Kapitel 13- Vorwürfe und Versöhnung Teil 2

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Sams POV:

Leise schlich ich zu Gens Zimmer und klopfte ganz leise in der Hoffnung, dass sie vielleicht schlafen würde. Natürlich war das Glück wider nicht auf meiner Seite und Gens Stimme war zu hören, dass ich reinkommen durfte. Mich beschlich irgendwie das Gefühl dass sie nur darauf gewartet hatte, dass ich vorbei kam. Ich schob die Gedanken beiseite und trat ein, schloss die Tür wieder leise hinter mir und sah zu ihr.Irendetwas sagte mir, dass das keine gute Idee war... Hätte ch doch bloß auf dieses Gefühl gehört...

„Habe ich dich geweckt?"

„Nein, nein ich habe noch etwas gelesen, also keine Sorge. Was gibts denn Sam?", fragte sie mich und lächelte offen, was aussah wie das Lächeln, welches sie hatte, als sie letzte Woche flirtete. Wieder enttäuschte ich sie, als ich nicht darauf einging.

„Oh okay. Ich hoffe, ich störe nicht. Naja, ich würde dich gerne um einen Rat bitten. Es klingt wirklich dumm und ich komme mir vor wie 12, aber ich brauche eine neutrale Meinung. Hast du kurz Zeit?", ich machte wirklich ein viel zu großes Drama aus dieser ganzen Geschichte. Sonst war ich nicht so, ich schwöre es!

„Ich habe doch gesagt, du kannst gerne zu mir kommen. Also komm und setzt dich zu mir. Bleib nicht so wie angewurzelt dort stehen.", sie machte Platz auf dem Bett und klopfte auf den freien Platz neben sich. Ich seufzte, aber dachte mir nichts dabei, weshalb ich mich auf den Platz neben sie setzte.

„Aber wirklich nur reden, ja? Nichts anderes. Und bitte lache nicht, es hört sich total bescheuert an."

„Ich werde nicht lachen, Sam. Ich werde auch nicht urteilen, bevor ich nicht weiß worum es geht oder was deine Beweggründe sind. Dann fang mal an.", sie sah mich geduldig und interessiert an.

„Okay... Es geht wider um Gabe und ja ich weiß ich nerve, aber du hast vorhin gesagt ich liebe ihn nur, weil ich ihm dankbar bin. Jetzt bin ich verunsichert, weil ich diese Gefühle erst richtig bemerkt habe, als er tot war. Als er dann wider vor unserer Tür stand, sind die Gefühle nur so explodiert. Es ist total kindisch, ich weiß. Aber Gabe wäre der erste Mann und ich weiß einfach nicht, wie man das bei Männern macht."

„Oh mhh... Vielleicht kann es sein, dass du nur für diesen einen Mann etwas empfindest. Oder ich recht hatte, keine Ahnung. Aber du kannst- wie hat es sich mit mir angefühlt? Anders? Besser?", ich merkte deutlich, dass es Gen nicht schmeckte, mir mit Gabe zu helfen, obwohl Gabe doch ihr Konkurrent war. Aber ich rechnete es ihr hoch an, dass sie trotzdem versuchte mir zu helfen und ihre eigenen Gefühle vorerst zurück stellte.

„Das kann sein. Ich habe noch nie vorher etwas für einen Mann empfunden, aber es gibt viele die erst später herausfinden, dass sie schwul oder bi sind.", bei Gens Frage schluckte ich, aber ich sah ihr trotzdem in die Augen: „Auf jeden Fall anders. Ich kann allerdings sagen, dass ich nichts gefühlt habe. Entschuldige. Ich mag dich, aber ich denke es geht nicht auf eine Beziehung heraus. Wenn ich bei Gabe bin dann fühle ich mich... keine Ahnung wie damals mit Jess. Ich fühle mich wohl in seiner Gegenwart und normalerweise bringt er mich mit jedem Scheiß zum Lachen, auch wenn es nur ein lässiger, dummer Witz ist. Oder der größte Mist überhaupt. Ich würde so viel für ihn tun. Wäre er nicht schneller gewesen, hätte ich mich für ihn sogar von Medusa versteinert lassen. Wenn ich ihn sehe, wird automatisch alles im Raum dunkler nur er scheint als einziger heller, wie der Nordpolarstern unter anderen Sternen. Kitschig ich weiß.", ich sah wider weg und fühlte, wie mich ein Teil meines Gehirns mental dafür zusammenschlug, dass ich solche kitschigen Worte in den Mund nahm.

„Oh also etwas ganz Besonderes mh? Also wenn du dir ganz sicher bist, ist das natürlich klar, aber du warst ja unsicher und da gibt es nur eine Methode um das herauszufinden.", sie rutschte an mich heran und ich wich automatisch zurück, was sie allerdings gar nicht störte: „Keine Sorge, ich will nur, dass du dir ganz sicher bist, Sam. Also konzentriere dich ganz genau darauf, wie sich das anfühlt.", dann nahm sie mein Gesicht in die Hände, drückte mich leicht nach hinten.

Archangels are no Weeping AngelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt