Rubin

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Kyungsoo und ich saßen gerade auf der weißen Wohnzimmercouch als es durch das Haus klingelte. Das war wohl das Zeichen dafür, dass mein Dad angekommen war, um uns abzuholen.

Als wir das Haus jedoch verließen und durch das geschlossene Tor spähten, runzelte ich die Stirn. Da war niemand.

 „War das ein Klingelstreich?"

 Kyungsoo zuckte neben mir die Achseln. „Vielleicht nur-..."

 Wir beide zuckten zusammen als jemand laut Kyungsoos Namen rief und mit großen Augen beobachtete ich wie mein Vater aus einem unbekannten Wagen ausstieg. Der Wagen hatte ein paar Meter von dem Tor entfern geparkt und war mir nicht bekannt weswegen ich mir nicht weiter dabei gedacht hatte. Offensichtlich ein Fehler.

 Dad stieg von der Fahrerseite aus und lehnte sich an den schwarzen Audi der im Schein der Straßenlaterne glänzte. „Was ist das?", fragte ich nach mehrfachem Blinzeln.

 „Ein Auto", stellte mein Vater fest und sah mich etwas besorgt an.

 „Nein. Was macht es hier? Wem hast du's geklaut?"

 Dad schnaubte. „Das mein ungeheuer frecher Sohn, ist ein schwarzer Audi und er gehört mir, seit heute um genau zu sein.

 „Ach deshalb wolltest du uns abholen?"

 Während Dad sich noch über mich beschwerte, steckte ich den Schlüssel ins Schlüsselloch um das Tor aufschwingen zu lassen, um den Wagen noch etwas genauer zu inspizieren. Nebenbei hörte ich Kyungsoo und Dad sich grüßen und ein paar wenige Worte über das Haus austauschen. Kurz darauf versanken Kyungsoo und ich auf dem Rücksitz in weichem Leder. Dad wollte uns natürlich alle Vorzüge des Autos zeigen, also machte er uns sogleich die Sitzheizung und die Massage an. Auch das Soundsystem konnte sich hören lassen und der Motor schnurrte ja ohnehin wie eine zufriedene Katze.

 „Übrigens gibt es Fernsehen und WLAN für die Kinder", grinste er mit demonstrativem Blick in den Rückspiegel.

 „Ha ha", sagte ich trocken. „Gibt es auch eine Trennwand, zwischen VIP's und Chauffeur?"

 „Nein, aber man kann das Dach öffnen."

 Ich blinzelte verwundert. „Auch gut."

 Wir machten eine große Runde, fuhren von den belebten Straßen Seouls fort und auf eine Schnellstraße. Für eine Weile spürten wir nichts anderes als das sanfte Vibrieren des Motors, während Dad und ich uns unterhielten. Kyungsoo blieb die gesamte Fahrt über stumm.

 Etwa vierzig Minuten später, hielt Dad vor Kyungsoos Hochhaus und er bedankte sich mit einer kurzen Verbeugung und winkte uns hinterher, als wir die Straße hinunterfuhren.

 „Und? Wie hat dir das Haus gefallen?"

 „Ist das dein ernst?"

 Er lächelte leicht und nickte dann.

 „Können wir uns das überhaupt leisten?"

 „Glaub mir Jongin ich war auch überrascht, als der Makler den wir auf Haussuche ausgesandt haben uns plötzlich gerade in dieses Viertel gebracht hat. Und als er fertig mit dem Rundgang war, habe ich schrecklich geschwitzt und schon befürchtet er hätte nicht ganz verstanden, wonach wir suchten, doch als er mir dann den Preis genannt hat – und glaub mir ich hatte kurz einen Schock – wurde mir kurz darauf klar, dass wir das Haus noch nicht einmal in Raten abbezahlen müssten, weil wir das Geld haben, weil es sich täglich verdoppelt. Jongin wir haben so viel Geld das ich keine Ahnung habe, wohin ich alles reinstecken soll!"

DiamantenstaubWo Geschichten leben. Entdecke jetzt