Ich beobachtete die wilden Drachen und wie Kotz und Würg sich an eine Zipperdame ranmachten. Grinsend stieß ich Raffnuss an. ,,Kotz und Würg haben jemanden gefunden." Dabei zeigte ich auf die gelb-orangene Zipperdame.
Raffnuss kicherte. ,,Aber sie sollten wissen, dass wir Thorstons uns nicht so oft verlieben."
,,Ich hoffe, sie werden ihr Glück finden. Diese Zipperlady sieht wunderschön aus." Ich wischte mir eine Träne aus dem Gesicht. ,,Sie werden eine Familie gründen, aber Dame und Lady werden von einem gemeinen Drachenjäger geschnappt und gefoltert, bis sie ihre Bohnen ausspucken." Theaterdralisch ging ich auf den Boden.
,,Leute, ernsthaft?" Hicks schaute von oben auf mich runter.
,,He! Zieh mich da nicht mir rein!" Eingeschnappt drehte sich Raff um und ging weg. Hicks hingegen schaute mich weiterhin an. ,,Wir müssen los, Taff."
Ich nickte, stand auf, stieg hinter Hicks auf Ohnezahn und warf noch einen letzten Blick auf Dame und Lady, die sich soeben Fische mit ihren Verehrern teilten. Ohnezahn folgte meinem Blick und lachte. Dann hob er ab und steuerte die dunkle Insel an. ,,Hicks, dumme Frage, aber werden dir Berserker uns nicht sehen können?"
,,Daran habe ich gedacht. Deswegen fliegen wir auch in der Nacht. Wie du weißt, können sich Nachtschatten perfekt in der Nacht tarnen."
,,Ehm, ja, naja wie du weißt, weiß ich nichts. Außer, dass ich eine Zwillingsschwester und einen Drachen hab."
Hicks seufzte. ,,Das...das ist mir klar. Weißt du wenigstens, was du machen musst?"
Ich kratzte mich am Hinterkopf. ,,Ehm, ne."
Vor mir raufte sich Hicks die Haare. ,,Du musst doch einfach nur herausfinden, wo Linda, Fischbein und Fleischklops sind!" Ohnezahn landete in einem Wald auf einer Lichtung. Bevor er mich runter ließ, scannte Ohnezahn mit einem aufmerksamen Blick und Hicks hielt mich kurz fest. ,,Pass auf dich auf, Taff."
,,Wo geht's nochmal lang?", fragte ich geradewegs heraus, nachdem ich von Ohnezahns Rücken gesprungen bin, und sah, wie Hicks sich die Hare raufte, also hob ich die Hand. ,,Entspann dich Hicks, ich weiß, wo lang es geht." Ich ging in die eine Richtung und dann in die andere. ,,Oder auch nicht?" Rau lachend trottete ich in Richtung Dorf und winkte Hicks noch einmal zu.
,,Ich bleibe hier, falls du mich brauchst." Seine Stimme verlor sich in der Dunkelheit. Ich hingegen trottete den Pfad entlang und erreichte kurze Zeit später das Dorf. ,,Hallo meine Freunde!" Grüßend hob ich die Hand.
Jemand schubste mich unsanft. ,,Wer bist du und was willst du?"
,,Ehm, hallo?! Ich bin Baffnuss der Berserker. Und ich wohne hier."
,,Baffnuss? Nicht wahr."
,,Wo warst du?!"
,,Erzähl uns ein paar Witze!"
Abwehrend hob ich meine Hände. ,,Würde ich zu gerne, aber ich bin müde und wollte zu aller erst in mein Haus. Nach einem Abenteuer bin ich immer so müde."
,,Was denn für ein Abenteuer?"
Die Berserker umringten mich und ließen mich nicht gehen, weshalb ich mich auf einen Stein setzte und für Ruhe sorgte. ,,Ich bin einem gefährlichen Drachenreiter gefolgt. Er war schlau, aber ihm fehlte ein Bein. Ich verfolgte ihn bis in eine tiefe, finstere, gefährliche, gruselige, furchteinflößende Höhle."
,,Bist du umgekehrt?"
,,Niemals! Ein Berserker kennt keine Angst! Ich bog um die letzte Ecke, da stand er mit einem flammenden Schwert und einem Nachtschatten. Ich zog meine Axt und schlug ihm das Feuerdings aus der Hand, der Nachtschatten feuerte seine Plasmablitze auf mich, aber ich wich aus. Als er seinen letzten Blitz abschoss, sprang ich auf seinen Rücken und ritt ihn aus der Höhle hinaus. Der Einbeinige folgte mir und gab seinem Drachen Anweisungen, bis wir aus der Höhle raus waren und hoch in die Luft stiegen. Dabei schüttelte mich der Drache ab und ich landete im tiefen, weiten, gefährlichen, ruhigen, trügerischen Ozean. Ich sah wie der Nachtschatten mit dem Jungen wegflog und schwamm ihnen hinterher. Unterwegs wurde ich von einem Glutkessel gejagt und übers gesamte Meer gescheucht, aber ich, Baffnuss der Berserker, zeigte dem Drachen, wer das Sagen hatte und briet ihm eine rüber. Dann plötzlich schnappte etwas nach mir und zog mich nach oben. Ich erkannte den Nachtschatten und den Einbeinigen. Sie setzten mich auf einer einsamen Insel ab und quälten und folterten mich, bis ich mich befreien konnte und ihnen entwischen konnte." Ich machte eine quälend lange Pause. ,,Aber seid euch gewiss, meine Brüder des Kampfes, er wird seine rechtmäßige Strafe bekommen und die Rache wird süß." Dabei grinste ich und dachte an Hicks Blick, wenn er erfährt, was ich hier mir ausgedacht habe, eh, ich meinte wirklich erlebt habe. Die Berserker jubelten und gratulierten mir, aber der Berserker, der mich ja so, Gänsefüßchen unten, nett, Gänsefüßchen oben, begrüßt hatte, überstimmte alle. ,,Das ist doch alles nur Geblöff. Beweise, dass du den Nachtschatten wirklich gesehen hast!"
Ich kramte in meinen Taschen bis ich etwas kaltes spürte. Ich holte es raus und hielt es triumphierend in die Luft. Bitte lass es das sein, was ich denke, dass es ist. Und tatsächlich jubelten alle Berserker.
,,Eine Nachtschattenschuppe! Unglaublich!"
Danke Loki! Ich wischte mir voller Erleichterung den Schweiß aus dem Gesicht, stand auf und verschwand in der Menge der Berserker, die meinen Namen riefen und laut jubelten. Unbemerkt huschte ich in den naheliegenden Wald und verschnaufte erstmal. Ich glaube, Hicks wollte nicht, dass ich so ein Risiko einging, aber er sollte wissen, dass ich mich nochmal da reintrauen würde. Einfach wegen diesem Nervenkitzel. Ein Thorston liebt die Gefahr und das Chaos und so wird das auch bleiben. Mama wäre zufrieden mit mir, wenn sie das hätte sehen können. Und erst recht Loki, dem verdanke ich auch schließlich mein übernatürliches lokiische Glück. Zufrieden über meine Arbeit und das, was ich erreicht hatte, bemerkte ich den Berserker in den Büschen nicht, der mich beobachtete, und lehnte mich an einen Baum. Kurze Zeit später war ich auch schon eingenickt und träumte von einem Yak in einem Ameisenhaufen.
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I won't let you go
FanfictionRotzbacke ist Hals über Kopf in ein fremdes Mädchen verliebt, dass in Berk auftaucht, doch plötzlich wird sie entführt. Die Drachenreiter begeben sich auf den Weg, sie zu retten. Unterwegs stoßen sie auf viele Gefahren, trotzdem erreichen sie die In...