''ICH war das NICHT!''(7)

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Auf den Weg dorthin bekam ich immer wieder schiefe Blicke und ab und zu Wörter auf den Kopf geworfen.

'' Wohin gehen wir?'' fragte er in die Stille hinein und sah mich von der Seite an. '' Zum Stall.'' sagte ich knapp und sah nach vorne.

Es war soo komisch mit ihm zu sein. Müsste er nicht wütend auf mich sein? Mich hassen? Verabscheuen? Meiden?

Aber er besteht darauf das wir ein Projekt machen, das nicht gerade unwichtig ist.

Oder er will es mr unter die Nase reiben. Dass er will, dass ich mich schlecht fühle.

Das hat er immerhin erreicht, wenn das sein Ziel war. Dieser Junge war mir ein Rätsel.

Im Stall angekommen, pflanzten wir uns hin.

Sofort musste ich an heute Nacht denken und unterdrückte den entstehenden Kloß im Hals. Ich lehnte mich gegen ein Heuhaufen und er legte sich seitlich hin.

Schweigen.

Ich spielte mit einer kleinen Blume die neben meinen Füßen wuchs. Ich sah ihn an und merkte, dass er abwesend war. 

Ich merkte, das ich starrte und lenkte mein Blick nach untern zu meinen Händen. Wie lang soll das jetzt noch so gehen?

Auf einmal kam mir ein Gedanke auf.

Ich Depp muss mich noch entschuldigen! Oh man!

Normalerweise bin ich immer die, die sich zu oft entschuldigt! Sicherlich muss er jetzt denken, dass ich undankbar und rücksichtslos bin. Aber seit wann stört es mich, was er von mir denken könnte?

Mir ist es eigentlich egal was andere von mir denken.

'' An was denkst du?'' unterbrach er die Stille. Ich sah zu ihm und merkte seinen intensiven Blick auf mir.

Ich räusperte mich und überlegte was ich sagen sollte.

'' Und bitte die Wahrheit.'' lächelte er mich an.

Hat er gemerkt das ich lügen wollte? '' Woher-?'' fragte ich und er beantwortete sofort mit '' Daran das du gezögert hast. Also. Was beschäftigt dich?''

Sein ernst?

Ich werde von meinen besten Freunden und allgemein vom Internat gemobbt.

Ist er wirklich so dumm?

'' Also-'' fing ich an und sah auf meine Hände, die nun mit einem kleinen Strohhaufen spielten.

'' Ich wollte-'' Ich schluckte. 

Man! Xenia reiß dich zusammen! Seit wann bist du so schüchtern?!

'' Jaa?'' sagte er und ich schaute ich kurz mit einen Dein-ernst?-Lass-mich-ausreden-Blick an.

Er schmunzelte leicht und fing ebenfalls an mit einem Heuhaufen zu spielen.

'' Das was ich gesagt habe. Tut mir leid.'' nuschelte ich raus.

'' Tut dir was?'' wiederholte Thomas gespielt schwer-hörig und hielt mir sein Ohr hin.

Ich warf mein Heuhaufen nach ihm und wir fingen an zu lachen.

'' Ist schon gut.'' sagte er dann als wir uns beruhigt hatten. Ich wollte gerade etwas sagen, als eine Durchsage kam. 

'' Xenia bitte zu mir kommen. Xenia.''

Thomas sah mich mit einer gerunzelten Stirn an und fragte mich '' Hast du irgendwas angestellt?'' '' Nicht das ich wüsste.'' erwiderte ich und stand auf.

Ich klopfte meine Hose sauber und spürte seinen Blicke auf mir.

'' Gaff nicht.'' mahnte ich ihn an und ich merkte wie er weg sah und rot wurde.

Wir liefen raus und gingen zum Direktorat.

-

Draußen wartete schon Direktor Lake. Er sah nicht gut gelaunt aus und als er mich sah, verfinsterte sich sein Blick.

Oh nein.

'' Xenia!'' fuhr er mich an und öffnete mir die Tür, dass ich rein gehen kann.

Ich horchte und ging rein. 

Was erwartet mich jetzt?

'' Setzten.'' sagte er kalt und er setzte sich ebenfalls auf sein Drehstuhl.

'' Ja?'' fragte ich mit zittriger Stimme. In diesem Moment fühlte ich mich klein und hilflos.

'' Ich kenne dich lange und gut genug. Ich weiß wie deine Art ist aber als ich erfuhr was du getan hast! Was hast du dir dabei gedacht?! '' fuhr er mich wieder an.

'' A-aber ich-'' '' Nichts!!'' brüllte er. Ich zuckte zusammen und kam den Tränen mal wieder nahe.

'' Auch wenn ihr euch nicht zurzeit versteht. Es rechtfertigt diese Tat nicht!'' schrie er weiter rum.

'' Was habe ich denn getan!!?'' rief ich diesmal und hielt mir sofort meine Hand vor dem Mund. '' Tschuldigung.'' nuschelte ich mit weit geöffneten Augen.

'' Xenia. Mach nicht eine auf Unschuldig. Nur dir hat Janina dieses Geheimnis anvertraut.'' redete er weiter.

Die Räder in meinem Kopf drehten und ich wusste dann wovon er sprach.

Als ihr Opa verstorben ist, hat er ihr ein Abschiedsgeschenk gemacht: eine Kette.

Diese Kette ist ein Vermögen wert.

'' Und ich soll was gemacht haben?'' fragte ich und richtete mich auf.

'' Geklaut. Versteigert. Verkauft.''

Meine Kinnlade klappte runter.

'' NIEMALS! ICH war das NICHT'' rief ich und schaute ihn entsetzt an. 

So ein Unmensch war ich nicht! Ich wusste WIE SEHR ihr Opa ihr bedeutet hatte. Und dass ich ihre Kette- Nein!!

'' Aber ich hab seit Tagen nicht mehr mit ihr gesprochen!'' verteidigte ich mich.

'' Du hast das Geld auf ihr Bett gelegt und ein Brief hinterlassen. Deine Schrift.'' Mr Lake überreichte mir ein Brief was ich las:

Hoffe du kannst was besseres damit anfangen!

XOXO Xenia.


Ok das sah meiner Schrift verdammt ähnlich.

'' Ich war das aber nicht!'' flehte ich schon. '' Tut mir leid. Aber alle Indizien sprechen für dich.''

Ich seufzte und ließ mich in den Stuhl zurück fallen.

'' Und was blüht mir jetzt?'' fragte ich kraftlos und mit den Nerven am Ende.

'' Nachsitzen und verschiedene Strafarbeiten.'' sagte er und machte eine Handbewegung die mir signalisierte, dass ich gehen durfte.

Ich legte den Brief zurück und ging raus.

-

'' Wie wars?'' fragte mich Thomas. '' Du hast gewartet?'' fragte ich überrascht und musste mir ein Lächeln unterdrücken.

Nett von ihm.

'' Eine Frage mit einer Frage beantworten. Clever Xenia.'' lachte er und wir liefen langsam weiter.

'' Ach nichts. Ich-'' ich atmete erschöpft aus und wollte nur noch eins : Singen.

'' Wie wärs wir reden nachher weiter, ok? Ich brauch etwas Zeit für mich.'' erklärte ich ihn und sah auf den Boden.

'' Klar doch. Ruh dich aus.'' sagte er und legte seine Hand auf meine Schulter. Er zwinkerte mir noch zu und verschwand in der nächsten Ecke.

Fange ich ihn an zu mögen?

Famous-Love ( Thomas Brodie-Sangster)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt