Wir spielten noch viel zu viele Runden und vor allem aber viel zu lang. Es war schon spät nach Mitternacht und mittlerweile war uns allen anzumerken, dass wir hundemüde waren. "Nehmt mir es nicht übel aber wenn ich nicht gleich schlafen gehe wird es morgen früh Tote geben" scherzte ich und gähnte passend dazu. Auch die anderen stimmten ein und ich hatte das Gefühl sie waren sogar froh darüber das ich die Initiative ergriff und uns alle erlöste. Ich trottete nach oben als ich im Gästezimmer meine Jogginghose anzog. Es klopfte leise an der Tür und ich bat herein. Anders als erwartet stand nicht Greta sondern Marco vor mir. Lässig angelehnt am Türrahmen. "Habt ihr alles oder braucht ihr noch irgendwas?" Er sah mich fragend an und ich guckte mich etwas überrascht um, als würde mir so irgendwas einfallen. "Wir haben alles. Danke" lächelte ich dann schwach. "Okay." Seine Stimme wurde leiser und er leckte sich über seine Unterlippe, wobei ich nicht deuten konnte ob er es aus Nervosität oder Unbehagen tat. "Und falls doch, ich bin nebenan" zwinkerte er und machte Anstalten zu verschwinden. Doch ich wollte nicht das er gehen würde. Ich wollte das er blieb. Wer weiß wann ich ihn wiedersehen würde und so lange würde ich die Ungewissheit nicht aushalten. "Wo sind Greta und Marcel?" fragte ich und Marco drehte sich noch ein mal um. "Die räumen unten nur kurz das Chaos auf also kommen gleich denke ich hoch." Ich nickte bloß, nur war das leider nicht ganz die Antwort die ich hören wollte. Marco verließ das Zimmer und ich stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Entschlossen aber trotzdem völlig unsicher ging ich ihm nach kurzer Pause hinterher. Mein Kopf war leer und ich wusste nicht wieso aber meine Beine trugen mich vor sein Zimmer und meine Hand klopfte quasi von allein. In dem Moment wo ich geklopft habe wurde lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Marco öffnete die Tür und sah mich ehrlich überrascht an. Er hatte sich gerade ein neues Shirt angezogen und ich bereute es, nicht eine halbe Minute schneller gewesen zu sein. "Ich.." fing ich selbstbewusst an doch hörte genauso schnell wieder auf. Ja was wollte ich eigentlich? Ich sah in erwartungsvolle grün-braune Augen und biss mir leicht auf die Unterlippe. "Was war das vorhin?" Ich legte die Karten auf den Tisch und spielte ehrlich. Was anderes blieb mir aber auch nicht übrig da mir nichts besseres einfiel. Marco kam einen Schritt näher und schloss die Tür hinter mir. "Was?" schmunzelte er und noch einmal kam er einen Schritt auf mich zu. Ich lehnte jetzt mit meinem Rücken an der Tür und fixierte seine Augen. "Das?" fragte er dann flüsternd und seine Lippen waren meinen so nah das ich schwören konnte sie schon zu spüren. Es war dieser Moment vor dem Kuss der fast noch intensiver war als alles was folgen würde. Mein Atem ging schnell und ich schielte auf seine Lippe die meine leicht streifte. Mir wurde überall heiß und seine Hand die jetzt auf meiner linken Hüfte ruhte löste die Spannung kein bisschen. "Ja. Das" entgegnete ich sanft aber schwach und er biss sich auf die Unterlippe, die er durch sein Lächeln aber wieder los ließ. "Ich glaube..." fing er an und seine Augen trafen dabei meine - "Ich glaube das war der missglückte Versuch dich zu küssen." Ich musste grinsen, aber ließ meine Augen nicht von seinen ab. "Vielleicht solltest du dich von dem Misserfolg nicht ausbremsen lassen." Ich spielte das Spiel mit und konnte die Spannung zwischen uns fast nicht mehr ertragen. Am liebsten hätte ich meine Lippen auf seine gepresst und hätte damit endlich mein bebendes und schreiendes Unterleib zum schweigen gebracht. "Meinst du?" fragte er erneut und ich begriff nicht wie er das aushielt. Ich nickte bloß und schloss meine Augen um mich auf meinen Bauch zu konzentrieren der zu explodieren drohte. Schließlich war ich es, die meine Hand hastig in seinen Nacken legte und die letzten Zentimeter die zum Kuss gefehlt haben überbrückte, sodass seine Lippen endlich auf meinen lagen. Sie waren weich und zärtlich und er fing an mich leidenschaftlich zu küssen. In mir löste sich alles und würde er mich nicht halten wäre ich auf der Stelle zusammengesackt. Seine rechte Hand legte er sanft auf meine Wange und er wurde dominanter, als er seine Zunge mit ins Spiel brachte. Er wusste ganz genau was er hier tat. Wir standen so dicht aneinander zwischen uns hätte kein Blatt Papier gepasst. Ich wusste nicht was ich denken oder fühlen sollte ich wusste nur das ich mehr hier von wollte. Marcos Hand wanderte etwas nach oben und ich spürte seine kühlen Fingerkuppen unter meinem Shirt, welche leicht meinen Bauch strichen. Seine Lippen machten keine Anstalt sich von meinen wieder zu lösen und so wanderte meine eine Hand an seinen unteren Rücken und bestärkte das Gefühl in dem ich ihn leicht an mich drückte.
Wir lösten uns erst, als wir Stimmen hinter uns wahrnahmen und ich wieder daran erinnert wurde, dass wir nicht allein waren. Schwer atmend wich ich einen Schritt von Marco und fasste mir unbewusst an meine Unterlippe. Ich sah Marco an und auch sein Blick fixierte mich. "Ich.." fing ich an und wollte etwas sagen doch meine Stimme versagte und auch mein Gehirn setzte komplett aus. Im selben Moment wurde die Türklinke runtergedrückt und die Tür öffnete sich nur einen Spalt, da ich immer noch leicht dagegen lehnte. Automatisch ging ich einen Schritt nach vorne und auch Marco vergrößerte den Abstand jetzt weiter zwischen uns als Marcel vor uns stand. "Oh" räusperte er sich und war sich sichtlich unsicher was er denken sollte oder besser was er dachte was hier passiert war. "Greta ist schon drüben" sagte er stumpf und wechselte immer wieder den Augenkontakt zwischen Marco und mir. Ich nickte und wünschte den beiden eine gute Nacht als ich schnell aus dem Zimmer verschwand und die Tür hinter mir zu zog. Ohne darüber nachzudenken hockte ich mich davor und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Es war das was ich wollte aber war es auch das was passieren sollte oder durfte? Ich sah meine zittrigen Hände und zwang mich dazu wieder aufzustehen und in das Gästezimmer zu gehen.
MARCO
"Hab ich was verpasst?" fragte Marcel mich sichtlich verwirrt und sah mich gespannt an. Ich fuhr mir aufgebracht durch meine Haare als ich mich auf mein Bett setzte und mir die Szene noch einmal durch den Kopf gingen ließ. Ich hätte nicht anders gekonnt. Lea war in jedem Punkt anziehen für mich und ich mochte sie. Aber ich wusste das das alles nur noch komplizierter machen würde, vor allem weil ich sie nicht lesen konnte. Mochte sie mich oder mochte sie die Situation? Vor zwei Wochen hatte sie noch wegen ihrem Ex-Freund geweint kann sie dann jetzt soweit sein sich auf wen neues einzulassen? "Marco?" hakte mein bester Kumpel nochmal nach und setze sich neben mich wobei ich merkte das er sich mehr als unwohl vorkam. Ich seufzte als Antwort, sah ihn an und er schien zu verstehen. "Greta denkt sie mag dich" zwinkerte er mir zu und zuckte mit den Schultern. Ich verdrehte die Augen. "Ihr redet also schon über uns bevor wir es tun?" lachte ich und Marcel nickte grinsend während er sich eine Jogger anzog. "Sagen wir Greta redet und ich denk mir meinen Teil." Ich nickte als Antwort doch Marcel schien immer noch ein wenig verwirrt. "Läuft da denn auch was?" fragte er mich und ich verstand seine Neugier. "Seit eben gerade könnte man das denk ich so nennen."
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Shape of You
FanfictionAls Lea und Greta einen Abend in Dortmund sind lernen sie nicht nur das Nachtleben sondern auch die Profifußballer des BVB's und Marcel kennen. Als sich zwischen Greta und Marcel etwas anbahnt bleibt auch Lea im Kontakt zu den Jungs und es entwickel...