12. Kapitel

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Näher kommende Schritte holen mich in die Realität zurück. Leicht drehe ich den Kopf und sehe wie Harry wütend seine Klamotten zusammen sucht, sich anzieht und auch den Rest zusammen packt. "Wir gehen.", murmelt er trocken in meine Richtig.

Auch Liam packt seufzend seine Sachen zusammen, also tue ich es ihm gleich. Über was hat er mit Harry geredet, dass er jetzt so wütend ist? Vielleicht sollte ich ihn nacher mal darauf ansprechen.

Die Heimfahrt verläuft ruhig und auch als wir im Hotel ankommen, verschwindet jeder ohne ein Wort zu verlieren in sein Zimmer. Da es bereits dunkel ist und wir vom schwimmen alle müde sind, vermute ich, dass die Jungs jetzt auch schlafen gehen würden.

Müde lass ich mich aufs Bett fallen und versuche einen klaren Kopf zu bekommen. Der Tag hat so schön angefangen. Wobei. Ein nackter Harry fällt dann wohl eher unter komisch.

Schnell schlüpfe ich aus meinen Klamotten und ziehe mir eine bequeme Jogginghose und ein T-Shirt an. Leise öffne ich meine Zimmertüre und schleiche auf den Flur. Hier gibt es doch eine Dachterasse, dort kann ich sicher etwas nachdenken, in meinem Zimmer erdrücken mich die Wände.

Vorsichtig steige ich die Treppen nach oben und stutze, als ich sehe das die Tür offen steht. Ich dachte die Jungs wären alle auf ihr Zimmer und ins Bett gegangen.

Ich betrete die Dachterasse und staune nicht schlecht. In der Mitte gibt es eine kleine Feuerstelle, in der gerade tatsächlich ein Feuer brennt und außenrum befindet sich eine Art Couch. Diese Sitzecke sieht wirklich gemütlich aus, doch an einem Ende sitzt bereits jemand. Harry.

Langsam gehe ich auf ihn zu und setze mich neben ihn. Sein Blick ist starr auf die Flammen gerichtet und er würdigt mich keines Blickes.

Eine Weile sitzen wir einfach schweigend da und schauen den Flammen beim flackern zu. Wie sie ihre Form und Farbe ändern. Von Gelb in Organge und Rot. Ab und zu knackt das Holz unter der Hitze und es ensteht ein angenehmes knistern.

Trotz der Wärme die vom Feuer ausgeht, fröstle ich etwas in der kühlen Abendluft. Harry bemerkt das sofort und breitet die Decke, die er um sich hat, über unseren Beinen aus. Vorsichtig lehne ich mich an ihn und schließe die Augen.

"Harry? Ist alles Okay?" "Hm?", murmelt er ohne den Blick vom Feuer abzuwenden. "Was hat Liam vorhin gesagt?", ich versuche ihn auf das Thema anzusprechen, dass mich einfach nicht in Ruhe lässt.

"Ist nicht so wichtig." Ich hebe meinen Kopf etwas um ihn anschauen zu können. "Doch mir ist es wichtig. Du bist seit dem so komisch. Also, was hat er dir gesagt?" Harry seufzt kurz auf, bevor er mich ebenfalls anschaut. "Er hat gesagt ich soll die Finger von dir lassen. Er meinte ich kann mich nicht immer an jede Frau ranmachen, besonders nicht an dich, da du mit uns arbeitest. Dabei wollte ich doch nur - ...", er stoppt und wendet seinen Kopf wieder dem Feuer zu.

"Was wolltest du Harry?" Ich lege meinen Kopf wieder an seine Schulter und schaue ebenfalls in die Flammen zurück. "Ich kann nicht darüber reden.", Harrys Stimme ist nur ein Flüstern. Ich strecke meinen Arm aus und fahre ihm sanft über den Rücken.

"Wieso machst du das überhaupt? Mit den vielen Frauen?" Es dauert eine Weile bis er mir antwortet, fast so als müsste er darüber erst nachdenken. "Ich brauche das einfach. Ich brauche Bestätigung. Das ist meine Art um mir selbst zu beweisen, dass ich beliebt bin. Es hilft mir über Hate hinweg zusehen."

Ich denke über seine Worte nach und habe zum ersten Mal das Gefühl ihn sogar etwas zu verstehen. Trotzdem finde ich es nicht gut. "Fühlst du dich damit denn wohl? Ich meine, willst du das wirklich so?"

Mir kommt es vor wie eine halbe Ewigkeit, bis Harry eine Reaktion zeigt indem er leicht seinen Kopf schüttelt. Im Schein des Mondes, sehe ich eine kleine Träne seine Wange hinter laufen und lege beruhigend eine Hand auf seinen Oberschenkel.

"Nein. Nein ich will das so nicht. Ich will genau ein Mädchen das mir gehört. Eine, die Abends auf mich wartet bis ich von Konzerten heimkomme. Eine, die ich in meine Arme schließen und beschützen kann. Eine, die immer da ist. Einfach ein Mädchen das ich von ganzem Herzen liebe."

Ich habe wirklich mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Seine Worte rühren mich zu Tränen und ich lasse sie einfach laufen.

Irgendwann steht Harry auf und verlässt wortlos die Dachterrasse. Ich sitze noch eine Weile da, starre in die Flammen und versuche zu verarbeiten, was hier eben passiert ist.

Er tut mir so furchtbar leid. Ich will ihm unbedingt helfen, aber wie soll ich das nur anstellen? Wir kennen uns noch nicht einmal wirklich lange.

Immer noch in Gedanken verlasse ich die Dachterrasse und schleiche mich in mein Zimmer. In meinem Bett versuche ich krampfhaft zu schlafen, aber die Gedanken an Harry lassen mich einfach nicht in Ruhe.

Irgendwann nehme ich meinen Mut zusammen und stehe wieder auf. Leise mache ich mich auf den zu Harrys und Louis Zimmer. Louis ist vorhin schon auf der Couch eingeschlafen, also müsste Harry alleine sein.

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Irgendwie finde ich meinen Schreibstil zur Zeit echt schrecklich :/

Hoffe euch gefällt es trotzdem.. :)

Xxx

Complicated love - (German One Direction Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt