Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen. Der Tag war echt hart gewesen. Ich ließ mir alles nochmal durch den Kopf gehen. Heute war ich in der Schule. Und schon gestern war dieser Luis da. Es stellte sich heraus dass Luis der Prinz ist und hier wohnt. Er wollte hier aber nicht wohnen da es ihm zu 'langweilig' hier ist. Luis hatte noch einen Bruder Luke und eine Schwester Stella. Diese Stella sah das genauso wie Luis und ist abgehauen. Durch irgend einen Grund sehe ich so aus wie diese Stella und alle verwechseln mich mit ihr. Luke hat natürlich erkannt dass ich nicht Stella bin (Mal sehen wie das wohl mit den Eltern sein wird) aber ich muss hier bleiben weil sie eine 'Stella' für morgen brauchen. Luke hat mir das nötigste beigebracht. Das ist in den letzten 24 Stunden passiert. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Aber was werden wohl der König und die Königin dazu sagen? Werden sie es erkennen und akzeptieren? Oder mich rauswerfen? Ich hatte Angst. Angst vor der Begegnung.
Schließlich schlief ich ein. Ich war echt müde vom ganzen Tag und konnte mich noch nicht Mal umziehen. Denn Luke hatte gesagt dass Stella's Klamotten im Kleiderschrank hingen doch ich war zu müde. Ich deckte mich einfach nur noch zu und war schon sofort in meinen Träumen versunken.
Ich wachte schnell wieder auf. Es war warm. Sehr warm. Ich musste schlagartig Husten. Ich sah zum Fenster. Alles war voller Rauch und ich sah Flammen vor den Fenstern. Ich hörte ein lautes Piepen. Der Feuermelder. Von den anderen Gängen hörte ich schreie und ich stand ruckartig auf. Ich sah an mir herab. Ich hatte immer noch das Kleid von Vorabend an. Schnell Begriff ich die Situation, hier brannte es und ich musste schnell heraus. Ich presste mir ein Kissen gegen den Mund um nicht zu viel Rauch ein zu atmen. Ich ging um mein Bett und hörte durch den ganzen Lärm noch ein gefährliches Knacksen. Das konnte nicht gut sein. Ich sah reflexartig nach oben und der große Kronleuchter riss los und knallte vor meine Füße. Die Splitter der Diamanten sprangen in alle Richtungen. Ich schloss meine Augen und hielt meine Arme schützend vor mich. Ein Splitter hing in meinem Bein! Er war groß und das Blut floß aus der Wunde. Es brannte so sehr und ich bis die Zähne aufeinander. Ich ging einen Schritt doch es tat höllisch weh. Eins war klar: der Splitter musste da raus. Ich berührte die Spitze des Splitters und zählte im Kopf bis drei. Dann zog ich ihn ruckartig heraus. Ich schrie auf und mir kamen die Tränen. Jetzt blutete es noch mehr. Ich guckte auf den Splitter in meiner Hand. Er war bis auf eine kleine spitze durchtränkt mit Blut. Mit meinem Blut. Shit. Ich konnte kein Blut sehen. Sofort kam mir mein essen. Wieder hoch. A propos essen. Wann habe ich eigentlich das letzte Mal gegessen? Diesen Gedanken vergaß ich aber schnell wieder und warf den Splitter weg. Ich humpelte durch die Türe aber konnte fast gar nix mehr sehen so rauchig war es. Ich blickte ans andere Ende des Flures. Dort stand Luke. Er war nicht verletzt und gerade dabei vor dem Feuer zu flüchten. "Stella!" Rief er. Ich blickte hinter mich. Nein, er meinte mich. "Pass auf!" Luke streckte einen Arm in die Luft und zeigte über mich. Ich sah hoch und sah einen Balken. Er knarte und rutschte immer tiefer. Dazu brannte er auch noch. Ich fing an zu rennen. Ich rannte um mein Leben. Doch kam keinen Schritt voran. Luke blickte mich noch einmal besorgt an bis der Balken über mir einbrach. Ich spürte höllische Schmerzen aber auch gar nix. Sehen tat ich nicht mehr. Riechen konnte ich nur noch schwach den Rauch und hören konnte ich nix. Ich spürte nur noch die schmerzenden wunden aber wo ich war konnte ich nicht mehr feststellen. Die Müdigkeit überrumpelte mich dann auch und ich schlief ein. Noch ein Schrei. Ein Gefühl. Einmal einatmen und fühlen und dann hörte es auf. Ich hörte auf....Und zwar zu leben!
Ich schreckte hoch. Mein Puls ging schnell und meine Haare waren vom Schweiß nass. Ich atmete schnell ein und aus und ließ meine Augen durch den Raum gleiten. Alles war gut. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus. Alles war gut. Mein Puls beruhigte sich wieder und ich entspannte mich wieder. Es war nur ein schlechter Traum. Ein wirklich schlechter Traum. Die Vorhänge waren zugezogen aber ich konnte an dem Sonnenlicht dass an den Seiten heraus schien erkennen dass es morgen war. Es hatte keinen Sinn mehr zu schlafen, also stand ich auf. Ich Strich mit den Händen über mein zerknittertes Kleid und sah in Richtung Kleiderschrank.
Nein, was ich jetzt brauchte war eine Dusche. Gott sei Dank gehörte ein Badezimmer zu diesem Zimmer und ich konnte problemlos duschen. Handtücher, Duschgel und Shampoo waren bereits im Bad und ich fühlte mich direkt wie ein neuer Mensch. Jetzt fehlte nur noch eins, essen. Mein Magen knurrte. Die letzte malzeit die ich zu mir genommen habe war gestern Mittag in der Schule. Sehr lange her also.
Ich ging mit meinem Bademantel ans Fenster und zog die Vorhänge auf. Die Sonne schien in 'mein' Zimmer und ich hörte sogar leise die Vögel zwitschern. Keine Wolken sah ich am Himmel also war es ein wundervoller Tag. Ein wundervoller Tag um Prinzessin zu spielen. Ich trat vom Fenster weg und ging auf den großen runden Balkon. Ich zog tief die frische Luft ein. Plötzlich klopfte es an der Tür und jemand trat herein. Es war ein alter dünner Mann mit weißem Haar und Jacket. Ein Buttler. "Ähm.....Miss?" Fragte er. Ich ging wieder rein. Ja ich wusste dass ich da noch im Bademantel stand aber war doch nur ein Bademantel! "Ja?" Fragte ich unsicher. "Ich soll sie zum Frühstück holen!" Sagte er. Bei dem Wort Frühstück knurrte mein Magen wie auf Kommando. Ich hatte solchen Hunger. "Eh ja. Aber was soll ich anziehen?" Fragte ich unsicher und sah auf den Boden. Echt blöd seinen Buttler Fragen zu müssen was man anziehen soll. "Oh, bedienen sie sich doch an ihrem Kleiderschrank! Die Anprobe ist erst nach dem Frühstück!" Sagte er und sah leicht verwirrt zu mir. Facepalm. Wer fragt bitte in seinem eigenen Zimmer mit eigenen Kleiderschrank was er anziehen sollte???
"Richten sie aus, dass ich in 10 Minuten kommen werde!" Sagte ich. Der Buttler nickte und verschwand. Wow,das ich sowas Mal sagen werde hätte ich nicht gedacht. Ich öffnete den riesigen Kleiderschrank. Meine Augen weiteten sich und ich staunte. So viele Kleider. Welches werde ich wohl tragen? Ich suchte und suchte und entschied mich schließlich für ein schönes blaues Kleid. (Siehe oben Bild) Für sie war es bestimmt nicht schick aber für mich schon sehr. Ich drehte mich und bewunderte mein Aussehen. Dann sah ich auf die Uhr. Schnell flitzte ich durch die Flure. Mein Buttler hatte mir vorhin noch eine kurze Wegbeschreibung gemacht weil ich "angeblich" vergessen hatte wo wir frühstücken. Seine komischen blicke waren echt zum schreien! Ich rannte schnell aber ich stolperte immer wieder über das lange Kleid. Kurz vor dem Frühstückssaal stoppte ich. Ich atmete tief durch und strich mein Kleid nochmal gerade bis ich rein ging. Ich hoffe sie merken es nicht....
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Princess For One Day
Teen FictionLucy ist ein normales Mädchen. Sie wohnt normal in irgendeiner Stadt und geht auf eine stinknormale Schule. Sie ist nicht die beste aber es reicht um durch zu kommen und Freunde hat sie keine. Ihre Familie ist ganz normal und Lucy's Leben ist nichts...