Alexandrit

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag Kyungsoo's Kopf auf meinem Kissen und unsere Nasenspitzen berührten sich. Schlagartig wurde mir heiß und mein Herz begann mir in den Ohren zu dröhnen. Kyungsoos friedliches Gesicht zuckte und seine Augen flatterten langsam auf. Es war eines der schönsten Dinge, die ich jemals gesehen hatte. Das sanfte Sonnenlicht auf seinem Gesicht, die langen Schatten die seine Wimpern warfen, das erste Lächeln an diesem Morgen, das seine Lippen spannte als er mich ansah.

„Hey", flüsterte er und rollte dann zur Seite, bevor ich etwas sagen konnte. Er richtete sich auf und fuhr mit den Fingern durch seine Haare um sie zu glätten. „Wir sind eingeschlafen."

„Ja, scheint so."

Kyungsoo blickte mich flüchtig über seine Schulter an, bevor er sich wieder abwandte und aufstand. „Ich gehe duschen."

Ich kam mir so dämlich vor, als ich nickte, obwohl er mich nicht ansah. Als er den Raum verließ seufzte ich und fiel zurück in die Kissen. Wieso musste er auch schon so früh am Morgen so...gut aussehen?

Ich dachte an sein Liebesgeständnis und presste das Gesicht ins Kissen. Ich hatte mir nie ausgemalt...ich hatte mir nie darüber Gedanken gemacht, wie es wäre mit Kyungsoo...und doch, ich hatte mir immer vorgestellt, dass wir einfach auf ewig Zusammensein würden. Es gab niemanden in meinem Leben, den ich eher an meiner Seite haben wollte, als...

Ich stöhnte und schlug mit den Fäusten auf die Matratze ein. „Kim Jongin du verfluchter Idiot. Wieso bist du nur so dämlich?!" Und das nach allem, was ich Kyungsoo angetan hatte. Die fiesen Dinge, die ich zu ihm gesagt hatte, bevor er an die Seongon gekommen war und meine Ignoranz ihm gegenüber, wenn wir uns in der Schule befanden. Ganz zu schweigen von der Sache mit seinem Vater und...Alles war so verflucht problematisch und ich war ein Idiot und Kyungsoo schien mich trotz allem zu...lieben und was zur Hölle empfand ich eigentlich?

„Jongin", ich schreckte hoch, als Kyungsoo den Kopf ins Zimmer steckte. „Du liegst ja immer noch im Bett. Deine Eltern fahren gleich und sie wollen sich verabschieden."

„Oh, mh, klar. Ich komme gleich herunter."

Ich hatte vergessen, dass sie wieder wegfuhren und das bedeutete das Kyungsoo und ich alleine wären. Heute, an einem Tag an dem die Schule geschlossen war. Großartig.

Ich verabschiedete mich etwas Wortkarg an der Tür und mein Vater zerzauste mir liebevoll das Haar. „Mach keinen Unsinn, okay?"

„Ihr seid nur ein paar Tage weg", murmelte ich und strich meine Haare glatt. „Wir kommen zurecht."

Meine Mutter lachte und küsste erst Kyungsoos Haarschopf und dann meine Stirn. „Esst ordentlich, in Ordnung?" Sie seufzte. „Vielleicht sollten wir tatsächlich einen Koch einstellen."

„Wir kommen zurecht", wiederholte und bedeutete ihnen mit einer Handbewegung, dass sie das Haus verlassen sollten. Kyungsoo versicherte ebenfalls, dass sie in Ordnung wären.

„Die Kinder sind so großgeworden", murmelte meine Mutter in einem plötzlichen Anflug an Melancholie und schritt dann zur Türe heraus, die mein Vater für sie geöffnet hatte.

„Bis bald!"

Ich seufzte als sie gegangen waren und Kyungsoo lächelte. „Frühstück?", richtete er an mich und ich nickte langsam.

Kyungsoo schien erstaunlich gutgelaunt. Hieß das er war nicht mehr böse auf mich?

Kyungsoo schlug ein paar Eier in die Pfanne, während ich Toast in den Toaster steckte. Jetzt da meine Eltern nicht da waren, würden wir das traditionell, gesunde, Frühstück wohl ausfallen lassen.

DiamantenstaubWo Geschichten leben. Entdecke jetzt