meine sicht teil 1

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Ich krame meine Sachen zusammen.
Immer wieder wandert mein Blick zur Uhr hoch, noch eine Stunde bis zum treffen im Wald.

Seid neuesten ist dies unser Treffpunkt, nachts auf einem Freitag im Wald. Dort steht eine verlassene Fabrik die wir für uns in Anspruch genommen haben.

Nichts besonderes für mich. Ich liebe gruselige Sachen und mein Zimmer sieht aus wie 365 Tage Halloween.
Überall Perücken mit Masken und Totenköpfe.

Meine Sammlung an Horrorfilme kann sich sehen lassen, 250 Stück und es sind noch nicht mal alle.
Am liebsten habe ich aber meine Masken.

"Oh ich muss los", schnell den Rucksack auf den rücken und ab geht's.

Komplett dunkel bekleidet schleiche ich an meinen Eltern vorbei.
"Also dann bis später", flüstere ich ihnen zu.
Ich hoffe immer inständig das sie nie aufwachen und mich besuchen wollen.
Das wäre mein Ende. Sie würden alles erfahren und mir meine geliebte Technik weg nehmen.

Ich schüttel den Kopf, ziehe Turnschuhe an und renne los.

Es dauert bis ich beim Wald bin, und dort angekommen habe ich das Gefühl das meine Lunge den Geist aufgibt.
Ausdauer ist nicht meins, bin gelenkig und sportlich, aber an der Ausdauer harpert es immer.

Ich binde mir meine langen Haare hoch und verstecke sie unter der kaputze meines pullis.
Schnell das Tuch über den Mund und weiter gehts.

Das mache ich nur für den Fall das doch mal jemand kommt und mich sieht. Meine Eltern dürfen es nie erfahren. Dafür haben sie einen zu guten status in der Gesellschaft.

"Mist, das ist weit", beim laufen fluche ich über die Entfernung des Hauses. Aber eher über mich selber das ich doch noch getrödelt habe.

Nützt nichts, ich brauche eine Pause. Ich halte an und gehe in die hocke.

"Wer bist du? ", ich schrecke hoch und sehe einen jungen Mann vor mir.

Er hat eine Maske auf, rote Augen und einen Mund der nach unten zeigt.
Mein Herz rast, nicht vor Erschöpfung eher vor Angst, mehr Panik als Angst.
In Gedanken bin ich schon weit weg gelaufen, aber körperlich steht er immer noch vor mir.

"Ich hab dich was gefragt", bei seiner Stimme zucke ich zusammen. Wer ist das? Den kenn ich nicht. Mein puls steigt als er auf mich zu kommt.

Abrupt stelle ich mich hin "denk nicht mal daran abzu hausen".
Wie angewurzelt​ bleibe ich stehen. Sehr witzig denke ich, ich habe Todes Angst. Da ist nichts mit weg rennen.

Er greift zu meinem Hals, ich kneife die Augen zu und stelle mich darauf ein das er mich würgt.

"Du bist ein ganz normales Mädchen oder? ", er nimmt mir das Tuch ab und zieht die Kapuze runter.

"Ja- ja warum? ", stottere ich ihm entgegen.

"Hast du Angst? ", ich spüre förmlich das grinsen unter der Maske.
Ich Nicke zustimmend.

Er öffnet meinen Zopf, meine Augen sind dabei auf die roten Punkte fixiert.
Es herrscht eine mehr als komische Stimmung zwischen uns.

"Echt hübsch", flüstert er.
Was? Warum sagt er das? Ich will zurück zu meiner mama. Ich will nicht sterben.

Meinen Beinen versagen die Kräfte, doch ich falle nicht. Er stützt mich und lässt sich mit mir zusammen zu Boden gehen.

"Wer bist du? ", er kommt mir ganz nahe mit seinem Gesicht, eine leichte röte überkommt mich.
"Antworte", er kommt noch näher.

Doch ohne zu antworten überlegte ich was ich machen soll. Irgendwas das ihn aus dem Konzept bringt.

Ohne zu überlegen schließe ich die Entfernung mit einem Kuss. Ich muss überleben.

für immer mein (hoodie & reader) (Schreibblockade)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt