Jin
Keine Ahnung, wie ich den restlichen Tag überstanden hatte. Im Nachhinein fühlte es sich so an, als wäre ich in meiner eigenen Seifenblase gewesen oder als hätte ich mich die ganze Zeit in der dritten Person wahrgenommem. Schwer zu erklären. Die restliche Woche verging so, Namjoon und seiner blöden Freundin ging ich so gut wie möglich aus dem Weg, aber ich hatte ein paar Studenten reden hören, dass die beiden sich anscheinend heftig gestritten hatten. Aber was kümmerte mich das, er hatte es verdient und innerlich freute es mich auch wieder. Wieso sollte er Glück in der Liebe haben, wenn ich nicht? So war es nur gerecht, aber wahrscheinlich drehte die Eifersucht in mir gerade einfach nur durch.
Nun war es wieder Wochenende, am Sonntag würden Namjoons und meine Eltern in die Karibik fliegen, und ich lernte endlich mal wieder. Die ganze Woche hatte mich der Liebeskummer abgehalten, aber irgendwie hatte sich mein Herz wohl wenigstens ein bisschen beruhigt, weshalb ich mich auf den Stoff konzentrieren konnte. Man war ich froh, wenn ich endlich mit meinem Studium fertig war und in unserer Firma arbeiten konnte. Hoffentlich hätte ich bis dahin Namjoon vergessen, da es irgendwie dumm wäre, in die 'Konkurrenz' verliebt zu sein. Aber darüber müsste ich mich jetzt noch nicht sorgen, sondern erst mal meine Prüfungen ablegen!
"Jinniieeee", rief auf einmal hinter mir, was mich unangenehm aus dem Schlaf riss. Erschrocken sprang ich von meinem Schreibtischstuhl auf, schlug mir meinen Kopf an der Lampe an und drehte mich sauer zu der Person um, die mich um meinen heiligen Schlaf gebracht hatte, auch wenn es unbequem war, während dem Lernen einfach am Tisch einzuschlafen. "Jimin, was willst du hier?" Jimin rollte nur mit seinen Augen, und ehe er antworten konnte, hatten sich Jungkook, Taehyung und Yoongi an ihm vorbei durch die offene Tür gequetscht. "Wir dachten, dich muss man irgendwie ablenken", begründete Taehyung deren plötzliches auftreten. Ein Blick auf meine Uhr verriet, dass es bereits kurz nach acht Uhr abends war- wie lange hatte ich bitte geschlafen? "Von was denn ablenken?" "Lernen, Stress, Namjoon-", fing Taehyung aufzuzählen, ich unterbrach ihn aber bei einem bestimmten Namen. "Pha, ich wüsste nicht, was mit dem sein sollte", stritt ich ab, aber wohl zu auffällig, da mich alle vier nur wissend anlächelten.
Frustriert schmiss ich meine Arme in die Höhe und drehte mich von ihnen weg, was sie wohl als Zeichen sahen, dass sie gewonnen hatten. Sofort zog mich Jimin am Handgelenk in mein anderes Zimmer, in dem drei Sofas, mein einer Fernseher und meine Spielkonsolen standen. "Wir holen mal Getränke, und du beruhigst dich, ja?", sagte Jungkook, als wäre ich ein kleines Kind. Dabei war er hier der Jüngste! "Aber dann bin ich ganz alleine." "Ich kann hier bleiben", schlug Yoongi vor, aber nicht um mir Gesellschaft zu leisten, sondern um einfach nicht helfen zu müssen. Sofort sah mich Jimin bittend an. Stimmt, ich hatte ihm versprochen, Yoongi nach seinen Gefühlen zu fragen. Ob er mir überhaupt antworten würde?
Sobald die anderen das Zimmer verlassen hatte, drehte ich mich zu dem Jüngeren, der teilnahmslos auf den Boden starrte. "Du Yoongi?", fing ich an. "Was willst du?" "Wie sieht es jetzt eigentlich zwischen dir und Jimin aus?" Yoongi sah mich misstrauisch an, antwortete mir zu meiner Verwunderung aber doch. "Wir sind zusammen, wieso? Ich dachte du stehst auf diesen Namjoon." Misstrauisch kniff er seine Augen zusammen und ja, es dauerte ein Weilchen, bis ich ihn verstand. "Oh mein Gott ich will nichts von Jimin", klärte ich ihn hastig auf. "Ich hatte mich nur gefragt, was das zwischen euch ist." Wenn Yoongi sagte, sie wären zusammen, hieß das doch, dass er Jimin mochte, oder? Hoffte ich mal für ihn, da niemand meinen kleinen Jiminie verletzte. Kurze Zeit später kamen sie wieder mit den Armen voller alkoholischer Getränke wieder, die sie auf den Tisch zwischen den Sofas stellten. Jimin sah mich immer wieder fragend an, aber ich formte mit meinem Mund nur ein 'gleich' und wandte mich von ihm ab. "Jimin, ich muss dir noch was zeigen", log ich und stand auf. Zum Glück verstand er sofort und ehe jemand weiter hinterfragen konnte, waren wir beide schon aus dem Zimmer verschwunden.
"Jetzt sag schon. Bestimmt mag er mich nicht, oder? Mist, ich hätte es wis-" "Jetzt mach mal halblang, er denkt, ihr wärt sogar schon fest zusammen", unterbrach ich ihn. "Ich wusste es. Wieso hab ich mir auch- warte was?" Geschockt sah er mich an. "Er denkt, ihr seit eh schon zusammen, du hast dir die ganze Zeit unnötig Gedanken gemacht", wiederholte ich meine Aussage noch einmal und beobachtete amüsiert, wie Jimin anfing zu quietschen und sich um meinen Hals schmiss. "Danke Hyung!" Zwar hatte ich ja eigentlich nichts gemacht, aber trotzdem fühlte ich mich besser. Gleichzeitig auch schlechter, da jeder meiner Freunden in einer glücklichen Beziehung war, nur ich nicht. Jetzt erst merkte ich, dass ich ja quasi das fünfte Rad am Wagen war; jeder hier hatte einen Partner, nur ich nicht. Aish, denk an was anderes!, ermahnte ich mich selbst und ging mit dem immer noch glücklichen Jimin wieder in den Raum voller Pärchen. Yoongi sah mich wieder aus seien zusammengekniffenen Augen an, wurde aber weicher, als Jimin sich neben, besser gesagt halb, auf ihn setzte. Süß die beiden~
Um auf andere Gedanken zu kommen, schnappte ich mir sofort ein Glas und mischte mir irgendetwas zusammen, was ich glaubte, mal getrunken zu haben. Nun, mir gelang es nicht mal annähernd, aber es schmeckte ganz akzeptabel und war deshalb dementsprechend schnell von mir heruntergekippt worden. Sollte Namjoon doch bleiben, wo der Pfeffer wächst. Zumindest für heute würde ich mal wieder Spaß haben!
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I hate you, I love you × Namjin
Fiksi PenggemarKim Namjoon und Kim Seokjin. Beide sind Söhne aus erfolgreichen Familien mit erfolgreichen Firmen. Das heißt, dass die beiden sich, egal wo, immer übertrumpfen müssen. Wer hat die meisten Mädchen und Jungs abgeschleppt, wer hat die besseren Noten...