Startsignal (2)

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Ich zog mir schnell die verschwitzten Sportsachen  aus und warf diese in den Waschekorb neben den Bänken. Mein Blick fiel auf den Spiegel, in der eine 1,70 großes Mädchen in Unterwäsche stand und mich anstarrte. Sie sah mir sehr ähnlich, aber irgendwie auch nicht. Ich nahm mir Zeit, um zu gucken, was sich noch alles an mir verändert hatte.

Wie bereits erwähnt hatten meine eigentlich goldenen Löckchen, die mir über die Schulter fielen, einen deutlich blasseren Ton angenommen. Jedoch gefiel mir die neue Farbe ungemein, da sie mich nicht mehr so sonnenschein-mäßig wirken ließ. Und ich war alles andere als ein Sonnenschein.

Mit den restlichen Veränderungen war ich auch zufrieden. Meine Wimpern waren plötzlich viel dichter, dunkler und länger als vor zwei Tagen und ließen meine Augen größer erscheinen. Auch die hatten einen anderen Ton angenommen. Nun wirkten sie nicht mehr so mattbraun, wie bei den meisten anderen Menschen, sondern wirkten intensiver und aufregender. Ich konnte nicht sagen, wieso aber es war so. Ansonsten hatte sich an meinem Gesicht nichts verändert, abgesehen von...ihr wisst schon.

An meinem Körper schien sich auf dem ersten Blick auch nicht viel verändert zu haben. Meine Haut erschien mir reiner als sonst und die eine kleine Narbe an meinem rechten Knie, die ich mir als Kind geholt hatte, war weg. Das fand ich auch nicht gerade schlecht. Langsam drehte ich mich um. Rücken, Okey. Schulterblätter, Okey. Unterweite, war ich schon immer so schmal?  Ich dachte nach. Ja, ja das war ich. Mein Blick glitt weiter nach unten. Arsch, O-  Ich hielt inne.

Ein kleines fluffiges weisses Wattebällchen ragte aus meinem Allerwertesten. Ich blinzelte perplex. WTF. Vorsichtig tastete ich das Ding ab in der Hoffnung, es sei nur angeklebt. Aber nein. Ich hatte doch tatsächlich einen Schwanz bekommen aber irgendwie überraschte mich das nicht. Eher im Gegenteil, ich hatte sogar damit gerechnet. Ich meine, Ich war ein Hase. Fehlte nur noch, dass ich einen plötzlichen heisshunger auf Karotten bekam.

Ich stubste es leicht an. Ja, ich hatte ein Gefühl darin, es war Teil meines Körpers geworden. Was würde wohl passieren, wenn ich dara zog? Mein Blick fiel auf die Uhr. Ich hatte drei Minuten vertrödelt und in zehn Minuten ist der Unterricht vorbei. Ich zog mir schnell die Uniform an, wobei ich beim Rock eher Vorsicht bewahrte. Nicht, dass ich mir noch wehtat.

Ich verließ den Platzt und war gerade dabei, zum Hauptgebäude zu gehen, als mir etwas auffiel. Ich wollte mich vor meinen Mitschülern verstecken, weil sie mich sonst fressen würden, aber wie sah so ein Blutrausch eigentlich aus? Mist! Woher sollte ich denn wissen, vor wem ich mich in Acht nehmen soll, wenn ich keine Ahnung hatte, was darauf hinwies, dass er oder sie gefährlich ist?

Ich stellte mir den Blutrausch wie eine Art Tollwut vor. Also dass ich urplötzlich von einem Mitschüler angegriffen werde, er total neben der Spur und besessen von mir ist und jeglichen menschlichen Verstand verliert. Kann ja sein...

Das zweite Problem, das mich plagte, war, dass ich neu war. Abgesehen von den wenigen Gängen, die Chita mir gezeigt hatte, kannte ich mich hier gar nicht aus und wusste auch nicht, wo ich hätte hingehen können, ohne meinem Tod direkt in die Arme zu laufen.

Ich blieb mitten auf dem Hof stehen und plötzlich wurde mir heiss und kalt gleichzeitig.

Tod.... Tod!! Ich sprach hier tatsächlich über meinen möglichen Tod! Alles kam mir so surreal vor. Ich würde nicht sterben, redete ich mir selbst ein. Ich lebte schließlich in einer Zivilisation. Und warum solltten Menschen andere Menschen befallen? Selbst mit Tiergeist, es waren noch Menschen. Sie würden mich doch nicht wirklich fressen oder? Das wäre doch absurd. Ich sollte wirklich nicht alles glauben, was aus Chitas Mund kam. Aber es kam auch aus Takas Mund....und aus Naomis. Himmel, ich war wirklich gearscht!

Plötzlich hörte ich etwas. Ein Rascheln. Wie komisch das auch klingen mag, wie von selbst bauten sich meine Löffel stocksteif auf. Mein linkes Ohr wendete sich in die Richtung, aus der das Geräusch kam und als es ein zweites mal ertönte, zuckte es. Da war jemand...oder etwas.

Ich hörte Schritte. Zwei Füße, nein, vier. Jemand ging auf allen Vieren auf mich zu. Ich sah mich um und mein Herz pulsierte stärker, als  ich niemanden sehen konnte. Vor mir stand das große Hauptgebäude, etwa 100 Meter von mir entfernt. Weit hinter mir, sehr weit hinter mir, war die Mauer. Und links und rechts befanden sich ebenfall zwei kleinere Gebäude, nur waren diese hinter einer Menge Kirchbäumen versteckt.

Ich wusste, irgendwo war jemand. Er oder es beobachtete mich, als wäre es mir auf der Lauer. Noch schlugen die Glocken in mir leise. Vorsichtig machte ich einige Schritte vorwärts. Dann ertönte das Geräusch aufs Neue. Dieses Mal aber deutlich näher. Ich fuhr herum doch da war schon wieder keiner. Es wurde immer unruhiger und überall um mich herum war dieses Rascheln. Zuerst war es neben mir, dann hinter mir und dann auf der anderen Seite. Ich wurde panisch und konnte mich keinen Milimeter mehr rühren.

Dann wurde es wieder still. Das einzige, was noch zu hören war, war das Pochen meines eigenen Herzens. Noch nicht einmal zu atmen wagte ich. Wie erstarrt blieb ich so stehen. Ich befürchtete, dass es bald wieder los gehen und ich sterben würde. Eine Minute verging, ich ich atmete wieder leise ein und aus. Eine weitere Minute verging und ich entspannte mich langsam wieder etwas, jedoch nicht ohne alles genau im Auge zu haben.

Nach drei Minuten fing ich an, mich zu fragen, was überhaupt los mit mir war. Ich wurde paranoid und drehte langsam durch. Ich wendete mich wieder dem Hauptgebäude zu und beschloss im Sekreteriat nachzufragen, wo sich meine Zimmer befand, mich für den restlichen Tag dorthin verziehen und vielleicht bis zum Abendessen durchschlafen.

Ich wendete mich wieder dem Hauptgebäude zu und nahm meine vorherige Rute ein. Wieder blieb ich stehen. Was danach geschah. ging so schnell, dass ich mich kaum an jedes Detail erinnere. Die Alarmglocken schrien mich nur so förmlich an, ich solle verschwinden, doch als ich mich bewegen wollte, war es schon zu spät.

Hinter mir ertönte ein Gebrüll und als ich mich umzudrehen versuchte, verspürte ich ein heftiges Brennen in meinem Rücken und wurde bereits mit voller Wucht durch die Luft geworfen. Mein Körper schliff  über den steinernen und kiesigen Boden und ich landete ein paar Meter abseits. Mit Aufstehen war nichts mehr. Mein ganzer Körper schmerzte, ich konnte nicht mal mehr klar denken. Dazu war mein Gehirn noch viel zu sehr damit beschäftigt, zu begreifen, was soeben passiert war.

Wieder ertönte das Gebrüll. Markterschütternd. Es erinnerte mich fast exakt an dem, was ich gehört hatte, als ich Tobias über dem Weg gelaufen war. Doch es war es nicht. Mühevoll versuchte ich meinen Kopf zu wenden, sodass ich nicht nur in den Himmel starrte, was auf dem Rücken liegend und mit Schmerzen nicht gerade einfach war. Was ich erblickte, nahm mir regelrecht den Atem.

Ein Tiger.

Hallöschen meine Sklaven,

egal wie man es drehen und wenden mag, ein häschen bleibt ein häschen und was wäre ein Häschen ohne Bommel am Arsch? Weiss nicht, fragt das meinem Hasenonzie. Das Ding nervt zwar einbisschen aber hey! So fühlte ich mich wenigstens wie ein waschechter Hase! Daher werde ich dieses Kapitel meinem lieblingonzie widmen, auf das er mich immer warm und fluffig hält und mich das gefühl gibt, ein Kanikkel zu sein. Übrigens, bald kriege ich meinen Einhornonzie*-*

Ihr kennt ja den spruch

Bleib wie du bist, es sei denn du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!!

Und ich habe keine Ahnung warum ich euch das jetzt erzähle.... wie dem auch sei

                    Sayoonara, eure Titan_hearts


Renn, Häschen, RennWo Geschichten leben. Entdecke jetzt