Kapitel 14

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P.o.V. Jimin

Oh. Mein. Gott. Entsetzt starre ich auf das Display.

Die Verbindung wurde unterbrochen.

"Scheiße", flüstere ich. Meine Stimme ist so trocken, dass ich noch nicht einmal weiß, ob Jungkook oder sein Bruder es gehört haben.

Ich räuspere mich und setze wieder an. "Was... was tun wir jetzt?"

Jungkook schaut seinen Bruder flehend an, der wiederum mich scharf mustert.

"Ich will wissen, was hier los ist."

"Bitte, Alan! Vertrau mir! Du weißt, dass ich dich nicht darum bitten würde, wenn es nicht wirklich wichtig wäre!"

Alans Augen werden weich. Ich bin Jungkook so unendlich dankbar, dass er mich jetzt nicht im Stich lässt...

Ich meine, er hätte Mr. Miller einfach ignorieren können, oder zumindest später noch sagen können, dass er aussteigt. Jetzt geht er sogar so weit, dass er seinem eigenen Bruder nicht sagt, was das Ganze überhaupt soll.

Und das, obwohl er mich nicht mal richtig kennt, nie mit mir geredet hat.

"Okay. Ich bring euch da hin. Kookie, ihr setzt euch schon mal ins Auto."

Jungkook nickt. Ich versuche, seinem Bruder dankbar zuzulächeln, versage aber. Naja, er schenkt mir sowieso keine Beachtung.

"Los, komm!" Jungkook verschwindet wieder nach unten, und ich sehe zu, dass ich nachkomme.

Diesmal halte ich unten, wie er es mir geraten hatte, die Luft an. Der Gestank nach Alkohol und Erbrochenem hat mir nach einem Mal schon gereicht.

Im Flur höre ich plötzlich ein leises Schnarchen. Verwirrt bleibe ich stehen und drehe mich in die Richtung um, aus der ich das Geräusch gehört hatte. Gerade will ich auf eine Tür zugehen und nachsehen, wer dahinter schläft, als ich Alans scharfe Stimme hinter mir höre.

"Was tust du da? Ich hab doch gesagt, ihr sollt ins Auto!"

"Äh, ja. Ähm, Entschuldigung!", stottere ich, bevor ich hinter Jungkook her aus der Tür haste.

Draußen sitzt er bereits auf der Rückbank eines Wagens, worum ich sehr froh bin. Alleine hinten im Auto zu sitzen, hätte mich vor Sorge ganz krank gemacht.

Ich steige ein. Wir sitzen schweigend nebeneinander und warten auf Alan. Wieso braucht er so lang?

Langsam wird das Schweigen unangenehm.

"Jungkook, ich, also, ich meine, danke", murmle ich undeutlich in die Stille hinein.

Erst antwortet er nicht, und ich befürchte schon, dass ich zu leise gesprochen habe, doch dann blickt er mich mit seinen wunderschönen, unschuldigen Augen an.

"Kookie", sagt er mit seiner samtweichen Stimme. Sie ist so viel schöner als die seines Bruders...

"Bitte nenn mich Kookie. Oder Jungkookie. Jungkook nennen mich-" Er räuspert sich. "So nennen mich nur meine Eltern", beendet er seinen Satz, deutlich leiser.

"Oh. Okay. Entschu-"

"Keine Ursache." Er lächelt mich an, aber seine Augen sind traurig.

Langsam beginne ich mich zu fragen, ob etwas bei ihm nicht stimmt. Also ich meine nicht geistig, für mich hat er schon bewiesen, dass er kein Freak ist, und schwul ist er bestimmt auch nicht, sonst hätte er sich schon längst an mich rangeschmissen.

Blinde Liebe - BTS Jikook ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt