Alles ist gut

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Oh Mann, Sherlock ist einfach wunderschön.

Das wurde mir in diesem Augenblick mal wieder so richtig bewusst.

Und als ich darüber nachdachte, dass dieser Mann, mit all seiner Großartigkeit, mit seiner Schönheit, mit seiner Besonderheit, mich wollte, mich, den etwas zu klein geratenen, durchschnittlich intelligenten und auch sonst eher unspektakulären John Watson, da wurde mir regelrecht schwindelig.

Ich musste mich setzen.

„John, ist alles in Ordnung mir dir?", fragte er mit besorgtem Blick.

Ich nickte.

„Mehr als in Ordnung, Sherlock. Mehr als in Ordnung."

Ich zog ihn zu mir aufs Bett und begann, ihn leidenschaftlich zu küssen. Er ging sofort darauf ein. Meine Hände fuhren durch seine Locken, Himmel, wie ich diese Locken liebte!

Ich begann, uns so zu drehen, dass er unter mir lag.

Dann begann ich, an seinem Hals zu knabbern. Küsste mich zu seinen Brustwarzen. Saugte sanft daran.

Er schien es zu mögen, denn er keuchte leise.

Meine Hände strichen an seinem Körper entlang.

Ich spürte, wie unser beider Erregung langsam aber sicher immer mehr anwuchs.

„John", stöhnte er, „John, bitte, ich will, dass du mir mir schläfst ..."

Und ja, das tat ich dann.

Ich liebte ihn, mit meinem Herzen, meiner Seele, meinem Körper.

Ich liebte ihn. Ich nahm mir Zeit. Ich war sanft, zärtlich, vorsichtig.

Ich gab ihm, was er entgegennehmen konnte. Nicht mehr. Aber das mit Ausdauer.

Schritt für Schritt, Stück für Stück.

Ich liebte ihn. Ich drang in ihn ein. Ich füllte ihn aus. Ich trieb ihn an.

Ich brachte ihn an die Grenze des fühlbaren ...

und dann darüber hinaus.

Er schrie meinen Namen, als er kam ... und dann war auch ich verloren, und kam in ihm.

Es war ein wunderbares erstes Mal für ihn, und als wir uns dann in den Armen hielten, weinte er.

Aber er weinte aus dem Überschwang der Gefühle und Empfindungen heraus.

Es war alles so neu für ihn, und er, der mit Gefühlen oft so sachlich umging, war ein bisschen überfordert, und daher die Tränen.

Aber es waren gute Tränen, und sie schmiedeten uns noch enger zusammen.

Irgendwann schliefen wir ein, beide erschöpft, aber glücklich.

* * *

Am nächsten Morgen erwachte ich, und das Bett neben mir war leer. Ich erhob mich, kuschelte mich in meinen Bademantel und ging auf die Suche nach Sherlock.

Er saß in der Küche und hatte tatsächlich schon Tee gemacht.

Als ich den Raum betrat, sah er mich mit einem etwas verlegenen Lächeln an.

„Eigentlich wollte ich schon mal Frühstück für dich machen, John. Aber ich fürchte, damit hätte ich Geschirr beschädigt, Lebensmittel verdorben, den Feueralarm ausgelöst und Mrs. Hudson in Panik versetzt."

Ich grinste. Vermutlich war das besser so.

Ich ging zu ihm, nahm sein Gesicht in meine Hände, küsste ihn auf die Stirn und sagte:

„Und, Sherlock ... wie geht es dir?"

Er lächelte.

„Es geht mir gut, John. Der Mann, den ich liebe, hat mich entjungfert. Natürlich tut mir das Hinterteil etwas weh. Was kein Waunder ist, wenn man bedenkt, dass dein Penis meinen Musculus Sphincter Ani penetriert hat ..."

Ich legte ihm einen Finger auf die Lippen und lachte.

„Schon gut", sagte ich, „du musst den Vorgang nicht so sachlich erläutern ... wobei selbst das bei dir sexy klingt."

„Nun, John, jedenfalls geht es mir gut. Ich bin glücklich. Und ich danke dir."

Ich beugte mich vor und küsste ihn sanft.

Dann streckte ich mich und machte erst einmal Frühstück.

Dabei pfiff ich fröhlich vor mich hin, denn auch mir ging es gut, und es war ein so herrlicher Morgen, wie ich ihn mir vor einigen Tagen noch nicht hätte erträumen mögen.

Es war schlichtweg alles in allerbester Ordnung.

„John?", sprach er mich leise fragend an.

„Habe ich ... dir gestern Abend auch ... alles geben können, was du brauchst ...?"

„Mehr als das, Sherlock. Du hast mich glücklich gemacht."

„Gut. Dann bist du ja auch vielleicht einverstanden, dass wir das öfter tun."

„Ja! Aber natürlich, immer, gern!"

„Und John?"

„Ja?"

„Keine offene Beziehung mehr?"

„Oh nein, Sherlock, ab jetzt nur noch wir beide exklusiv!"

„Sehr gut."

„Ach, und John?"

„Ja?"

„Mir gefällt der Name Watson."

„Ähm ...aha ..?"

„Oder findest du Holmes besser?"

„Äh ... ich verstehe nicht ..."

„Ach so."

Er stand auf, lief ins Wohnzimmer und hielt, als er zurückkam, eine kleine Schachtel in der Hand.

„Du weißt ja, ich bin nicht gut in so was. Aber, ich dachte, wenn ich dir den Antrag mache, ist es fair, dass du den Namen aussuchen darfst."

Und er öffnete die Schachte, in der zwei schmale, mattpolierte silberne Ringe steckten.

„Antrag ...?" stotterte ich.

„Ja, John. Das macht man doch so, wenn man geheiratet werden möchte oder?"

„Geheiratet ...?"

Sein Blick wurde unsicher.

„Nicht gut? Habe ich etwas falsch gemacht?"

Ich kam langsam wieder zu mir.

„Nein, Sherlock, du machst alles richtig, ich bin nur so überrascht ..."

„Oh", sagte er, „jetzt muss ich dich wohl fragen, ob du überhaupt willst. Also John, willst du mich heiraten?"

„Ja", hauchte ich glücklich,"und ... Watson. Ich fände es prima, wenn wir beide Watson heißen."

Und damit küsste ich ihn wieder, stürmisch diesmal, und er strahlte mich glücklich an.

Er und ich und ... andere?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt