Kapitel 9

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„Ich habe dir doch gesagt, dass du nicht so viel nachdenken sollst.", meinte Grace ehe sie sich vorbeugte und mich küsste. In ihrem Kuss lag so viel Leidenschaft, dass der Kuss Antwort genug für mich war.

Grace legte ihre Hände in meinen Nacken und zog mich noch enger an sich. Dieses Mädchen war einfach perfekt. Sie machte mich genau in dem richtigen Maß verrückt und war gleichzeitig so verständnisvoll. Aber am besten gefiel mir, dass sie bei mir in den letzten Tagen immer mehr ihre Schüchternheit abgelegt hat.

Ich platzierte meine Hände an ihren Hüften und drehte uns einmal herum. Nun lag sie unter mir und mir war bewusst, dass ich mich beherrschen musste, um es nicht zu überstürzen. Meine Meinung hatte sich seit gestern schließlich nicht geändert. Ich wollte Grace zwar und wie ich sie wollte, doch sie war mir zu wichtig, um das alles nur wegen Sex kaputt zu machen.

Ich löste mich von Grace und sah sie einen Augenblick lang einfach nur an. „Wir sollten vielleicht aufstehen." „Oder auch nicht." Grace zog mich wieder zu sich runter und küsste mich. Ich musste mich sehr konzentrieren, um mich nicht total in unserem Kuss zu verlieren. „Grace, du machst es mir gerade sehr schwer, es langsam angehen zu lassen."

Grace hatte ihre Hände immer noch in meinem Nacken verschreckt und machte auch keine Anstalten dies zu ändern. Stattdessen bewegte sie ihre Daumen hin und her, was mich halb in den Wahnsinn trieb. „Grace." „Ja." „Du musst damit aufhören." Womit?" „Mich verrückt zu machen." „Ich mache dich verrückt? Du machst mich verrückt." Ich runzelte die Stirn, da ich mir einfach nicht vorstellen konnte wie ich Grace verrückt machen sollte.

Sie begann zu lächeln und es war fast so als ob Grace genau wusste, was ich dachte. „Glaub mir einfach Brian.", meinte Grace und gab mir mit einem Kuss zu verstehen, dass es daran nichts zu diskutieren gab.

„Was ich sagen wollte, ist, dass ich dich den beiden gerne als meine Freundin vorstellen würde. Also nur, wenn du willst. Du musst nicht." Ich wollte sie in keinster Weise zu irgendetwas drängen und ich konnte mir nicht denken, wieso sie mir eine solche Chance geben sollte, obwohl meine Vergangenheit so verkorkst war. Grace fing an über beide Ohren zu Grinsen und ehe mein Kopf wirklich begriff, was das bedeutete, küsste sie mich kurz.

„Sehr gerne.", erwiderte sie und machte mich damit so verdammt glücklich.

Nachdem Grace und ich uns dann doch irgendwie aus dem Bett gequält haben, machten wir uns auf den Weg zu Tyler und Julie. Die zwei wohnten nicht weit vom Campus entfernt in ihrer ersten gemeinsamen Wohnung. Die beiden hatten wirklich Glück, dass sie das Zusammenleben bereits kannten. Als ich meinen Wagen in ihre Auffahrt lenkte und parkte, sah Grace ziemlich nervös aus. So nervös hatte ich sie noch nie erlebt. Noch nie.

„Meinst du sie mögen mich überhaupt?" „Darüber machst du dir Gedanken?" „Natürlich. Tyler und Julie sind dir wichtig und ich würde es schrecklich finden falls wir uns nicht verstehen." „Julie ist mit mir befreundet und hat Tyler als Freund. Ich denke, du brauchst dir um nichts Sorgen zu machen." „Das wäre aber immer noch Tyler." „Du braucht wirklich nicht nervös sein. Die beiden sind nett und sie werden dich mögen.", erklärte ich Grace und küsste sie auf die Wange. „So und nun steigen wir aus und gehen da gemeinsam rein."

Grace Nervosität war durch unser kleines Gespräch im Auto zwar weniger geworden, aber sie war immer noch da. Ich nahm ihre Hand in meine und führte sie zur Haustür. Tyler und Julie lebten in einem Haus mit mehreren Wohnungen und wir mussten erst in den dritten Stock hoch bevor wir Gang da waren. Kurzerhand ließ ich Grace Hand los, schlang meine Arme um ihre Beine und warf sie über meine Schulter. „Brian lass mich runter." „Nö. Freue dich lieber, dass du nicht laufen musst." Oben angekommen, stand Julie bereits in der Tür und begrüßte uns mit einem Lachen. Ich setzte Grace wieder ab und sie warf mir kurz einen grimmigen Blick zu, den ich nur mit einem Lächeln zur Kenntnis nahm. Anschließend griff ich wieder nach ihrer Hand und sah wie Julie dabei zu uns blickte.

„Na dann kommt mal rein ihr zwei. Tyler ist im Wohnzimmer." Ich führte Grace an Julie vorbei Richtung Wohnzimmer und entdeckte dort Tyler vor seiner Spielekonsole. „Da habe ich anscheinend doch nicht zu viel in ihre Blicke hinein interpretiert.", begrüßte Tyler uns und zeigte auf unsere Hände. „Muss ich das verstehen?" Tyler legte seinen Kopf auf das obere Ende der Couch und sah Grace an. „Ich habe zu ihm gesagt, dass deine Blicke einem zeigen, dass du ihn magst aber er wollte mir ja nicht glauben. Trotzdem hatte ich wie immer Recht." „Tyler benimm dich. Du machst Grace ganz verlegen und ich würde es schön finden, wenn sie nicht gleich das Weite sucht." „Ich habe doch nichts schlimmes gesagt."

„Schon okay. Ich bin einfach etwas nervös." Nachdem Grace ihre ersten Worte gesagt hatte, kam Tyler zu uns rüber und legte Grace seinen Arm um die Schulter. „Du brauchst nicht nervös sein. Du bist nett und ich sehe keinen Grund dich nicht zu mögen." Ich sah meinen besten Kumpel böse an, doch er verstand nicht was ich ihm damit sagen wollte. „Finger weg von meiner Freundin."
„Entspann dich Kumpel. Ich habe meine eigene Freundin." „Gut, denn meine bekommst du ganz sicher nicht."

Wenn die Jahre vergehenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt