Kapitel 2

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War ich tot? 

Vor mit sah ich einen Engel mit schwarzen Flügeln. Er sah mich beruhigend an und sagte: "Nein."

Der Engel strich sich durch seine braunen Haare. Jedenfalls dachte ich, dass sie braun waren, denn ich konnte nicht wirklich erkennen. Aber ich konnte sehen, dass er auch schwarze Kleidung trug, was sich nicht wirklich damit vertrug, weil alles Andere um uns herum weiß war. Als er meinen ängstlichen Blick sah trat er näher zu mir heran. Er breitete seine Arme aus, um mich in den Arm zu nehmen, aber ich wich zurück. So leicht gab er jedoch nicht auf. Vielleicht wollte er mir nur helfen, aber ich konnte mich nicht überwinden. Wieder wich ich zurück, als er näher kam.

"Ich tu dir nichts. Versprochen."

Er lächelte mich vertrauenswürdig und trat einen Schritt vor. Seine schwarzen Flügel bewegten sich und sahen in meinen Augen bedrohlich aus. Ich hatte schon oft gehört, was er gerade gesagt hatte, aber niemals wurde das Versprechen eingehalten. Warum sollte er es dann tun? 

Er schien meine Angst zu spüren, denn er ließ seine Arme sinken. Dennoch trat er dichter an mich heran. Ich wagte einen Blick nach hinten und sah einen Abrund, der unendlich schien. Ich schluckte. Ein Klos bildete sich in meinem Hals, sodass ich kaum noch atmen konnte. Panik stieg in mir auf. 

"Wenn du nicht so willst, dann eben auf die Andere Art." sagte er kalt und seine Stimme ließ keinen Widerspruch zu.

Seine Arme schnellten nach vorne und stießen hart gegen meinen Oberkörper. Ich taumelte zurück, verlor mein Gleichgewicht und fiel.

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Mit einem knirschendem Geräusch landete ich auf irgendwas hartem. Als ich meine Augen öffnete, merkte ich, dass es ein kalter Fliesenboden war. In meinen Armen und in meinem Oberkörper steckten Nadeln mit Schläuchen dran.

Wo war ich? Ich bekam Angst und meine Augen weiteten sich vor Schreck, als ich die ganzen Monitore sah, die um mich herum standen. Wurde ich etwa beobachtet?

Ich wollte hier raus. Hektisch fing ich an die Schläuche aus mir zu zerren. Bei dem Anblick, wie die Flüssigkeit aus den Schläuchen in mich rein floss wurde mir schlecht. Trotzdem machte ich weiter. Die Schläuche fielen nacheinander auf den Boden und verteilten dort ihre Flüssigen Substanzen. Ich konnte fühlen, wie es mir, mit jedem Schlauch, den ich entfernte, schlechter ging. Als ich dann schließlich den Letzten aus meiner Brust, oberhalb des Herzens, entfernt hatte, konnte ich nicht mehr. Irgendwas fing an wie wild zu blinken, dann verschwamm alles. Das Letzte was ich sah war, dass eine Tür aufgeschoben und jede Menge Menschen in weiß hereingestürmt kamen. Dann wurde wieder alles schwarz und mein Körper erschlaffte.

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