,,Mist, Mist, Mist, MIST!!!!!" ,zischte ich als ich meine Verfolger wahrnahm. Sie brüllten und stürmten wie wilde Tiere auf mich zu. Sofort setzte ich zum Sprint an. Ich rannte eine lange Marktstraße entlang, schnappte mir gelegentlich einige Äpfel oder Bananen, die ich meinen Verfolgern entgegen warf und bog öfters scharf ab, in der Hoffnung, sie abhängen zu können. Ich wusste nicht, wie lange ich nun rannte und auch nicht, wieso mir niemand half. Stattdessen beschimpften mich die Verkäufer und Passanten. Sahen sie denn nicht die wilden Tiere, dir mich jagten? Ich nahm eine schmale Seitengasse. Vielleicht würde sie mich in eine weniger volle Straße führen. Falsch gedacht, eine Sackgasse.
langsam schöpfte ich Panik, ich hatte Angst vor den Dingern und auch ein bisschen vor mir selbst. dann sah ich hinauf. der Drahtzaun war etwa drei meter hoch. Ich könnte doch...springen? War ich nun vollständig von allen guten Geistern verlassen? Springen?! Mannomann. Ich war schon immer etwas verpeilt aber so?
Doch da war irgendetwas, das mir sagte, dass ich es wenigstens versuchen sollte. Also tat ich es. Ich nahm noch einmal tief Luft, nahm Anlauf und tat alle Kraft in meine Beine. Vor Schreck musste ich feststellen, dass sie mich nur so förmlich hochkatapultierten. Was zur....?
Unbeschadet landete ich wieder auf meinen Füßen und rutschte noch einige Meter den Boden entlang.
Mein Herz hämmerte wie verrückt aber müde war ich nicht. Eher im Gegenteil. Ich fühlte mich, als hätte ich ein paar Dosen RedBull getrunken und dann noch als Nachtisch drei Dosen Monster Energy. Was war nur los mit mir?
Das hungrige Knurren eines Löwen holte mich wieder aus meinem Innemoment. Sofort schreckte ich hoch. Oh Gott, oh Gott!! Wo kommt der plötzlich her? Ich hatte es für einen Moment in Betracht bezogen, zu versuchen auf den Löwen einzureden und ihn vielleicht auf die vegane Seite zu locken aber da sprang er mich auch schon an. Das letzte, was ich registrierte, war sein weit aufgerissenes Maul, das sich meinem Gesicht näherte...
Und dann wachte ich auf.
,,Aila, Aila, AILA!"
Und plop, weg war meine Schlafblase. Widerwillig öffnete ich die Augen und setzte mich auf. ,,Was ist?",brummte ich. Konnte ich noch nicht einmal in Ruhe schlafen? ,,Der Unterricht ist vorbei. Du solltest aufstehen, wenn du nicht eingesperrt werden willst.",sagte Nana spitz.Ich sah mich um. Tatsächlich war der Klassenraum abgesehen von meiner besten Freundin und mir leer und die Sonne ging bereits unter.
,,Mensch, Aila. Du solltet echt aufhören in der Schule zu schlafen und stattdessen besser aufpassen. Sonst bleibst du noch sitzen..." und schon redete sie und redete. Nanas Moralpredigten bewusst ausblendend packte ich meine Tasche und schlenderte an ihr vorbei.
,.HEY! IGNORIER MICH NICHT!",rief sie und hastete mir hinterher. Ich fuhr mir durch meine blonde Mähne und gähnte. ,,Du kannst meckern so viel du willst, Nana, aber das bringt nichts. Mir ist es nicht wert, mich anzustrengen für nichts und wieder nichts. Dumm und Dümmer werden mich sowieso dazu zwingen, ihre Tankstelle zu übernehmen. Also, was solls?"
Wir gingen den langen Flur entlang, nahmen die Treppen bis in das Erdgeschoss (wobei Nana die Treppen eher hinunter stürzte, um mit mir mithalten zu können) und traten hinaus ins Freie. Ein leichter Frühlingswind hatte sich aufgetan und verbreitete den lieblichen Duft meiner Lieblingsjahreszeit, der mich immer zu an die Farben Rosa und Grün erinnerte.
Das Wetter war einfach perfekt und ich fühlte mich (besonders, wenn man die Tatsache, dass endlich Schulschluss war in den Vordergrund rückte) einfach klasse. Wäre da nicht Nanas nervige Stimme, die den wunderschönen Moment wie einen Spiegel zerbrechen ließ.
,,Trotzdem spricht nichts gegen einen guten Abschluss. Und deine Väter können dich zu nichts zwingen. Es liegt bei dir, wie du dein Leben gestalten willst. Außerdem, hab ich dir schon von meinen Plänen für die Zukunft erzählt?" ,,Ja. Etwa eine Million mal." ,,Dann werde ich dir es nun zum eine Million und ersten Mal erzählen...."
Und so erzählte sie mir zum eine Million und ersten Mal, dass sie bereits Ideen für ein eigenes Social Media hat und vor hat, diese auch durchzusetzen. Falls das nicht klappen sollte, will sie später einmal Profihackerin für die japanische Regierung werden. Mann, hatte die einen an der klatsche.
Ich hörte ihr kaum zu. Besonders nicht, als wir an der Yakaziwa Mori vorbei kamen. Nur von weitem war es einem Passanten möglich, einen Blick über die hohe Mauer zu erhaschen. Dieses Internat war nur was für sehr schlaue oder sehr reiche Leute und jeder, der dort seinen Abschluss gemacht hatte, war heute entweder reich, berühmt oder mächtig.
Also für mich, die Tochter eines schwulen Ehepaares (was, denke ich, nichts damit zu tun hat) unterdurchschnittliche Schülerin ( was schon etwas damit zu tun hat) und zukünftige Besitzerin einer Tankstelle (was verdammt noch mal echt viel damit zu tun hat), eine ganz andere Welt.
,,Sag mal, Aila, hörst du mir überhaupt zu?" ,,Nein" ,,Wieso nicht?" ,,Weil du echt nervig bist." Sie schnaubte beleidigt. ,,Weißt du, wenn du dir ein Beispiel an mir nehmen würdest, würdest du alles nicht so pessimistisch sehen und dir mal bei irgendetwas Mühe geben. So kann das mit dir doch nicht weitergehen."
Ich blieb stehen. ,,Du hörst dich an wie meine Mutter." ,,Du hast gar keine Mutter.",sagte sie unbeeindruckt. Ich zuckte mit den Schultern und wollte an ihr vorbei gehen. ,,Biologisch gesehen schon. Außerdem habe ich einen mütterlichen Vater und einen väterlichen. Obwohl ich manchmal keine Ahnung habe, wer wer ist." Ich grinste sie breit an und sie verdrehte die Augen.
Plötzlich ertönte ein Brüllen, wie dies eines gefährlichen Tieres. Nana und ich zuckten erschrocken zusammen und sahen in die Richtung aus der das Geräusch kam. Hinter der Mauer.
Ich erschrak, als ein Junge von der 3, 5 Meter hohen Mauer sprang. (Einfach so!!) Er rollte sich ab und stellte sich wieder auf, als wäre er bei den olympischen Winterspielen.
Und Winter war sogar ziemlich passen, weil wenn ich ihn hätte mit einem Wort beschreiben sollen dann weiss. Weisse Schuhe, weisse Uniform, weiße ...Hasenohren? Moment mal. Da stimmt doch etwas nicht. Ich blinzelte und weg waren sie. Stattdessen fing sein weisses Haar an, das Licht zu reflektieren. Aber ich war mir sicher, was ich gesehen hatte...Oder?
Der Kerl stöhnte auf und fiel wieder auf die Knie, als hätte er schreckliche Schmerzen oder so. Die Flüssigkeit, die von seiner Seite tropfte und seine schöne weiße Uniform rot färbte, verstärkte meine Vermutung nur noch mehr und langsam erwachte ich aus meiner Schockstarre.
,,Hey",sagte ich vorsichtig und machte einen Schritt auf ihn zu, ,,Bist du Okay? Brauchst du einen Krankenwagen?" Er sah auf, als würde er uns erst jetzt bemerken.
Ohne mir zu antworten sah er noch einmal hinauf zur Mauer. Wieder ertönte dieses Gebrüll, nur konnte ich dieses Mal so etwas wie Wörter herausfiltern. ,,Er ist über die Mauer! HINTERHER!!" Was zur Hölle war das? Ein Tier? Ein Mensch? Etwas dazwischen? Mmh, ganz bestimmt. Ich schaue definitiv zu viel Science fiction.
Der Typ sah wieder mich an und ich konnte nicht anders als zurück zu starren. Plötzlich stand er auf, als wäre er nicht schwerverletzt oder so. Dann kam er auf mich zu und ließ meinen Blick dabei nicht los. Ich war wie erstarrt und hypnotisiert.
Er blieb genau vor mir stehen und sah auf mich hinab. Mein Herz hämmerte wie wild. Der Junge schien älter zu sein, als ich. Vielleicht 17 oder 18. Er erinnerte mich irgendwie an Schnee. Wunderschön, faszinierend, stark und doch so leicht zu brechen.
Als ich in seine blauen Augen sah war es, als würde alles andere um uns herum verschwinden. Seltsam.
Langsam bückte er sich zu mir herunter. Unsere Nasen berührten sich fast, als er an und inne hielt. ,,Hoffentlich bist du nicht nachtragend.",flüsterte er. Ehe ich etwas erwidern konnte, küsste er mich.
Haaaaaallooooooooo,
Ja, ich hab ne neue Story angefangen und ja, ich arbeite noch am Cover und ja, ich werde 100% viel an dieser Geschichte arbeiten, was nicht heisst, dass ich alle anderen vernachlässigen werde. Und ja, ich liebe cuts.Sayoonara eure Titan_hearts
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Renn, Häschen, Renn
Viễn tưởngIn der Wildnis heißt es fressen oder gefressen werden. Für die 16 jährige Aila heißt es zu ihrem riesen Pech jedoch ,,Wegrennen oder gefressen werden". Seit dem sie durch einen Zufall zum weissen Häschen der Yakaziwa Mori (auch YzM) wird, geht für s...