Müsli. Ich hasste Müsli. Das wars wohl mit meinem Tag. Auch Chita stocherte wie eine Scheintote in ihrer Schüssel rum. Jedoch zweifelte ich daran, dass es am Essen lag. Ihr Blick schweifte immer wieder zum Platz neben ihr und sie schien neben sich zu stehen.
,,Alles Okay?" Sie sah mich an. Undefiniert. Dann breitete sich eom Grinsen über ihr Gesicht, das jedoch nicht ihre Augen erreichte. ,,Hast du dich schon entschieden?"
Und wieso wechselst du jetzt das Thema?
Am Morgen, kurz nachdem ich wie erwartet von ihr geweckt worden war, hatte sie mich völlig unerwartet und aus heiterem Himmel gefragt, ob ich ihrem Theaterclub beitreten würde.
,,Ja. Sorry aber Theater ist nicht so mein Ding." Sie verzog das Gesicht. ,,Versuch es wenigstens. Ich kann dir versichern, es ist klasse. Am Anfang war ich auch unsicher aber jetzt kann ich nicht mehr ohne." Ich lächelte sie entschuldigend an. ,,Eher nicht. Nein."
,,Gut.",sagte sie und misshandelte weiterhin ihr Müsli. ,,Du solltest nur wissen, das Torban ein genialer Schauspieler war und-" ,,Ach weisst du was? Ich bin dabei. Setz mich auf die Liste." Chitas Lächeln in diesem Moment hätte halb Tokyo mit Strom versorgen können. ,,Sehr schön."
,,Mädels." Taka ließ sich auf den Platz neben Chita fallen und streckte sich unbehofen zu seiner Schüssel. So unbeholfen und halbherzig, dass ich sie etwas verrücken musste damit er überhaupt rankam. Und noch mehr, weil er offensichtlich keine Energie mehr hatte, um sie an sich ran zu ziehen. Ich wunderte mich, dass er überhaupt noch Energie zum Laufen hatte.
Wortlos und sehr langsam löffelte er seine Schüssel aus, hielt immer wenn er den Löffel im Mund hatte inne, schob ihn dann genau so langsam wieder heraus und kaute bedächtig.
Fassungslos schüttelte ich den Kopf und widmete mich wieder meinem Essen. 4 Tage. Dann komme ich hier raus. Nur noch vier Tage....
Japanisch war nicht wirklich mein Fach. Genau so wenig wie Chemie, Biologie und Physik. Ich hasste Physik so sehr. Am liebsten hätte ich dieses Fach auf einen weit entfernten Planeten neben Darth Waders Todesstern geschossen und diesen dann in die Luft gejagt. (Hassssssss)
Geschichte war aber schon eher meins. Der Lehrer war ein junger Mann, der nur so von Motovation strotzte. Im ernst jetzt. Das ist schon fast wieder demotivierend gewesen. Aber nur fast.
Stattdessen ließ ich mich von ihm anstecken und konnte einfach nicht anders, als ihm interessiert zuzuhören. Obwohl er eigentlich nichts anderes tat als von Dingen zu reden, über die ich größtenteils schon bescheid wusste.
Die Geschichte vom Kami der Tiere, der seinen Schrein am höchsten Punkt des Fujiberges haben soll, wurde mir damals immer von Uwe-tou erzählt. Sie wurde vom Lehrer zwar nur nebenbei erwähnt, aber ich nahm mir vor, mehr drüber zu lernen. Ich kannte nur die Gute-nacht-Version der Geschichte, an dem am ende alle Tiere ihre wahre Gestalt zurückerlangen und alle leben in Frieden weiter. Ich sah mich zum fünften Mal an diesem Tag um. Nope. Offensichtlich stimmte etwas mit der Mainstory nicht.
Der Geschichtslehrer lief während er redeter immer drei Schritte vor, vier Schritte zurück, drei vor und dann wieder zwei zurück, ohne, dass das besonders Aufmerksamkeit auf sich zog. (Ja. Ich hab drauf geachtet) Hinter sich schlängelte ich kein schwanz oder der gleichen. Vielleicht war er ja normal.
Ne. Doch nicht. Ich sah seine schwarzen rundlichen Ohren aber konnte sie keinem Tier zuordnen. Dann drehte er sich einmal kurz um, und da war was schwarzes, kurzes (HALT. Das klang falsch), das wegen seiner schwarzen hose fast nicht zu erkennen war. Ein Panda? Aber nein. Als wenn diese süßen weichen Lebewesen zu den Raubtieren zählen? Ich musste mich dringend darüber informieren.
DU LIEST GERADE
Renn, Häschen, Renn
FantasyIn der Wildnis heißt es fressen oder gefressen werden. Für die 16 jährige Aila heißt es zu ihrem riesen Pech jedoch ,,Wegrennen oder gefressen werden". Seit dem sie durch einen Zufall zum weissen Häschen der Yakaziwa Mori (auch YzM) wird, geht für s...