"Man, du siehst richtig fertig aus", hörte ich Mike sagen, als ich das Büro betrat. Ich gähnte ausgiebig und schleppte mich zu meinem Schreibtisch. "Was ist los?", fragte Mike und sah mich verwundert an. Ich schüttelte den Kopf. "Nichts, ich konnte nur die ganze Nacht nicht schlafen.", sagte ich und versuchte die Unordnung auf meinem Tisch hin zu bekommen. Mike zog eine Augenbraue hoch. "Hast du mit Jules geredet? Wie gehts deinem Vater?", fragte er und lehnte sich an den Rand meines Tisches.
"William geht es wieder besser. Ich glaub er wird heute sogar entlassen", sagte ich und übersprang mit Absicht die erste Frage. Ich hatte keine Lust darüber zu reden aber natürlich hatte Mike seine Frage nicht vergessen. "Erzähl schon, was war mit Jules?", drängte er mich.Ich seufzte. "Sollten wir nicht arbeiten?", so leicht ließ ich mich nicht überreden. "Entweder du erzählst mir was los ist oder ich frag Jules selbst", drohte er mir und stieß mir gehen die Schulter. Ich zuckte mit den Achseln. "Was soll schon sein. Ich hab mit ihr über ihren neuen Typen geredet und versucht sie zu überzeugen, dass er nicht gut für sie ist. Er schlägt sogar ihren Sohn. Sie ist überseht mit blauen Flecken. Wenn ich ihn in die Finger bekomme dann...", sagte ich und ließ den Satz offen. Ich ließ legte mich mit meinem Oberkörper auf den Tisch und nahm meine Hände als Stütze für meinen Kopf.
Die ganze Nacht musste ich nur an Jules denken. Es geht mir nicht einfach aus dem Kopf. Ich will endlich wissen wie sie zu mir steht. Ich will endlich, dass nichts mehr zwischen uns steht. Jedes Mal verdreht sie mir den Kopf und schlägt mir nur mit wenigen Worten ins Gesicht. Ich wusste nicht was ich darüber denken sollte. Tat sie das nur weil sie sich selbst runter werten will? Denkt sie wirklich sie hat so ein Leben verdient, nur weil sie ein paar Sachen falsch gemacht hat? Lehnt sie deswegen aus prinzip jede Hilfe ab?
"Er schlägt ihren Sohn und sie lässt es zu?", fragte Mike schockiert. "Er hat es hinter ihrem Rücken getan.", sagte ich schlicht. Mike schüttele den Kopf. "Der Typ hat sie nicht mehr alle. Was ist noch passiert?", fragte er weiter. "Ich weiß nicht mehr wie es dazu gekommen ist aber ich hab sie geküsst und ihr gesagt das ich sie liebe", sagte ich einfach gerade heraus und sah Mike abwartend an. Er sprang auf. "Du hast was? Matty, du hast ihr nicht ernsthaft gesagt, das du dich liebst? Wie hat sie reagiert?", schrie er und sah mich verblüft an. Ich zuckte mit den Achseln. "Nichts, sie braucht zeit zum Nachdenken." Mike schlug sich ins Gesicht. "Ach Matty, du hast keine Ahnung von Frauen oder?", sagte er und lief auf und ab. "Wenn sie dir sagen, dass sie nur Freundschaft wollen, sollte man sie sofort in den Wind schießen. Frauen lassen sich da nicht mir anders überzeugen.", sagte er. Wieder zuckte ich mit den Achseln. "Ich kanns nicht mehr ändern."
Mike hatte mir danach eine ewige Standpauke gehalten, wie man richtig mit Frauen um geht und was man am Besten in so einer Situation machen sollte. Auch riet er mir wieder ich sollte Jules vergessen und mich auf andere Frau konzentrieren. Ich hörte aber kaum zu weil er mir das schon mehrere Male versucht hatte, es mir einzutrichtern aber dafür war ich zu Stur. Ich konnte nicht einfach aufhören sie zu lieben.
Nach der Arbeit fuhr ich zu William. Anna hatte mich angerufen und mir mitgeteilt, dass es ihm wieder besser geht. Ich klopfte an der Tür und mein Vater öffnete mir lächelnd die Tür. Er schloss mich in eine Umarmung. "Gut das es dir wieder besser geht", sagte ich und schlug ihm leicht auf die Schulter.
Er ließ mich nach Drinnen. Ich streifte meine Schuhe ab und folgte ihm ins Wohnzimmer. Dort stand Anna mit ihrem Verlobten. Als sie mich sah lächelte sie übers ganze Gesicht. Ich ging auf die Beiden zu. Ich streckte Phil meine Hand hin. "Matthew", stellte ich mich vor "schön dich kennen zu lernen." Er ergriff sie und schüttelte sie. "Phil, gleichfalls.", sagte er. Er sah ganz anders aus, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Er war kleiner als ich aber größer als Anna. Hatte kurze gelockte hell braune Haare und blaue Augen. Sein Gesicht war schmal und seine Wangenknochen ragten heraus.
Sofort fing Anna an zu erzählen, wie sie Phil erzählt hatte, das ich die Kosten für die Hochzeit übernehmen würde. "Ich wäre damit einverstanden, wenn wir es nur als Leihgeld sehen würden", sagte Phil und sah Anna an. Ich nickte nachdenklich. "Mir wäre es auch okay wenn ihr nichts zurück zahlt. Seht es doch einfach als ein Hochzeitsgeschenk?", schlug ich ihm lächelnd vor. Anna sah mich schockiert an. "Das wäre viel zu viel verlangt!" Ich winkte ab. "Nein, wäre es nicht. Ich mach das gerne", sagte ich lächelnd. Phil und Anna tauschten einen Blick aus. Dann zuckte Phil mit den Schultern. "Gut wenn du darauf bestehst", sagte er lächelnd. Dann trat er ein Schritt näher und reichte mir die Hand. "Willkommen in der Familie, Schwager", sagte er feierlich und schloss mich dann in eine brüderliche Umarmung. Er ließ von mir ab und sofort schloss mich auch Anna in die Arme. "Danke", flüsterte sie mir ins Ohr.
Wir saßen zu viert am Tisch. Anna schwärmte von ihrer Hochzeit und erzählte uns, was sie sich vorstellt und wie sie das haben will. "Ihr solltet euch erst mal einen Termin holen", sagte ich lachend. Phil stimmte mit ein. "Wir gehen gleich morgen. Ich bin so dankbar, dass du das für uns machst, Matthew", sagte sie erneut und lächelte. "Du brauchst mir nicht danken. Ich hoffe ich werde eingeladen", sagte ich und lachte. "Natürlich wirst du eingeladen!, sagte Anna laut und lachte.
William legte eine Hand auf meine Schulter. "Matthew, ich bin stolz auf dich. Obwohl du noch nicht lange bei uns bist, tust du so was für meine Tochter. Du bist ein guter Mann. Ich bin immer noch froh, das ich dich als Sohn haben darf. Es ist für mich eine große Ehre. Du bist deiner Mutter so ähnlich...", sagte er mir als ich dabei war, wieder nach Hause zu fahren. Ich nahm ihn in den Arm. "Ich bin froh, dass ich einen Vater wie dich haben darf", ich löste mich wieder von ihm. "Pass auf dich auf und überanstrenge dich nicht zu sehr", sagte ich und verabschiedete mich.
Würde mich Jules zur Hochzeit begleiten?
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A cup of coffee
RomanceMatthew Carter ist ein Gewohnheitstier. Geregelte Tagesabläufe, Gespräche mit dem besten Freund und die Arbeit. Das ist alles was er braucht. Keine Frauen - keine Sorgen. Das ist seine Devise. Nur ahnt er nicht, dass er für eine bestimmte Frau dies...