Ausgekotzte Hundekacke

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„Dieses Schuljahr, das habe ich ja bereits erwähnt, werdet ihr nicht nur etwas über die Vergangenheit der Kitsunen lernen, sondern ihr werdet auch in die Thematik der Schwarzfüchse eingeführt werden. Ich denke, was die Schwarzfüchse sind, weiß jeder", meinte sie und ich bemerkte ihren kleinen Seitenblick zu Ellie und mir. Also wusste sie wohl von dem Ereignis vor kurzem. Ellie neben mir hatte sich beim Thema Schwarzfüchse total versteift und starrte ziemlich gestört die Lehrerin an. „Ellie", flüsterte ich und stupste sie sanft an. Ihr Blick wanderte zu mir. Sie sah aus, als hätte sie Angst, als würde sie sich gleich in ihre weiße Hose machen. Nicht der beste Zeitpunkt. „Ey", zischte ich und schlug ihr leicht gegen den Arm. Sie löste sich aus der Starre, doch der Gesichtsausdruck verschwand nicht. Was war mit ihr los? „Beherrsch dich, weshalb auch immer du so Angst hast", meinte ich und sie nickte. „Ich habe keine Angst", antwortete sie dann und ich lachte auf. „Das sah gerade ganz anders aus", murmelte ich, dann drehte ich mich wieder nach vorne. „Ich weiß, jeder möchte vieles wissen, was diese Spezies unserer Art angeht, aber erst einmal möchte ich doch nach etwas mehr auf unsere Vergangenheit eingehen, um letztendlich auf dieses Thema zurückzukommen", erzählte sie und ich seufzte auf. Toll, war doch alles bloß ausgekotzte Hundekacke. Was war daran schon spannend? Das einzig wichtige waren momentan diese ungläubigen Idioten, denn sie versuchten alles zu vernichten und dann erzählten die gute Frau etwas von irgendwelchen adligen Kitsunen, die ihre Frau umgebracht hatten. Gelangweilt sah ich aus dem Fenster und stockte, als ich draußen Samuel und Arthur entdeckte, die wohl gerade mit ihrer Klasse trainierten. Interessiert musterte ich die Situation genauer und lachte leise auf, als Arthur einem anderen Eisfuchs fast die Füße einfror. Eisfüchse benutzten meistens gefrorenes Wasser, es war einfach besser zum Kämpfen und das verstand ich ziemlich gut. Es war komisch, den Rest der Stunde konnte ich meine Augen nicht von den Beiden auf dem Hof nehmen. Hoffentlich mutierte ich nicht zu einem ihrer hirnamputierten Fangirls.

„Alles klar?", fragte mich Bonnie und ich sah sie nachdenklich an. „Nein, ich frage mich gerade, wann ich mein Gehirn verloren habe", antwortete ich und grinste, als sie bloß den Kopf schüttelte. „Was hast du denn wieder angestellt?", meinte sie. „Nichts. Noch nicht. Ich bin gerade aber dabei", seufzte ich und sie lachte. „Das ist ja was ganz neues" Ich warf ihr nur einen ärgerlichen Blick zu, fing aber kurz darauf auch an zu lachen. Es verging einige Zeit, in der sie mich einfach nur anstarrte. Sie erwartete wohl, dass ich ihr erzählte, um was es ging. Doch gerade als sie etwas sagen wollte, gongte es zur Pause und wir verließen den Englischunterricht. Sie warf mir einen Blick zu, der etwas aussagte, wie, dass wir noch darüber reden würde. Wenn sie unbedingt wollte. „Haben wir heute Mittagsunterricht?" Die Anderen verneinten und Unbehagen machte sich in mir breit. „Du siehst aus, als würde dir das nicht passen", lachte Ellie und ich stimmte ein. „Samuel will mit mir trainieren. Ehrlich gesagt wäre mir gerade alles andere lieber, als mit dem King einen Nachmittag voller Hitze zu erleben", brummelte ich und Ellie schüttelte es nur noch mehr. „Ist doch gut, dann kannst du ihm näherkommen", meinte Amelia und sah mich nachdenklich an. Da war es schon wieder, diese komische Mimik, die mich fast schon nervös werden ließ. „Die Sache dabei ist bloß, dass ich ihm nicht näherkommen will", murmelte ich und seufzte. Die anderen Mädels hatten ja keine Ahnung, dass er nur mit mir trainierte, um herauszufinden, was mein Geheimnis war und ehrlich gesagt, ich würde lieber mit einem Anderen trainieren, als mit diesem Holzkopf. „Du wirst es schon überleben" Höchstwahrscheinlich, ja.

„Chloe, komm, wenn du gerichtet bist, zu meinem Zimmer. Dann gehen wir gemeinsam zur Halle", meinte Samuel über ein paar Tische hinweg zu mir und ich warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. Musste er das gleich der gesamten hyperneugierigen Schule erzählen? Wirklich, schon wieder beäugten mich meine anderen heißgeliebten Mitschüler neugierig. „Es reicht dann mal", murrte ich und die, die mich gehört hatten, drehten sich sofort in eine andere Richtung. Ging anscheinend ja doch anders. Nachdem ich allen vernichtende Blick zugeworfen hatte und ich nicht mehr das Gefühl hatte die Lachnummer des weltberühmtesten Zirkusses zu sein, nickte ich Samuel kurz zu und widmete mich wieder meinem Essen. Meine Freundinnen amüsierte die Situation wohl sehr, denn sie hörten einfach nicht auf zu kichern. „Leute", knurrte ich genervt und sie hörten immerhin auf mit den komischen Lauten.

In meinem Zimmer angekommen, klappte ich meinen Koffer auf, der noch immer relativ unberührt neben der Tür stand, und suchte mir meine Trainingsklamotten raus. Ein rotes Top und eine kurze graue Sporthose. Ich musterte meine Figur und stellte zufrieden fest, dass ich mir noch kein Fett angefressen hatte. Bonnie, die auf dem Sofa lag und las, sagte ich noch kurz tschüss und verließ anschließend die Wohngemeinschaft.

Der Weg zu seinem Zimmer kam mir wie eine Ewigkeit vor, in der ich wie in Trance durch die Gänge wanderte. Was war, wenn ich es nicht unter Kontrolle hatte? Wenn ich mich nicht zurückhalten konnte? Er würde es bemerken und mich wahrscheinlich sofort verurteilen. Das durfte nicht passieren. Entschlossen klopfte ich an der Tür zu seiner Wohngemeinschaft und wartete darauf, dass er herauskommen würde. „Los geht's", meinte Samuel fröhlich und zog die Tür hinter sich zu. 


Another Chapter

*c u guys*

BrandheissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt