin. Janina hat Xenia richtig runter gemacht beim Abendessen. Das hättest du sehen müssen!'' lobte Alina.

'' Ahja. Und was war jetzt das Beste? Und ihr wisst schon das sie da liegt.'' sagte Felicity und klang nicht sonderlich begeistert. Es herrschte Stille. Irgendjemand kramte etwas in der Tasche. '' Na. Ach egal. Sie pennt eh schon. '' versuchte Alice zu erklären aber beließ es. '' Ich finds nicht lustig.'' sagte Feli und legte sich anscheinend hin. Zumindest legte sich irgendjemand hin. 

'' Gute Nacht leuds.'' sagte Alina. '' Yo'' meinte Janina. 

Das Licht wurde ausgeschaltet und ich atmete unbemerkbar und erleichtert aus. 

Mitten in der Nacht wachte ich auf und schreckte hoch. Bestimmt nur ein Albtraum. Ich ging ins Bad und hätte schreien können. 

Meine Haare! Sie waren mir bis zum Bauchnabel und jetzt nur noch schulterlang!! Diese Biester!

Ich wollte eigentlich nicht einschlafen, weil ich sowas befürchtet habe. 

Leise schlich ich wieder ins Zimmer und checkte die Lage. Sie schliefen. Ich weiß nicht wann sie das getan haben, aber ich konnte Umrisse einer Schereerkennen, die auf dem Tisch lag. Leise ging ich auf mein Bett zu und sah meine früheren Haare. Sie wollten anscheinend dass ich so aufwache und um meine Reaktion mitzubekommen. Ich nahm meine Tasche, stopfte da Sachen rein die ich brauche und verschwand von hier.

 Ich werde hier nicht mehr schlafen.


Famous-Love ( Thomas Brodie-Sangster)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt